Bockbierzeit in Homburg Ein Bockbieranstich mit Symbolcharakter

Homburg · Beim offiziellen Bockbieranstich in der Karlsberg-Brauerei gab es auch einige Ausblicke auf die Zukunftspläne der Homburger Brauer.

 Aus den Händen von Christian Weber (links), Generalbevollmächtigter der Karlsberbrauerei, erhielt der Dillinger Bierverleger Hans-Joachim Gross den Goldenen Hammer, an seiner Seite Bierkönigin Denise Drawer und Bierprinzessin Natalie Wagner (rechts).

Aus den Händen von Christian Weber (links), Generalbevollmächtigter der Karlsberbrauerei, erhielt der Dillinger Bierverleger Hans-Joachim Gross den Goldenen Hammer, an seiner Seite Bierkönigin Denise Drawer und Bierprinzessin Natalie Wagner (rechts).

Foto: Thorsten Wolf

Der offizielle Bockbieranstich der Homburger Karlsberg-Brauerei am Mittwoch war vor allem eines: ein Abend voller Symbolik, verbunden mit gleich einer ganzen Reihe von Botschaften. Die drehten sich um die Unternehmenskultur, die Markenbildung und den zukünftigen Auftritt von Karlsberg. Christian Weber, der Generalbevollmächtigte der Brauerei, zeichnete dabei das Bild eines Unternehmens, das sich vor allem an zwei Dingen orientiert – am Bier und an den Menschen, die es brauen. Diese Botschaft wurde Weber nicht müde zu vermitteln. Und er tat das gleich zu Beginn des Abends mit einem multimedialen und vielköpfigem Einblick in die „Unternehmenswerkstatt“, einem neuen Instrument, das mit seinem Workshop-Charakter Mitarbeitern aus allen Bereichen und aus allen Verantwortungsebenen die Möglichkeit geben soll, aktiv an der Gestaltung der Karlsberg-Brauerei teilzunehmen. Ein kurzes Video vermittelte den geladenen Gästen in der großen Halle des Homburger Baubetriebshofes die Arbeit in der „Unternehmenswerkstatt“, einige Teilnehmer vermittelten live auf der Bühne ihre Eindrücke dieser besonderen Form der Mitarbeiterbeteiligung – und übernahmen auch gleich noch die Begrüßung der Gäste. Christian Weber selbst betonte die große Bedeutung der „Unternehmenswerkstatt“ als wichtigem Bestandteil für die Weiterentwicklung der Brauerei.

Doch wohin soll die Reise für Karlsberg gehen? Die Antwort darauf gab es nach der Verleihung des Goldenen Hammers an den Dillinger Bierverleger Hans-Joachim Gross und dem offiziellen Fassanstich, den absolvierte Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind mit knappen zwei Schlägen. Christian Weber rückte in seinem Ausblick vor allem den Menschen in den Mittelpunkt, seien es nun die Mitarbeiter im Unternehmen oder die Kunden. Und auch die „Qualität“ fand sich immer wieder in Webers Ausführungen. Nicht zum ersten Mal verdeutlichte der Firmenchef, dass die Produktionsmenge als Richtwert in Zukunft keine wesentliche Rolle mehr spielen werde, vielmehr gehe es darum, Wertigkeit und Qualität als Unternehmensphilosophie zu vermitteln. An dieser Stelle fokussierte Weber dann auf das klassische Bier, nachdem er zuvor die Unternehmensphilosophie anhand von der Mineralwasser-, Biermischgetränke- und Colamarken des Unternehmensverbundes verdeutlicht hatte. Dabei nahm er sich Hilfe von Schlagerkönigin Helene Fischer, deren „Ein-Maß-auf-ex“-Video in den vergangenen Wochen in den sozialen Medien für Aufsehen gesorgt hatte. Mit diesem Impuls verdeutlichte Weber, dass aus seiner Sicht der Biermarkt nicht, wie oft gesagt, rückläufig sei, sondern sich schlicht im Wandel befinde, Marktveränderungen ins Negative mit eingeschlossen. Doch dies könne man als Bierbrauer ändern – wenn man sich auf Innovation in Kombination mit Handwerkskunst und Tradition konzentriere.

Hier verdeutlichte Weber, dass es auch darum gehen müsse, Momente mit den Produkten der Karlsberg-Brauerei zu verbinden, „das müssen besondere Momente sein, denn wir vertreiben kein 08/15-Produkt“, so Weber mit Blick auf die Vorzeige-Marke „Urpils“. Gerade in die habe man in den vergangenen Jahren viel Arbeit gesteckt – mit zunehmendem Erfolg. In Richtung der Mitbewerber frotzelte Weber: „In der Eifel ist es schön, aber im Saarland trinkt man Urpils!“ Eben die Stärkung der Brauerei-Marken sei nun ein wichtiges Ziel. Und als Teil der zukünftigen Kampagnen werde man nun auch wieder verstärkt auf den Karlsberg-Stern als unverwechselbares Markenzeichen setzen.

In diesem Zusammenhang kündigte Weber auch an, dass man sich der Karlsbergstraße als „Wohnzimmer“ der Brauerei nun verstärkt widmen werde. „Auf diese Straße wollen wir wieder stolz sein, das sind wir heute noch nicht.“ Dort werde dann auch in den alten Schlosserei wieder ein neuer Schalander eingerichtet. Und schon Ende April soll der dann Schauplatz der nächsten Homburger Braunacht werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort