Ein doppeltes Geschenk

Homburg · Gerd Dudenhöffer hat in der Villa Kunterbunt am Universitätsklinikum in Homburg eine Spende über 5000 Euro an die Elterninitiative krebskranker Kinder überreicht. Mit dieser Summe war der Ehrenpreis des Landes Rheinland-Pfalz zum Deutschen Kleinkunstpreis dotiert, den Dudenhöffer kürzlich für sein Lebenswerk erhalten hat. Das Geld fließt in einen Erweiterungsbau des Vereins.

War das nun Zufall, Fügung oder einfach nur Glück? Letztlich ist das ja auch ganz egal. Für die neunjährige Johanna jedenfalls ging jetzt ein großer Wunsch in Erfüllung - und das einfach so und nicht etwa von langer Hand geplant. Das erkrankte Mädchen ist nämlich ein Fan von Gerd Dudenhöffer , der in der Kunstfigur des Heinz Becker weit über das Saarland hinaus bekannt ist. Und am Dienstag konnte sie ihr Idol selbst im Uniklinikum in Homburg treffen. Ein bisschen aufgeregt, aber dennoch lächelnd erlebte sie sogar ein echtes Blitzlichtgewitter, als etliche Fotografen sie gemeinsam mit Dudenhöffer ablichteten. Und sie bekam eine DVD von ihm überreicht.

Angefangen hat diese Geschichte allerdings ganz woanders, in Mainz, als Gerd Dudenhöffer für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde mit dem Ehrenpreis des Landes Rheinland-Pfalz zum Deutschen Kleinkunstpreis. Mit 5000 Euro war dieser dotiert und Dudenhöffer stellte sich die Frage: "Warum soll man das nicht weitergeben?" Er stehe auf der Sonnenseite des Lebens, werde ausgezeichnet für etwas, was ihm Spaß mache, sagte er bei einem Termin vor Ort in der Villa Kunterbunt, einer Einrichtung der Elterninitiative krebskranker Kinder im Uniklinikum in Homburg . Es gebe, so Dudenhöffer, viele Möglichkeiten zu spenden. Für ihn sollte es aber etwas im Saarland sein - und Kinder seien die Zukunft. So fiel seine Wahl auf die Elterninitiative. Und als die über die schöne Finanzspritze informiert wurde, "dachte ich, mich trifft der Schlag", sagte Maria Hippler, die dem Verein angehört, und krebskranke Kinder auch zu Hause betreut. Sie hatte nämlich ein ganz bestimmtes Mädchen im Kopf: eine junge Patientin, ein totaler Fan, die momentan sehr traurig sei und gerade erst Geburtstag gehabt habe. "Ich freue mich immer, wenn ich Kindern einen Wunsch erfüllen kann", sagte sie. Dann sei dieser Anruf gekommen, dass Gerd Dudenhöffer eine Spende überreichen wolle, das passte genau zu ihrem Anliegen.

Wie das alles endete, ließ sich am Dienstag beobachten: eine fröhliche Johanna, ein gelassener Gerd Dudenhöffer , der über seine Erfahrungen auf den Bühnen in ganz Deutschland erzählte und wie gut dort der saarländische Dialekt verstanden werde, und natürlich angesichts der 5000 Euro-Spende aufgeräumte Vertreterinnen der Elterninitiative. Das Geld , sagte deren stellvertretende Vorsitzende Ina Ruffing, solle in einen Erweiterungsbau fließen, der zum Beispiel weitere Übernachtungsmöglichkeiten biete und auch Kreativräume. Spatenstich soll im September sein (siehe weiteren Text).

kinderkrebshilfe

-saar.de

Komplett aus Spendengeldern finanziert, plant die Elterninitative krebskranker Kinder im Saarland, ein neues zweistöckiges Haus der Kinder und Jugendlichen zu bauen. Darin soll es zum Beispiel Übernachtungsmöglichkeiten geben - ein komplettes Appartement und auch Schlafzimmer mit Nasszelle sind vorgesehen -, aber auch Kreativräume, einen Raum der Stille für Eltern, Rückzugsmöglichkeiten für Jugendliche, aber auch Platz für Treffen/Trauerbegleitung von verwaisten Eltern, deren Kinder gestorben sind. Darüber informierte Ina Ruffing, stellvertretende Vorsitzende der Elterninitiative krebskranker Kinder, am Dienstag bei einer Spendenübergabe. Alle Räume sollen doppelt nutzbar sein, fügte sie hinzu.

Zunächst werde jetzt ein Grundstück vor dem Eingang zur Uniklinik an der Cappel allee gekauft. Am 5. September zum Tag der offenen Tür der Initiative soll dann der erste Spatenstich sein. Zu den Kosten konnte sie noch nichts sagen. Es würden aber etwa noch Patenschaften für einzelne Zimmer gesucht.

Die Räume im Dachgeschoss von Gebäude 33 direkt gegenüber der Universitäts-Kinderklinik seien sehr eng, so Ruffing. Hier bietet die Elterninitiative seit September 1996 einen Wohnbereich für Eltern und Geschwister an. Untergebracht sind hier drei Schlafzimmer, ein großes Spielzimmer, eine Küche, ein Wohnzimmer sowie die Kontaktstelle des Vereins. Zudem hält dieser die Villa Kunterbunt vor. Diese ist direkt dem Kinderonkologiezentrum, angebunden an die Uniklinik, angegliedert und in die dortigen Räume integriert. Sie bietet Kindern und Eltern eine Rückzugsmöglichkeit aus dem medizinischen Alltag.

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