Ein klares Zeichen gegen Rechts: 400 bei Kundgebung für ein weltoffenes und tolerantes Homburg

Homburg · Die Botschaft, die am Samstag bei der Kundgebung in der Homburger Innenstadt ausgesendet wurde, ist klar: In der Kreisstadt ist kein Platz für rechtes Gedankengut. Das Bündnis „Homburg – vielfältig statt einfältig“ hatte zur Kundgebung eingeladen.

 Der senegalesische Musiker Max Bousso sorgte am Samstag bei der Kundgebung des Bündnis „Homburg – vielfältig statt einfältig“ für den guten Ton einer weltoffenen und toleranten Stadt. Foto: Thorsten Wolf

Der senegalesische Musiker Max Bousso sorgte am Samstag bei der Kundgebung des Bündnis „Homburg – vielfältig statt einfältig“ für den guten Ton einer weltoffenen und toleranten Stadt. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf
 Der senegalesische Musiker Max Bousso sorgte am Samstag bei der Kundgebung des Bündnis „Homburg – vielfältig statt einfältig“ für den guten Ton einer weltoffenen und toleranten Stadt. Foto: Thorsten Wolf

Der senegalesische Musiker Max Bousso sorgte am Samstag bei der Kundgebung des Bündnis „Homburg – vielfältig statt einfältig“ für den guten Ton einer weltoffenen und toleranten Stadt. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Es war ein deutliches und unübersehbares Zeichen für ein tolerantes und weltoffenes Homburg , das am Samstag die Szene in der Homburger Innenstadt beherrschte. Rund 400 Gegner rechten Gedankenguts machten sich auf Initiative des Bündnis "Homburg - vielfältig statt einfältig" am späten Vormittag vom Talzentrum aus über die Talstraße in einem langen Kundgebungszug in Richtung historischem Marktplatz auf. Die klare Botschaft: Für Rechte und ihre Ideologie ist in Homburg kein Platz.

In der Altstadt angekommen, verdeutlichten der senegalesische Musiker Max Bousso und zwei nicht minder engagierte Mit-Trommler, wie lebendig und erstrebenswert eine multikulturelle Gesellschaft sein kann. Bousso, in der Region durch zahlreiche Engagements kein Unbekannter, sorgte mit einem getrommelten Sprachkurs "saarländisch-senegalesisch, senegalesisch-saarländisch" dafür, dass die Veranstaltung das wurde, was sie sein sollte und wollte: bunt!

Wenig später gehörte die Bühne des Marktplatzes dann den Rednern. So wandten sich Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind , der designierte Landrat Theophil Gallo und Doris Jacobs als Sprecherin des Bündnis "Homburg - vielfältig statt einfältig" mit einem klaren Bekenntnis zur Demokratie und ihren Werten an die zahlreichen Kundgebungsteilnehmer. "Wir sind heute hierher gekommen, weil wir zeigen wollen, dass wir das Böse in unserer Stadt nicht haben wollen", so Schneidewind auch mit Blick auf eine Neo-Nazi-Kundgebung am Rondell später am Nachmittag. "Wir zeigen Flagge, wir sind mehr, und wir sind Homburg !" Gemeinsam stehe man für ein Homburg , das Menschen aufnehme, "gleich welcher Kultur, gleich welcher Hautfarbe, gleich welcher Religion".

Theophil Gallo erinnerte an den kürzlich verstorbenen Alt-Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker , als er aus dessen Rede in Deutschen Bundestag vom 8. Mai 1985 zitierte: "Lassen Sie sich nicht hineintreiben in Feindschaft und Hass gegen andere Menschen, gegen Russen oder Amerikaner, gegen Juden oder Türken, gegen Alternative oder Konservative, gegen Schwarz oder Weiß. Lernen Sie, miteinander zu leben, nicht gegeneinander." Besser, war sich der künftige Landrat sicher, könne man es nicht sagen.

Ein "Statement gegen rechte Umtriebe, gegen die Unverbesserlichen, die nicht aus der schmerzlichen Vergangenheit unseres Landes gelernt haben und immer noch menschenverachtende Ideologien verbreiten" nannte Doris Jacobs vom Sprecherrat des Bündnis "Homburg - vielfältig statt einfältig" die Kundgebung vom Samstag.

"Für diese Menschen ist kein Platz in unserer Stadt, in unserem Homburg ." Man habe sich aber auch zum Ziel gesetzt, das Bewusstsein für den Wert bunter Vielfalt in Homburg zu fördern. Im Gegensatz dazu sei Einfalt grau und stehe für gleichgeschaltete Menschen, die sich einer einzigen Meinung beugen müssten.

Am Samstag nicht viel mehr als ein Randnotiz des Tages: Der "Aufmarsch" der Neo-Nazis am Rondell. Ein gerade mal 13 Köpfe zählendes Häufchen Rechter hatte sich eingefunden, um eine "Mahnwache" abzuhalten. Viel mehr als zwei Stunden rumstehen bedeutet dies dann allerdings nicht, fiel doch aus Ecke der Rechten kein einziges Wort. Laut den Sicherheitskräften der banale und peinliche Grund dafür: eine defekte Lautsprecheranlage.

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