Faire Auszeichnung Fairer Umgang beim weltweiten Handel

Homburg · Schon lange engagieren sich Schüler und Lehrer des Homburger Gymnasiums Johanneum für den Fairen Handel. Nun wurde dieser Einsatz gewürdigt. Das Johanneum darf sich jetzt offiziell „Fairtrade School“ nennen.

  Wynnie Mbindyo (links) vom Projekt FIS und Fairtrade Deutschland zeichnete das Gymnasium Johanneum zur ,,Fairtrade School“ aus.

 Wynnie Mbindyo (links) vom Projekt FIS und Fairtrade Deutschland zeichnete das Gymnasium Johanneum zur ,,Fairtrade School“ aus.

Foto: Markus Hagen

Für seine inzwischen schon wirklich  zahlreichen Aktionen zum Thema „Fair Trade“ ist  das Gymnasium Johanneum von der „Fair Trade Initiative Saarbrücken“ als ,,Fair Trade School“ ausgezeichnet worden (wir berichteten kurz). Unter Fair Trade versteht man fairen Handel in dem Sinn, dass für Produkte angemessene Preise an die Erzeuger bezahlt werden. Die deutschlandweite Initiative beschreibt dies auf ihrer Internetseite: „Fair Trade verbindet Konsumentinnen und Konsumenten, Unternehmen und Produzentenorganisationen und verändert Handel(n) durch bessere Preise für Kleinbauernfamilien, sowie menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Beschäftigte auf Plantagen in Entwicklungs- und Schwellenländern.“

Das Gymnasium Johanneum ist mit der nun verliehenen Urkunde  nach dem Berufsbildungszenrum St. Ingbert und dem Leibnitz Gymnasium St. Ingbert die dritte Schule im Saarpfalz-Kreis, die diese Auszeichnung erhielt.
Schulleiter Helmut Seiwert freute sich bei einem kleinen Festakt dann auch über das überaus große Engagement der Schüler und Lehrer des Johanneums. „Fair Trade ist für uns ein sehr wichtiges Thema. Jeder Mensch, soll für seine Arbeit auch gerecht entlohnt werden, um aus seiner Armut entfliehen zu können.“ Bei der Aktion Fair Trade gehe es auch um Kinderrechte und um den Schulbesuch, der vielen Kindern in den betroffenen Ländern in Afrika wegen ihrer Arbeit auf Plantagen nicht möglich sei.  Seiwert und einige Schüler der Anfang des Schuljahres 2016/17 gegründeten Arbeitsgemeinschaft „Fair Trade Joh-Fair“ zeigten in einer Präsentation, wie und mit welchen Projekten sich das Gymnasium Johanneum mit „Fair Trade“ bisher auseinandergesetzt hat, wie sie das umsetzten und wie sie diese Aspekte auch weiterhin im Auge behalten werden.

Unter der Leitung der Lehrerinnen Isabelle Niklas, Sarah Apfelbacher, Vera Schanzenbach und Andrea Golz erfuhren die 25 Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft was „Fair Trade“ überhaupt bedeutet. Die Thematik wurde in Unterrichtseinheiten, einem Workshop und bei Sonderaktionen, wie beim Schulfest, den Schülern der gesamten Schule eindrucksvoll näher gebracht. „Wir verkaufen unter anderem Produkte aus dem Fair Trade Handel“, so Isabelle Niklas, Studienrätin für Biologie und Chemie am Johanneum.

Und man kann sie auch schmecken, denn Kakao und Kaffee am Gymnasium entsprechen den Richtlinien. „Wichtig ist, dass wir unsere Schüler mit der Problematik der Ausbeutung der Kinder als Arbeitskraft in vielen Ländern der Welt sensibilisieren.“ Arbeit zu Hungerlöhnen, Kinderarbeit, fehlende Schulbildung durch den Einsatz auf den Plantagen, müssten weiter abgebaut werden.

 Eine Aussage, die sich bei der Auszeichnung in der Aula des Johanneums, auch Staatssekretärin im Ministerium des Saarlandes für Kultur, Bildung und Sport sowie Entwicklungshilfe, Christen Streichert-Clivot, anschloss. „Es passt ins Bild, dass sich nicht nur der Saarpfalz-Kreis und die Stadt Homburg beim Thema Kinderrechte, wie unter anderem mit der Aktion Umwelt- und Friedenstag so einsetzt, sondern nun mit dem Gymnasiums Johanneum auch eine Schule aus der Stadt.“ Ihr Dank geht an alle Schüler, Lehrer und Eltern, die sich hier mit dem Thema nicht nur beschäftigen, sondern auch durch Aktionen und Einkäufe den Fair Trade-Gedanken auch umsetzen.

Homburgs Bürgermeister Klaus Roth, einst Schüler am Gymnasium Johanneum, stellte fest: „Jeder kann etwas für Menschenrechte und gegen Kinderarbeit etwas tun.“ Dabei verwies er unter anderem auf den Fair Trade Handel des „Eine Welt Ladens“ in Homburg hin.
Wynnie Mbindyo vom Projekt FIS und Fair Trade Deutschland und Mitarbeiterin der „Fair Trade Initiative Saarbrücken“ bedankte sich bei allen Beteiligten für den Einsatz und die Umsetzung des „Fair Trade“ am Gymnasium Johanneum.

„Fair Trade ist im Saarpfalz-Kreis, der Stadt Homburg und seit über einem Jahr auch an dieser Schule ein sehr wichtiges Thema, für das man sich aktiv einsetzt.“ Sie verwies auf die Wichtigkeit des „fairen Handels“ hin. Kinderarbeit in den Ländern Afrikas dürfe es einfach nicht geben.

Der Einsatz um gerechte Löhne, Abbau der Kinderarbeit und Armut sowie der Schulbesuch der Kinder und Jugendlichen gehe jeden etwas an, meinte Wynnie Mbindyo, bevor sie das Gymnasium Johanneum zur ,,Fair Trade School“ auszeichnete.

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