Ehrenamtskarte Eine Karte soll auch Anreiz sein für künftige Ehrenamtler

Homburg · Mit Unterzeichnung des Kooperationsvertrags ist die Ehrenamtskarte im Saarpfalz-Kreis eingeführt worden.

 So soll sie aussehen, die neue Ehrenamtskarte, deren Einführung im Saarpfalz-Kreis nun beschlossen wurde. Staatssekretär Jürgen Lennartz (links) und Landrat Theophil Gallo unterzeichneten dazu jetzt einen entsprechenden Kooperationsvertrag.  Foto: Sebastian Dingler

So soll sie aussehen, die neue Ehrenamtskarte, deren Einführung im Saarpfalz-Kreis nun beschlossen wurde. Staatssekretär Jürgen Lennartz (links) und Landrat Theophil Gallo unterzeichneten dazu jetzt einen entsprechenden Kooperationsvertrag. Foto: Sebastian Dingler

Foto: Sebastian Dingler

Wer sich ehrenamtlich engagiert, leistet etwas fürs Gemeinwesen, ohne dass er dafür eine finanzielle Gegenleistung erhält. Um aber solchen Menschen wenigstens eine Anerkennung und eine kleine finanzielle Entlastung zu ermöglichen, hat das Saarland in den meisten Landkreisen die so genannte Ehrenamtskarte eingeführt. Sie ermöglicht den Ehrenamtlichen ermäßigten Eintritt bei vielen öffentlichen Einrichtungen und einigen privaten Anbietern.

Seit 2012 kämpfen die Staatskanzlei-Mitarbeiter Horst Eisenbeis, Jörg Quack und Sylvia Bommer dafür, dass die Ehrenamtskarte flächendeckend im Saarland eingeführt wird. Dazu benötigen sie als Kooperationspartner die Landkreise. „2012 war der Plan, alle Landkreise an Bord zu kriegen. Wenn wir nicht alle Landkreise haben, haben wir nicht alle potenziellen Sponsoren. Denn ein Sponsor findet sich nicht in einem Landkreis, der nicht mitmacht“, sagte Staatssekretär Jörg Lennartz, der dieser Tage gemeinsam mit Landrat Theophil Gallo den Kooperationsvertrag zwischen der Staatskanzlei und dem Landkreis unterschrieb. Die Ehrenamtskarte wurde somit im Saarpfalz-Kreis offiziell eingeführt. Landrat Gallo äußerte sich sehr positiv über das Projekt: „Das ist eine gute Sache, dass man die gar nicht zu beziffernden Leistungen der Ehrenamtlichen würdigt. Wir wollen ihnen zeigen, dass wir das als eine tolle Leistung ansehen. Es sind Menschen, die die Gesellschaft mittragen. Anstatt montagabends Sprüche zu skandieren, sagen sie zum Beispiel: Ich betreue einen Flüchtling.“

Dass es im Saarpfalz-Kreis so lange bis zur Umsetzung gedauert hat, habe nicht etwa an Vorbehalten gelegen, sondern daran, dass die Strukturen für die Karte erstmal geschaffen werden mussten. Lennartz wollte auch dem Eindruck einer zögerlichen Haltung des Saarpfalz-Kreises entgegentreten: „2012 haben wir das in Merzig-Wadern als Pilotprojekt gestartet. Die anderen Kreise waren erstmal dazu aufgefordert, sich das anzuschauen und zu sehen, wie es läuft.“ Das Projekt startet mit einer Anschubfinanzierung von 7000 Euro vom Land. Nun kann jeder, der seit mindestens zwei Jahren für mindestens fünf Stunden pro Woche ein Ehrenamt ausführt, einen Antrag auf die Karte stellen. Das Formular steht auf der Internetseite www.ehrenamt.saarland.de zum Download bereit. Dort findet sich auch die Liste der Vergünstigungen für die Besitzer der Ehrenamtskarte. Sie sparen etwa 20 Prozent des Eintrittsgeldes in der Völklinger Hütte und sogar 50 Prozent im Saarbrücker Staatstheater.

Im Saarpfalz-Kreis zahlen Ehrenamtliche in Zukunft unter anderem 15 Prozent weniger für eine Tageskarte im Schwimmbad Koi oder nur noch ermäßigten Eintritt im Europäischen Kulturpark in Reinheim. „Die Vergünstigungen sollen auch ein Anreiz dafür sein, ein Ehrenamt auszuüben“, meinte Gallo. Weitere so genannte Akzeptanzpartner und Förderer werden noch gesucht. Interessierte Sponsoren können auf derselben Internetseite einen Akzeptanzvertrag herunterladen oder ihr Angebot der Ehrenamtsbörse des Saarpfalz-Kreises melden. Als letzter Landkreis fehle jetzt noch Saarlouis, meinte Quack, der weiter für die saarlandweite Einführung der Ehrenamtskarte kämpft: „Das wäre ein Alleinstellungsmerkmal des Saarlandes im Bund, das hat sonst kein Bundesland.“

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