Frankfurt – Leipzig – Homburg

Homburg · Am Wochenende erlaubte der Saalbau allen Interessierten einen Einblick in die Welt der Bücher – mit zahlreichen Ausstellern und vielen Lesungen. Die saarländische Büchermesse Hombuch fand zum fünften Mal statt und war ein großer Erfolg.

Nein, große Reden schwingen ist nicht die Sache von Hombuch-Macher Ulrich Burger. Und so wurde sein Teil der Eröffnung der fünften Auflage der saarländischen Büchermesse am Samstag das Spiegelbild von einem, der was tut - darüber aber nun wirklich gar nicht gerne redet. Bescheidenheit ist Trumpf? Bescheidenheit ist Trumpf!

Denn Ulrich Burger hat mit seiner Idee der Hombuch bislang fünf Jahre lang durchgehalten, hat sich inzwischen von der Aula des Saarpfalz-Gymnasiums in Sachen Veranstaltungsort bis hin zur Homburger Vorzeige-Adresse Kulturzentrum Saalbau vorgearbeitet und präsentierte dort zusammen mit seinem Team am vergangenen Wochenende erneut einen Einblick in die Welt der Bücher, mit zahlreichen Ausstellern und zahlreichen Lesungen (wir berichteten).

Angesichts der gut bestückten Messe waren die Offiziellen des Samstags deutlich wortreicher als Burger und damit ein deutlich wahrnehmbarer Kontrast zum fast schon scheu wirkenden Hombuch-Chef. So würdigte Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind Burger als "Erfinder der Hombuch", als "Motor der Hombuch". Die saarländische Büchermesse mache deutlich, so Homburgs Verwaltungschef, "dass trotz aller modernen Technik das Buch nicht ausstirbt. Was Ulrich Burger vor fünf Jahren mit Mut, Engagement und kleinem Kapital ins Leben gerufen hat, das ist schon beachtenswert. Und das dieses erfolgreiche Modell so hoch gepusht wurde, das ist wirklich supergut!"

Deswegen sei die Bescheidenheit, die Burger an den Tag lege, "nicht angebracht, Du kannst mit stolzgeschwellter Brust hier stehen", so Schneidewind in Richtung des Hombuch-Erfinders. Und: "Homburg ist als Stadt von Siebenpfeiffer und Wirth nicht nur die Wiege der Demokratie, sondern wir sind auch eine Stadt, die dafür sorgt, dass das Kulturgut Buch weiter in unserer Gesellschaft existent bleibt."

Dabei sei es heute wichtig, gerade Kindern und Jugendlichen das Buch nahe zu bringen, viel mehr, als dies früher der Fall gewesen sei.

Nicht minder lobende Worte für das Engagement Burgers und das seiner zahlreichen Helfer fand auch Staatssekretär Stephan Kolling.

Ihm fiel am Samstag die Aufgabe zu, für die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer zu sprechen. Zwar hatte die Schirmherrin der Hombuch eigentlich ihren Besuch pünktlich zur Eröffnung angekündigt, musste ihre Visite aber auf einen späteren Zeitpunkt des Tages verschieben. So war es dann Kolling, der die Hombuch aus Sicht der Landesregierung würdigte.

"Nach Frankfurt und Leipzig kommt Homburg ", betonte der Staatssekretär die Bedeutung der Homburger Buchmesse im bundesweiten Reigen solcher Veranstaltungen. "Homburg ist heute ein Hot-Spot, Homburg ist heute ein Ort, an dem Literatur und Unterhaltung geboten werden."

Nicht nur irgendwo zwischen diesen beiden Ortsmarken siedelte sich dann als fester Bestandteil der Eröffnung auch die Verleihung des Hombuch-Buchpreises ein: Nicole Kolling im Bereich Belletristik, Sebastian Fitzek im Genre Krimi (der sich per Video-Botschaft über seine Auszeichnung freute), Michaela Knospe bei den Kinder- und Jugendbüchern, Fantasy-Autorin Ann-Kathrin Karschnik und der Ulrich-Burger-Verlag als Gewinner der Kategorie Anthologie konnten sich 2015 die Auszeichnung sichern - Ann-Kathrin Karschnik dabei nun schon zum zweiten Mal.

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