Tipp der Verbraucherzentrale Fassaden gut und feuersicher gedämmt

St. Ingbert/Bliestal · Verbraucherzentrale des Saarlandes klärt über mögliche Brandgefahren bei Fassaden-Dämmstoffen auf.

 Der Hochhausbrand in London – hier ein Foto von ausgebrannten Grenfell Tower – lenkte den Fokus der Öffentlichkeit wieder auf möglicherweise brennende Fassadendämmungen.

Der Hochhausbrand in London – hier ein Foto von ausgebrannten Grenfell Tower – lenkte den Fokus der Öffentlichkeit wieder auf möglicherweise brennende Fassadendämmungen.

Foto: dpa/Peter Cary

Der Hochhausbrand in London lenkte den Fokus der Öffentlichkeit wieder auf möglicherweise brennende Fassadendämmungen. Dies führte zu massiver Verunsicherung bei den Verbrauchern, ob eine Dämmung der Außenwände eine nachhaltige Investition in die eigenen vier Wände darstellt. Nach Einschätzung der Energieberater der Verbraucherzentrale des Saarlandes ist dieser Aspekt ernst zu nehmen. „Die bisherigen Vorbehalte gegen Wärmedämmung der Außenwände sind in der Regel unbegründet, sagt Reinhard Schneeweiß, Architekt und Energieberater der Verbraucherzentrale. „Die berühmten „atmenden Wände“ zum Beispiel gehören ins Reich der Märchen. Dass eine Fassade brennen kann und damit Leib und Leben gefährdet, muss aber in jedem Fall ernst genommen werden“, urteilt Schneeweiß.

Aber deswegen auf die Wärmedämmung zu verzichten, ist weder fachlich noch finanziell begründbar. Es gibt für die Fassadendämmung nicht brennbare Alternativen wie Steinwolle, Mineralwolle oder Mineralschaumdämmplatten. Diese weisen etwas schlechtere Dämmwerte auf als Kunststoffschaumplatten. Das kann jedoch ausgeglichen werden durch einen etwa 2 bis 4 Zentimeter dickeren Wandaufbau. Dafür haben die Dämmstoffe sowohl ökologisch als auch bauphysikalisch große Vorteile. Viele sind von dem internationalen Verein für zukunftsfähiges Bauen und Wohnen – natureplus. zertifiziert und wesentlich diffusionsoffener als die Alternativen aus Kunststoff. Auch die Mehrkosten der mineralischen Dämmstoffe halten sich im Rahmen. Waren diese vor einigen Jahren noch bei etwa zehn Prozent, so nähert sich der Preis inzwischen dem von Kunststoffsystemen an. Damit ist die Wirtschaftlichkeit in gleichem Maße gegeben wie bei den konventionellen Polystyroldämmplatten. Eine ungedämmte Altbauwand weist in 30 Jahren etwa 550 Euro pro Quadratmeter Energiekosten an Gas oder Öl auf. Eine gedämmte Außenwand hat in derselben Zeit nur Energiekosten von etwa 120 Euro pro Quadratmeter. „Mit der Differenz von 430 Euro lässt sich jede Außenwanddämmung finanzieren“, rechnet Schneeweiß aus. Zur Klärung von technischen Detailfragen sowie Fragen zu unterschiedlichen Möglichkeiten der staatlichen Förderung von Dämmmaßnahmen lohne sich der Weg zur Verbraucherzentrale des Saarlandes. Die unabhängige Energieberatung wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Termine zur persönlichen Beratung können unter Tel. (0800) 8 09 80 24 00 (kostenfrei) oder direkt bei den Beratungsstützpunkten vereinbart werden.

Bis Ende dieses Monats ist die Beratung zum Thema Dämmung bei der Verbraucherzentrale kostenfrei.

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