Fastnachtskostüme 2018 Eisprinzessin trifft Einhorn

Homburg/Bexbach/Kirkel · Die Fastnachtskostüme in diesem Jahr sind vielfältig. Da es diesmal keinen Kultfilm gab, werden die Star-Wars-Verkleidungen wieder hervorgekramt. Ganzkörperkostüme sind auch sehr beliebt, denn sie schützen vor Kälte.

 Kinder haben immer einen Riesenspaß.  Wenn sie nicht in einer Funkenmariechen-Gruppe tanzen, sind sie am liebsten Prinzessin oder Ritter.

Kinder haben immer einen Riesenspaß.  Wenn sie nicht in einer Funkenmariechen-Gruppe tanzen, sind sie am liebsten Prinzessin oder Ritter.

Foto: dpa/Wolfgang Kluge

. Die Fastnacht bietet viele Möglichkeiten, geheime Wünsche auszuleben. Zum Beispiel, sich als  echter Donals Trump zu fühlen. Dazu muss man sich nur einen scheußlichen Anzug aus Kunstfaser überziehen, der mit Sternen und Streifen geschmückt ist. Dann darf man den ganzen Abend peinlich-dummes Zeug zu reden und kann dazu eine Partnerin im Hasenkostüm herumführen, die von sich behauptet, Ivana zu heißen.

Im Kostümprospekt heißt es dazu: „Diese Verkleidung als Donald Trump kommt gut an.“ Na ja, die Verkleidung schon. Die Wirklichkeit eher nicht, aber die hat ja Zeit bis Aschermittwoch - spätestens dann sollte man sein Dasein als schwadronierender US-Präsident wieder an den Nagel gehängt haben, sonst könnten Kollegen oder Familienmitglieder ernsthafte Zweifel bekommen.

Doch damit hat sich’s auch schon, was die Politikerriege angeht. Als Erdogan kommt man nicht so gut rüber, und auch als Kim Jon-un dürften die Lacher im Saal eher begrenzt sein. Aber keine Angst, vor falschen  Politikern wird es in diesem Jahr nicht wimmeln, denn so lustig sind sie auch wieder nicht.

Es sind viel mehr Hollywoods Superhelden, die mittlerweile zu den Klassikern einer jeden Fastnacht gehören, wie Nachfragen bei Kostümverleihern ergaben. Im Trend liegt derzeit die Eiskönigin – vor allem bei jungen Mädchen. Besonders beliebt sind aber auch Helden aus aktuelleren Filmen, daher wird in diesem Jahr „Stars Wars“ wieder ein großes Thema werden.

Eigentlich war der Mega-Fastnachtstrend mit Star-Wars-Kostüme vor einem Jahr, aber die Yodas und die Darth Vaders sind einfach ein toller Blickfang.  Klaus-Ludwig Fess, Präsident des Fastnachtsvereins ,,Die Blätsch“ aus Bexbach, hatte das schon im vergangenen Jahr vorausgesehen: „Als man erfuhr, wie viele Menschen stundenlang vor den Kinos warteten, um den Film zu sehen, war klar, dass sich die Begeisterung auch auf die Fastnachtskostüme übertragen würde.“

Als vor einigen Jahren der Blockbuster „Fluch der Karibik“ lief, hatten in den Fastnachtssälen dementsprechend die Piraten und die Piratenbräute die Überhand, ein Trend, der sich lange hielt.

Was bei den Erwachsenen gilt, das gilt auch für die Kinder. Sie orientieren sich gerne bei ihren Verkleidungen an Disney-Filmen, hat Irmgard Waidner von den Kirkeler Burgnarren beobachtet. „Klassiker sind bei den Kindern nach wie vor aber Märchenfiguren - bei den Mädchen Prinzessinnen, bei den Jungs Ritter mit Schwert und Rüstung.“

Aber auch bodenständige Verkleidung  ist beliebt: „Wir hatten beim Kindermaskenball das Motto Traumberufe vorgegeben und waren erstaunt, wie viele ganz normale Berufe plötzlich da auftauchten,“ sagt Irmgard Waidner. So kamen  Kinder mit Helm und Warnweste als Bauarbeiter oder in einem orangen Anzug als Müllmänner. Natürlich waren auch wieder viele „Ärzte und Schwestern“ unterwegs.

Nun ist die Fastnachtszeit auch immer sehr erkältungsträchtig, das bestätigt jeder (echte) Hausarzt. Zumal die Kombination aus Zugluft, überheizten Sälen, zu dünnen Kostümen und frei herumschwirrenden Erregern dafür sorgt, dass eifrige Fastnachter ab Aschermittwoch oftmals das Bett hüten. „Deshalb sind bei kalten Temperaturen Ganzkörper-Fellkostüme eine gute Möglichkeit, wenigstens nicht zu frieren“, betont Irmgard Waidner.

 Als rosa Hasen „auf die Faasend“ zu gehen, ist vor allen bei Gruppen beliebt. Im Saal schwitzt man in dieser Verkleidung allerdings schnell, aber auf der Straße gibt es bei Kälte kaum etwas Besseres.

Als rosa Hasen „auf die Faasend“ zu gehen, ist vor allen bei Gruppen beliebt. Im Saal schwitzt man in dieser Verkleidung allerdings schnell, aber auf der Straße gibt es bei Kälte kaum etwas Besseres.

Foto: dpa/Alexander Heinl
 Die fröhlichen Mitglieder des Bexbacher Fastnachtsvereins „Die Blätsch“ wussten, dass sie bei Null Grad am fetten Donnerstag in ihren Ganzkörperkostümen wenigstens nicht frieren mussten.

Die fröhlichen Mitglieder des Bexbacher Fastnachtsvereins „Die Blätsch“ wussten, dass sie bei Null Grad am fetten Donnerstag in ihren Ganzkörperkostümen wenigstens nicht frieren mussten.

Foto: Jennifer Klein

Man könne sich bei Minusgraden gut darunter verpacken und sei trotzdem in einem lustigen Kostüm unterwegs.  In dieser Kategorie sind Einhörner derzeit besonders beliebt, natürlich auch Klassiker wie Plüschohr-Hasen. Manche Fastnachter kommen auch gerne als  gefleckte Kuh daher - oder als Braunbär, Tiger und Panda. Ein Ganzkörperkostüm für einen Donald-Trump-Darsteller war nirgendwo in Homburg aufzutreiben. Wer bis Aschermittwoch  „America first“ rufen möchte, muss eben ein bisschen mehr frieren als ein Einhorn.

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