Etwas für ganz helle Köpfe

Homburg · Über den Tellerrand des eigentlichen schulischen Lernstoffs hinauszublicken – das war das Ziel der Querdenker-Tage am Homburger Mannlich-Gymnasium. 20 Schülerinnen und Schüler zeigten nun beim großen Finale ihre Ergebnisse zum Thema Müll in den Weltmeeeren.

 Als Querdenker befassten sich Ronja, Ella, Lena und Marit (von links) unter dem großen Leit-Thema „Müll“ mit dem Verschmutzungsgrad der Meere und verwandelten eher trockene Zahlen in eine anschauliche Darstellung. Foto: Thorsten Wolf

Als Querdenker befassten sich Ronja, Ella, Lena und Marit (von links) unter dem großen Leit-Thema „Müll“ mit dem Verschmutzungsgrad der Meere und verwandelten eher trockene Zahlen in eine anschauliche Darstellung. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Am vergangenen Samstag hatte ein außergewöhnliches schulisches Projekt am Mannlich-Gymnasium sein erstes Finale: Die über 20 Schülerinnen und Schüler , die das Zusatzangebot ihrer Schule zum Thema Querdenken in den vergangenen Monaten wahrgenommen hatten, präsentierten in der Aula der Schule Eltern und Lehrern die Ergebnisse ihrer originellen Arbeiten.

Das große Thema: Müll. Unter den Querdenkern waren da auch Ronja, Marit, Lena und Ella. Die vier verwandelten eine eher eindimensionale Statistik über den Verschmutzungsgrad der Meere in eine dreidimensionale Visualisierung - die kreative Umsetzung eines großen Umwelt-Problems. Doch all diese Kreativität sollte ja nicht sich selbst dienen, denn die Möglichkeit, über den Tellerrand zu schauen, soll bei Querdenkern ja auch ein Umdenken bewirken. Im konkreten Fall: Hat die Arbeit mit diesem Thema die eigene Einstellung zu Müll verändert? Die Vier bejahten diese Frage im Gespräch mit unserer Zeitung am Samstagmorgen nachdrücklich.

Seitens der Schule verantwortlich für dieses neue Lernangebot am Mannlich-Gymnasium sind die Lehrer Ulrike Bossung und Johannes Schmitt. "Wir haben uns überlegt: Die Schulen im Saarland fördern sehr viel 'nach unten'. Wir wollten nun 'nach oben fördern, also die Schüler , die richtig gut sind", erläuterte Schmitt den grundsätzlichen Anlass der Querdenker-Tage. "Deswegen wurden Schüler ausgesucht, die in der Lage sind, den Regel-Stoff, der aufgrund der Teilnahme an diesem Projekt ausfällt, ohne Probleme nachzuholen. Es muss also schon eine gewisse Begabung vorliegen, bevor man mitmachen kann. Viel wichtiger ist uns aber Interesse, Motivation und Teamfähigkeit", so Schmitt. Diese Eigenschaften seien nötig, ergänzte Bossung, "weil viel kreativ im Team gearbeitet wird, weil wir Themen fächerübergreifend aus verschiedenen Perspektiven behandeln." Vom Begriff der "Hochbegabung" nehme man bei den Querdenker-Tagen am Mannlich ganz klar Abstand, verdeutlichte Bossung, "wir möchten interessierte Schülerinnen und Schüler fördern, die einfach mal etwas tiefer in eine Thematik einsteigen wollen".

Mit dem ersten Durchgang der Querdenker-Tage habe man Neuland betreten, dass diese Förderung nun aber weitergehe, das bekräftigten Schmitt und Bossung. Für Schulleiter Wolfram Peters ist diese Aktion auch eine wichtige Erweiterung des Portfolios der Schule.

"Wir wollen uns als Schule bewegen und Dinge machen, die sonst nicht überall üblich sind. Natürlich wollen wir uns dabei treu bleiben. Wir sind eine inklusive Schule mit multikulturellem Charakter. Das bedeutet aber nicht, dass wir gute Schüler nicht fördern, ganz im Gegenteil."

Man wolle deshalb Schülern, die viel wollen und auch viel können, zusätzliche Angebote machen - und die Ergebnisse dieser Arbeit auch "gut darstellen. Wir wollen nach draußen deutlich klarmachen: Unsere Schule kann tolle Ausbildung anbieten. So einfach ist das!"

Vor diesem Hintergrund ist klar: Die Querdenker-Tage am Homburger Mannlich-Gymnasium werden auch im kommenden Jahr ihre Fortsetzung finden. Dann sollen besonders interessierte Schülerinnen und Schüler sich mit den Themen "Meere " und "Handy" befassen - wie schon bei der Premiere aus allen querdenkbaren Perspektiven heraus betrachtet - und mit viel Engagement.

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