Gedenken an die Körperspender, Dank an die Angehörigen

Homburg · Sie ist eine gute und würdige Tradition, die akademisch und ökumenische Trauerfeier des Anatomischen Instituts der medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes . Gedacht wurde am Freitagmorgen in der Kirche St. Fronleichnam 72 Körperspendern, die schon zu Lebzeiten entschieden hatten, ihren Körper nach ihrem Tod der Ausbildung von Studenten der Medizin und Zahnmedizin zur Verfügung zu stellen.Vor den Angehörigen und zahlreichen Studenten sowie Angehörigen des Universitätsklinikums würdigte Dr. Kurt Becker vom Anatomischen Institut die Bedeutung, die die Entscheidung der Körperspender für die medizinische Ausbildung habe.

 In der Kirche St. Fronleichnam gedachten am Freitag Anverwandte und Angehörige der Medizinischen Fakultät in Homburg 72 Körperspendern. Foto: Thorsten Wolf

In der Kirche St. Fronleichnam gedachten am Freitag Anverwandte und Angehörige der Medizinischen Fakultät in Homburg 72 Körperspendern. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

"Die Anatomie hat keinen anderen Zweck, als dem Leben zu dienen, und bildet in der Medizin die Brücke vom toten zum lebenden Menschen. Die klassische anatomische Ausbildung ist ein wesentliches Fundament der ärztlichen Heilkunst und wird auch in Zukunft ihre Bedeutung für die Erhaltung des ärztlichen Wissen und dessen Weiterentwicklung behalten." In der vom Studierenden-Chor der Medizinischen Fakultät musikalische gestalteten und von Pfarrer Raymond Rambaud und Pfarrerin Esther Massar zelebrierten Trauerfeier betonte auch Professor Michael Menger, Dekan der Medizinischen Fakultät, die Bedeutung von Körperspendern für die Ausbildung. So sei der Einsatz von Simulationssystemen mit dem Wert der klassischen Anatomie nicht gleichzusetzen. Vor diesem Hintergrund würdigte Menger die Bereitschaft der am Freitag Gedachten, ihren Körper zum Zweck der Lehre und Forschung bereitzustellen.

Und er dankte den Angehörigen für die Bereitschaft, diese Entscheidung mitzutragen. "Wir zeigen mit dieser Trauerfeier den Anverwandten, aber auch einer breiten Öffentlichkeit, dass wir den Toten für ihr Vermächtnis dankbar sind." In einer schnelllebigen, dem Jugendwahn verfallenen und von Kriegen und Krisen geprägten Zeit gelte es, die Körperspender für ihre Entscheidung zu bewundern, sich schon zu Lebzeiten mit dem Tod befasst "und eine mutige Entscheidung" getroffen zu haben.

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