Gedenkstätte für die Freiheit

Homburg

 Hans-Joseph Britz erläuterte den Schülern des Saarpfalz-Gymnasiums eindringlich die Bedeutung einer zentralen Gedenkstätte für die Freiheitskämpfer Siebenpfeiffer und Wirth. Foto: Thorsten Wolf

Hans-Joseph Britz erläuterte den Schülern des Saarpfalz-Gymnasiums eindringlich die Bedeutung einer zentralen Gedenkstätte für die Freiheitskämpfer Siebenpfeiffer und Wirth. Foto: Thorsten Wolf

Homburg. Es ist eine Herzensangelegenheit für Hans-Joseph Britz, das merkt man direkt, wenn man sein in Eigenregie entstandenes Kleinod in der früheren Hausmeisterwohnung der Hohenburgschule betritt: Über zwei Stockwerke hat er vieles aus der Homburger Stadtgeschichte zusammengetragen, das komplette Erdgeschoss gehört seit kurzem ganz dem Gedenken an Philipp Jakob Siebenpfeiffer und Johann Georg August Wirth, den beiden Ikonen der deutschen Freiheitsbewegung.Beide haben in ihrem Ringen um Demokratie und Freiheit in Homburg ihre Spuren hinterlassen. Und noch etwas eint beide in Homburg: Bislang fehlt eine zentrale Gedenkstätte für ihr Wirken. Das hat Britz, im Homburger Stadtarchiv zu Hause, nun, eher inoffiziell, geändert. Sein "Ausbau" von Teilen der ehemaligen Hausmeisterwohnung der Hohenburgschule greift dem vor, was viele schon lange wünschen und fordern.

Einer von denen, die sich in der Vergangenheit für ein zentrales Andenken an die beiden Freiheitskämpfer stark gemacht hat, ist Eberhard Jung, Lehrer für Deutsch und Geschichte am Saarpfalz-Gymnasium. Er ist einer der ersten, der die neue zentrale Anlaufstelle für ein Forschen und Erleben nach und von Wirth und Siebenpfeiffer besucht, mit ihm unterwegs auf den Spuren der Geschichte: sein Grundkurs Geschichte der 12. Klasse. Am vergangenen Freitagmorgen lassen sich Jung und seine Schüler von Britz die Gedenkstätte erläutern, erleben und erfahren viel über Siebenpfeiffer und Wirth - und werden auch über das eine oder andere Defizit in der öffentlichen Präsentation der beiden aufgeklärt. Es ist dabei vor allem Britz selbst, der auf dieses Manko deutlich hinweist.

Kurz reist er mit den Schülern durch die Geschichte der historischen Museen Homburgs. Die würde, so Britz, allerdings mit dem Verschwinden der "Hambacher Stube" im früheren Lokal des Saalbaus nach dessen Umbau enden. "Ich wollte eine Gedenkstätte, vielleicht nur vorübergehend, für Siebenpfeiffer und Wirth, diese beiden großen Homburger Freiheitskämpfer, an die eigentlich nichts erinnert. Wir haben den Freiheitsbrunnen, wir haben die Siebenpfeiffer-Stiftung, aber wir haben nichts Handgreifliches. Dabei haben wir tolle Exponate, so einige Originalschriften von Siebenpfeiffer." Die liegen eigentlich im Tresor, für den Besuch der Schüler des Saarpfalz-Gymnasiums hat Britz sie aber kurzzeitig in die Gedenkstätte in die Hohenburgschule überführt.

Für Lehrer Eberhard Jung ist der Besuch, daran lässt er wenig Zweifel aufkommen, eine Sache von Bedeutung. "Ich möchte eine bestimmte Tradition fortsetzen, denn es gibt eine enge Verbindung zwischen der Homburger Stadtgeschichte und unserer Schule. Und darauf bin ich sehr stolz", sagte er im Gespräch mit der SZ.

Britz nutzt den Morgen mit den Schülern auch, um für den Erhalt der Hohenburgschule zu werden. Plänen, den Bau in der Zukunft abzureißen, erteilt er eine Absage: "Wir sind hier an einem sehr geschichtsträchtigen Ort." "Wir sind hier an einem sehr geschichts-

trächtigen Ort."

Hans-Joseph Britz

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