Handball Ein Derby für starke Nerven

Homburg · Die HWE Homburg schlägt die SGH St. Ingbert in der Handball-Saarlandliga mit 28:27 und überwintert auf Platz eins.

 Homburgs Philipp Daume   (am Ball) zieht hier gegen eine massive St. Ingberter  Verteidigung ab.

Homburgs Philipp Daume (am Ball) zieht hier gegen eine massive St. Ingberter Verteidigung ab.

Foto: Klos Horst/Horst Klos (Klosfoto)

Vor dem Derby zwischen der HWE Homburg und der SGH St. Ingbert in der Handball-Saarlandliga schienen die Rollen klar verteilt. Ligaprimus Homburg war am Samstag gegen den Elften St. Ingbert im Heimspiel der klare Favorit. 120 Zuschauer in der Sporthalle der Homburger Robert-Bosch-Schule sahen dann aber keine einseitige Angelegenheit, sondern ein packendes Lokalduell, in dem die HWE hauchdünn mit 28:27 (16:14) die Oberhand behielt.

„Ein geiles Gefühl. Wir gehen mit nur einer Niederlage in die Pause. Das hätte vor der Runde niemand gedacht. Viel besser kann es nicht laufen“, jubelte HWE-Spieler Philip Rauchschwalbe. Homburg scheint auf dem Weg zur Meisterschaft kaum noch aufzuhalten. Mit dem TV Niederwürzbach verlor am Wochenende der ärgste Konkurrent der HWE. Homburg überwintert nun mit vier Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten HSV Merzig/Hilbringen, der schon eine Partie mehr ausgetragen hat. „Davon dürfen wir uns nicht einlullen lassen. In der kurzen Pause wollen wir ein bisschen runterkommen, müssen in der zweiten Halbserie aber weiter richtig Gas geben“, forderte Rauchschwalbe.

Beim Gegner St. Ingbert herrschte indes eine Mischung aus Frust und Zuversicht. „Nach dem Spiel in Merzig vergangene Woche ist das jetzt die zweite Partie gegen eine Spitzenteam, die wir mit einem Tor Unterschied verloren haben. Das ist ärgerlich“, sagte SGH-Linksaußen Ralf Wilhelm. Er ergänzte: „Insgesamt sind wir aber auf einem guten Weg. Nach dem Trainerwechsel ist eine klare Leistungssteigerung erkennbar und wir spielen wieder wie eine richtige Mannschaft.“

St. Ingbert warf nach 30 Sekunden den ersten Treffer des Spiels. Danach riss Homburg die Partie an sich und übernahm mit vier Treffern in Folge die Führung. Wilhelm brachte die SGH mit einem feinen Drehwurf von Linksaußen zwar wieder auf zwei Tore heran (7:5). Mitte der ersten Halbzeit diktierte aber Homburg die Partie. Die HWE kam immer wieder zu einfachen Toren über die Mitte und baute die Führung auf sechs Tore aus (14:8). „Da hatten wir noch ein paar Probleme im Mittelblock. Wir haben Homburg zu oft frei werfen lassen“, monierte Wilhelm. Seine Mannschaft ließ sich von dem Rückstand aber nicht entmutigen. Die SGH war insbesondere über die Außenpositionen treffsicher – und lag eine Minute vor der Halbzeit plötzlich nur noch mit einem Tor zurück (15:14). HWE-Rückraumschütze Philipp Daume traf zehn Sekunden vor der Halbzeitsirene zum 16:14.

Nach dem Seitenwechsel konnten die Hausherren ihren Vorsprung zunächst wieder vergrößern. Michael Mathieu traf mit einem Drehwurf zum 18:14. Die Partie wog nun hin und her. In der 38. Minute warf Michael Bauer die SGH mit einem Rückraumhammer bis auf einen Treffer heran (20:19), elf Minuten vor dem Ende brachte Rauchschwalbe die HWE wieder mit drei Treffern in Führung (24:21). Die Schlussphase war nichts für schwache Nerven. Homburg verlor kurzzeitig den Faden. Domenic Theobald verkürzte aus Sicht der SGH auf 24:25 und Darius Kopp markierte von Linksaußen den Ausgleich (25:25). Daume brachte Homburg wieder mit 26:25 nach vorne, Filip Dujcak glich vier Minuten vor dem Ende wieder aus. Nach einem Treffer von Daniel Sorg führte die HWE zwei Minuten vor dem Ende mit 27:26. Dann wurde St. Ingberts Filip Dujcak am Kreis hart bedrängt und warf daneben. Im Gegnezug traf Daume zum 28:26. Homburg spielte nach einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Spielertrainer Thomas Zellmer die letzte Minute in Unterzahl. St. Ingbert gelang aber nur noch der Anschlusstreffer durch Dujcak. „Das war ein enger Kampf auf Augenhöhe. Wir wussten, dass St. Ingbert eine starke Mannschaft hat. In der Schlussphase hat unsere Abwehr den Ausschlag gegeben. Da hat jeder 120 Prozent für seinen Nebenmann gegeben“, sagte Rauchschwalbe. Wilhelm meinte: „Gegen Ende hatte Homburg einen Bruch im Spiel. Da wussten sie gar nicht mehr, was sie machen sollen. Wenn wir sie in dieser Phase überholen, gewinnen wir das Spiel. Nach so einer engen Partie denkt man auch über die zwei Siebenmeter nach, die wir verworfen haben.“

HWE-Tore: Philipp Daume (8), Thomas Zellmer (5), Philip Rauchschwalbe, Michael Mathieu (je 4), Hendrik Schmidt (3), Lukas Glück (2), Sebastian Mathieu, Daniel Sorg (je 1)
SGH-Tore: Darius Kopp (7), Ralf Wilhelm, Michael Bauer (je 5), Domenic Theobald (4), Philip Forster, Filip Dujcak (je 2), Fabian Abel, Christian Schauer (je 1)

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