Ausbildung bei der Bank Europas Jugend macht mobil

Homburg · Dilan Guagliardo kam für seine Berufsausbildung von Italien nach Homburg. „MobiPro-EU“ macht es möglich.

 Ausgebildet von Astrid Jacob, der Ausbildungsbeauftragten der Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz (links), und betreut Sarah Stark vom CJD hat der junge Italiener Dilan Guagliardo den hervorragenden Abschluss seiner Ausbildung zum Bankkaufmann quasi schon in der Tasche.

Ausgebildet von Astrid Jacob, der Ausbildungsbeauftragten der Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz (links), und betreut Sarah Stark vom CJD hat der junge Italiener Dilan Guagliardo den hervorragenden Abschluss seiner Ausbildung zum Bankkaufmann quasi schon in der Tasche.

Foto: Thorsten Wolf

Wenn einer eine lange Reise tut, dann kann er was erleben – und ist am vorläufigen Ende eben seiner Reise auch schon mal gelernter Bankkaufmann. So könnte man, natürlich deutlich verkürzt, die Geschichte des jungen Italieners Dilan Guagliardo schreiben, der aus seiner Heimat auszog, um sich in Deutschland eine berufliche Zukunft aufzubauen. Hintergrund von Guagliardos Schritt in die Fremde, gleichwohl er Verwandte in Deutschland hat, ist ein Sonderprogramm des Bundes zur „Förderung der beruflichen Mobilität von ausbildungsinteressierten Jugendlichen aus Europa“, Guagliardos Unterstützer in Deutschland waren das Christliche Jugenddorf (CJD) als Partner des Sonderprogramms und Heimatgeber und zunächst die Volksbank Saarpfalz, nach der Bankenfusion dann die Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz als Ausbildungsunternehmen.

Kurz vor dem Jahresende stellten Vertreter von CJD und Bank das grenzüberschreitende Ausbildungsprojekt vor – und präsentierten eben mit Dilan Guagliardo einen hundertprozentigen Erfolg. An dessen Anfang stand dabei auch Christine Becker, heute hauptamtliche Beigeordnete der Stadt, die zu Beginn von Dilan Guagliardo Ausbildung in Deutschland noch Verantwortliche beim Jugenddorf in Schwarzenbach war. Becker stellte den Kontakt zu Bankenvorstand Wolfgang Brünnler her, nachdem Sarah Stark als zuständige pädagogische Mitarbeiterin des CJD-Bildungszentrums bei Guagliardo alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung zum Bankkaufmann festgestellt hatte. Was alle Beteiligten jetzt unisono vermittelten: Die Ausbildung des jungen Italieners sei für alle eine echte und uneingeschränkte Win-win-Situation. Dabei sei dieser Schritt, bei aller positiver Grundhaltung, für ein Unternehmen wie die Volks- und Raiffeisenbank bei gerade mal vier Auszubildenden schon ein Risiko gewesen, verdeutliche Vorstand Wolfgang Brünnler, aber eines, dass sich ohne Zweifel gelohnt habe.

Was da bei der Vorstellung jüngst auch klar wurde – solche Erfolgsgeschichten bei der Ausbildung von Jugendlichen aus dem Europäischen Ausland, vor allem aus dem stark von Jugendarbeitslosigkeit betroffenen Süden mit Ländern wie Spanien und Italien, sei dabei keine Selbstverständlichkeit. Dies betonten sowohl Christine Becker als auch Norbert Litschko, der Geschäftsführer des Jugenddorfes. „In den vergangenen Jahren haben wir rund 40 solcher Ausbildungsverhältnisse betreut. Nicht alle sind dabei so erfolgreich wie das von Dilan Guagliardo. Aber im großen und Ganzen und mit einer Verbleibquote von 60 Prozent läuft es ganz gut.“ Bei Guagliardo erfüllten sich so alle Wünsche, sowohl seine eigenen, als auch die des Ausbildungsbetriebs und des CJD. Daran ließ Astrid Jacob, die Ausbildungsbeauftragte der Volks- und Raiffeisenbank, keine Zweifel. „Dilan hat von Anfang an alle Anforderungen, sowohl schulisch als auch praktisch, hervorragend erfüllt. Ich muss ehrlich sagen: Er ist eine Ausnahmeerscheinung in der Gänze unserer Auszubildenden.“

Noch steht die mündliche Prüfung und damit der letzte Schritt hin zum Bankkaufmann an, doch sind sich alle Beteiligten sicher, dass dies, bei einem bis jetzt erreichten Prüfungsschritt von „sehr gut“ wohl nur noch Formsache sei.

Über diesen außerordentlichen Erfolg freut sich nicht nur die Bank und das CJD, sondern natürlich auch Dilan Guagliardo selbst. Er wird wohl in Deutschland bleiben und hier seinen beruflichen Werdegang fortsetzen. Der könnte sich nach Ende der Ausbildung erst mal in seinem dann ehemaligen Ausbildungsunternehmen seinen weitere Verlauf nehmen, „ein entsprechendes Angebot würde ich gerne annehmen. Wie es dann aber weitergeht, da gibt es noch ein großes Fragezeichen. Ich würde gerne BWL studieren, weiß aber noch nicht, wann – entweder Oktober 2018 oder Oktober 2019“.

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