Fußball Ein klare Angelegenheit

HOMBURG · Der FC Homburg hat das Stadtderby gegen den FSV Jägersburg mit 3:0 gewonnen. 1000 Fans wollten das Spiel im Waldstadion sehen.

 Homburgs Patrick Dulleck umkurvt hier Jägersburgs Torwart Mirko Gerlinger.

Homburgs Patrick Dulleck umkurvt hier Jägersburgs Torwart Mirko Gerlinger.

Foto: Andreas Schlichter

Es war ein Duell zwischen Liga-Alltag und Pokal-Viertelfinale. Am vergangenen Freitag hat der FC Homburg in der Fußball-Oberliga im heimischen Waldstadion den Stadtrivalen FSV Jägersburg mit 3:0 (2:0) in die Knie gezwungen. Obwohl in der Umgebung keine konkurrierenden Spiele stattfanden, kamen lediglich 1022 Zuschauer. Und dabei haben beide Mannschaften im bisherigen Saisonverlauf überzeugt. Für die Homburger war es im 24. Spiel der 24. Sieg – damit ist die Elf von Trainer Jürgen Luginger der beste Oberligist Deutschlands. Und die Jägersburger reisten als Tabellenfünfter an. „Damit sind sie quasi Spitzenreiter der Nicht-Regionalliga-Absteiger, was ganz großen Respekt verdient“, stellte Homburgs 2. Vorsitzender und Geschäftsführer Rafael Kowollik vor dem Anstoß noch einmal klar.

Die Jägersburger mussten im Stadtderby mit Niklas Holzweißig, Daniel Dahl, Julian Fricker und Torjäger Murat Adigüzel gleich vier Stammspieler ersetzen. Trainer Thorsten Lahm überraschte mit der Maßnahme, den erst 19-jährigen Luis Kiefer im Angriffszentrum von Beginn an zu bringen. Das Nachwuchstalent ließ einige Male sein Können aufblitzen, auch wenn oft der letzte Pass nicht ankam. Ihm gehört beim FSV Jägersburg die Zukunft.

Die Homburger zeigten nicht ihre beste Saisonleistung, hatten aber insgesamt die Jägersburger gut im Griff, allerdings auch in der ersten Hälfte in einer Situation Glück. Beim Stand von 0:0 hatte es im Homburger Strafraum einen Zweikampf zwischen Marc Gallego und Steven Simon gegeben. Die Fernsehbilder verdeutlichten, dass es dabei durchaus einen Elfmeterpfiff für den FSV hätte geben können. Bitter für die Gäste war auch das frühe verletzungsbedingte Ausscheiden von Tom Koblenz (28.). Der Führungsspieler hat sich eine starke Prellung zugezogen.

Für die überlegenen Homburger traf Konstantinos Neofytos aus halbrechter Position zum 1:0 (22.). Beim 2:0 profitierte Torschütze Patrick Lienhard von einem Fehler von Waldemar Schwab (42.). Auch nach dem Seitenwechsel ging bei den kampf- und laufstarken Gästen nicht viel nach vorne. FSV-Schlussmann Mirko Gerlinger hatte einen echten Sahnetag erwischt und rettete mehrmals in allerhöchster Not. Dann war er aber beim 3:0 von Marco Gaiser per Kopfballaufsetzer machtlos (88.).

„Es war ein besonderes Spiel für mich hier. Ich war anderthalb Jahre beim FCH, als ich aus der A-Jugend rausgekommen bin. Wenn man mal richtig in so einem Spiel drin ist, läuft es einfach. Es ist schade, dass man dennoch drei Tore bekommt und verliert“, meinte der 23-jährige Schlussmann. Und sein Trainer Lahm ergänzte: „Die Jungs haben sich trotz der Personalprobleme gut aus der Affäre gezogen. Wir sind schließlich keine Profis und mussten alle noch vor dem Spiel arbeiten gehen.“

Sein Kollege Luginger apellierte, nicht in jedem Spiel die Erwartungshaltung zu hoch anzusetzen. „Wir haben hochverdient gewonnen. Es geht aber nicht immer so, dass man den Gegner total beherrscht. Wichtig war, zum richtigen Zeitpunkt die Tore zu machen.“ Und sein Torschütze Lienhard meinte: „Wir können in dieser Liga eigentlich Woche für Woche nur verlieren. Es zählt das Motto, Homburg gewinnt ja eh alles. Aber jeder weiß, dass jede Partie erst einmal gespielt werden muss.“

Am Mittwoch geht es für beide um 19 Uhr im Saarlandpokal-Viertelfinale weiter. Der FCH ist zu Hause gegen den Regionalliga-Spitzenreiter 1. FC Saarbrücken erstmals  kein Favorit. Das ist aber der FSV Jägersburg beim Gastspiel beim Verbandsligisten SV Habach. Vielleicht treffen ja die beiden Stadtrivalen nochmals im Pokal aufeinander.

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