Volkstrauertag Homburg gedachte der Millionen Kriegsopfer

Homburg · Zur Zentralen Gedenkveranstaltung anlässlich des Volkstrauertages fanden sich nur wenige Bürger auf dem Hauptfriedhof ein.

 Mehr Würdenträger als Teilnehmer aus der Bürgerschaft: Das  Gedenken zum Volktrauertag in Homburg fand nur noch wenig Widerhall.

Mehr Würdenträger als Teilnehmer aus der Bürgerschaft: Das  Gedenken zum Volktrauertag in Homburg fand nur noch wenig Widerhall.

Foto: Thorsten Wolf

In diesem Jahr jährt sich zum 100. Mal das Ende des Ersten Weltkriegs. Von vielen als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichnet, bedeuteten die Kriegsjahre zwischen 1914 und 1918 weltweit den Tod von mehr als 17 Millionen Menschen. Auch sehen Historiker im Ersten Weltkrieg den Impuls für den Zweiten Weltkrieg, der zwischen 1939 und 1945 zwischen 60 und 70 Millionen Kriegstote forderte – nicht eingerechnet die, die durch Kriegsverbrechen und Kriegsfolgen ihr Leben verloren. Dieser Opfer – aber auch derer, die danach in Kriegen, kriegerischen Auseinandersetzungen, durch Gewaltherrschaft und Verfolgung unsägliches Leid erleiden mussten – wird in Deutschland mit dem Volkstrauertag gedacht. Dieser Tag wird seit 1952 zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag begangen. Wie in den Jahren zuvor war der Homburger Hauptfriedhof Ort der zentralen Gedenkveranstaltung. Ortsvertrauensmann Markus Emser, Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind und weitere Vertreter von politischen Gremien gedachten in einer kleinen Feierstunde ebenso der Toten wie die Marinekameradschaft Homburg, Vertreter der Feuerwehr und Pastoralreferent Norbert Geis von Heilig Kreuz. Musikalisch gestaltet wurde das Gedenken vom Blasorchester Jägersburg unter der Leitung von Bernhard Neuheisel und einem Gesangs-Trio mit Ansgar Hoffmann, Ansgar Köster und Nicole Fonovic.

Geis lenkte den Blick auf die schier nicht vorstellbare Zahl von Toten, die die beiden Weltkriege gefordert hatten und formulierte daraus ein klares Ziel, auch mit dem Blick in die Jetztzeit. „Trotz der vielen kriegerischen Auseinandersetzungen, ja gerade wegen der vielen kriegerischen Auseinandersetzungen, gilt es, gerechte, friedvolle und versöhnende Wege des Miteinanders zu entdecken, zu suchen und anzubahnen. Wir alle sind dazu aufgerufen, nicht nur die Politiker.“ In diesem aktiven Friedensdienst nicht nachzulassen, dazu mahne der Volkstrauertag in jedem Jahr.

Was auch an diesem Sonntag deutlich wurde: Die zentrale Gedenkveranstaltung der Stadt Homburg findet faktisch ohne Öffentlichkeit statt. Gerade mal neun Bürgerinnen und Bürger fanden sich zum Gedenken ein. Da mag es zu überlegen sein, sich in der Zukunft auf eine einzige, große Veranstaltung als Ersatz für die vielen kleinen in den Ortsteilen zu konzentrieren – und diese Jahr für Jahr an einem anderen Ort stattfinden zu lassen.

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