Fotografie ganz klassisch

Homburg. Es gibt sie unzweifelhaft noch, die klassische Fotografie. Zwei Tage lang konnte sich davon ein interessiertes Publikum anlässlich der Classic Photography 2009, in diesem Jahr in Kooperation mit den Pirmasenser Fototagen, im Homburger Forum überzeugen. Und noch etwas ist wohl inzwischen unstrittig: Klassisch heißt nicht zwingend analog und auf Film gebannt

Homburg. Es gibt sie unzweifelhaft noch, die klassische Fotografie. Zwei Tage lang konnte sich davon ein interessiertes Publikum anlässlich der Classic Photography 2009, in diesem Jahr in Kooperation mit den Pirmasenser Fototagen, im Homburger Forum überzeugen. Und noch etwas ist wohl inzwischen unstrittig: Klassisch heißt nicht zwingend analog und auf Film gebannt. Vielmehr hat sich aus dem von Vielen prognostizierten Kampf zwischen analoger und digitaler Welt eine zunehmende Verschmelzung beider Systematiken entwickelt, die am Ende nur eines im Blick hat: die gute Fotografie. Mit der Präsentation von Arbeiten aus dieser Symbiose erfüllte die Classic schon im Ansatz ihre propagierte Botschaft, ging es doch in diesem Jahr um Schnittstellen. Doch nicht nur diese eine, fast schon erwartete, stand im Mittelpunkt des zweitägigen Diskurses. "Natürlich bietet sich das Feld zwischen analoger und digitaler Fotografie in diesen Tagen an", erläuterte Udo Steigner, Organisator der Classic Photography, zu Beginn der Veranstaltung. "Das ist eine der einfachen Schnittstellen. Aber die Classic 2009 bietet noch ganz andere. So mit der Ausstellung von Wolfgang Kunz, die eine Schnittstelle zur subjektiven Fotografie darstellt. Oder auch die laufende Ausstellung der Gebrüder Hilsdorf in Zweibrücken als eine historische. Und auch mit dem eigentlichen Ausstellungsprogramm ergeben sich zahlreiche inhaltliche und formale Schnittstellen." Mit insgesamt drei Ausstellungen rund um die Classic Photography und drei weiteren Werkschauen während der zwei Tage selbst lieferte die Veranstaltung ein tief gezeichnetes Bild des gegenwärtig Möglichen und Gewollten, griff mit Techniken wie der Lochkamera auf Altbewährtes zurück, zeigte mit der Ausstellermesse, dass die klassische Ausbelichtung von Negativen noch lange nicht von gestern ist und auch, dass ein wesentlicher Teil des künstlerischen Prozesses in der eigentlichen Physis eines Werkes liegt, in der Art und Weise, wie aus dem Negativ eine wirkliche Fotografie wird. Dazu zählte auch der Auftritt von Torsten Grüne und Andreas Emmel, die mit ihren Edeldrucken - und wieder eine Schnittstelle - die Grenze von der Fotografie hin zur Malerei mit fotografischen Grundlagen überschreiten. Auch für Grüne ist die Digitaltechnik nicht verdammenswert, gleichwohl seine und die Arbeiten Emmels mit ihrem künstlerischen und handwerklichen Ansatz einen deutlich hörbaren Kontrapunkt zur Bilderflut in Bits und Bytes darstellen. Die Classic Photography stellte und stellt sich mit ihrem Angebot in der wirklichen Welt der Flut von Bildern in der digitalen entgegen. Und am Ende ist es wohl gerade dieses Wirkliche, was klassische Fotografie von neuzeitlichen Trends unterscheidet. Abseits von stereotypen Computerbildschirmen und deren Blick auf Milliarden von Bildern im Internet bedeutet "klassisch" vor allem eins: ein Teil der Realität zu sein. "Natürlich bietet sich das Feld zwischen analoger und digitaler Fotografie in diesen Tagen an." Udo Steigner, Organisator der Classic Photography

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