IG Metall Ehrungsreigen bei der IG Metall

Homburg · Neben der Ehrung von 591 treuen Gewerkschaftsmitgliedern – einige sind bereits seit 70 Jahren Mitglied – standen bei der Versammlung in Homburg vor allem aktuelle Themen im Blickpunkt.

 Die IG-Metall-Verwaltungsstelle Homburg-Saarpfalz hatte ihre Mitglieder zur Vollversammlung in den Homburger Saalbau eingeladen. Mehr als 500 von ihnen wurden geehrt.

Die IG-Metall-Verwaltungsstelle Homburg-Saarpfalz hatte ihre Mitglieder zur Vollversammlung in den Homburger Saalbau eingeladen. Mehr als 500 von ihnen wurden geehrt.

Foto: Bill Titze

Die Liste der Geehrten ist lang – insgesamt 591 Mitglieder konnte der zweite Bevollmächtigte Ralf Cavelius in seiner Eröffnungsrede bei der Jubilarfeier der IG-Metall Homburg-Saarpfalz für ihren langjährigen Einsatz beglückwünschen. Neben den zahlreichen Jubilaren mit 25, 40, 50 und 60 Jahren Mitgliedschaft in der Industriegewerkschaft feierten sieben Mitglieder sogar ihr 70. Mitgliedsjahr. Neben den langgedienten Gewerkschaftlern waren auch verschiedene Vertreter aus Politik, Kirche und Betrieben im Homburger Kulturzentrum Saalbau erschienen, darunter der Oberbürgermeister der Stadt Homburg Rüdiger Schneidewind und sein Amtskollege aus Zweibrücken, Kurt Pirmann.

In seinem Grußwort gratulierte Schneidewind den Jubilaren und dankte ihnen für ihr Engagement. Gleichzeitig wies er jedoch auch auf die großen Herausforderungen hin, die durch den Strukturwandel auf den Industriestandort Homburg zukämen. Kritik übte er vor allem an der E-Technologie, die „nicht zukunftsfähig“ sei. Außerdem beklagte er die mangelnde finanzielle Ausstattung der Kommunen, die eine „Mitschuld“ an der Politikverdrossenheit im Land trage. „Der Bund lässt uns hier im Regen stehen.“ Der erste Bevollmächtigte der IG Metall Homburg-Saarpfalz, Ralf Reinstädtler, ging in seiner Festansprache ebenfalls auf den Wandel bei der Automobiltechnologie ein. „Am Verbrennungsmotor und dem Dieselmotor hängen in Homburg fast alle Arbeitsplätze in der Metall- und Elektroindustrie.“ Die IG Metall müsse hier eine klare Position beziehen. Der Veränderungsprozess müsse „evolutionär, nicht unkontrolliert und revolutionär, vonstatten gehen.“ Dies sei notwendig, da man eine Übergangszeit brauche, um „attraktive und bezahlbare technische Lösungen“ zu entwickeln.

Trotz dieser Herausforderungen machte der  Bevollmächigte den Anwesenden Mut. „Uns muss nicht bange sein, denn wir stehen solidarisch zusammen.“ Neben den zukünftigen Aufgaben für die Gewerkschaft sprach Reinstädtler auch von Erfolgen. So habe man beim Kranbauer Terex in den letzten Monaten „viel erreicht“. Dort habe man einen „personellen Kahlschlag“ verhindern können. Neben den tagesaktuellen und zukünftigen Entwicklungen, stellte Reinstädtler vor allem die Leistung der Jubilare in den Mittelpunkt seiner Rede. Um zu verdeutlichen, wie lange diese schon Mitglieder in der Gewerkschaft sind, führte er einige historische Begebenheiten aus dem jeweiligen Anfangsjahr ihrer Mitgliedschaft in der IG-Metall an. Besonders beeindruckend war hier natürlich die Erinnerung an das Jahr 1947, in dem mehrere Geehrte in die Gewerkschaft eingetreten waren. „Da waren die Folgen des Krieges überall sichtbar.“ Diese Kollegen hätten „in Zeiten von Krieg, Tod, Gefangenschaft und Wiederaufbau Gewerkschaftsarbeit in schwierigsten Zeit erlebt.“

Zum Abschluss bedankte sich Reinstädtler noch einmal ausdrücklich für den Einsatz aller Jubilare in der Gewerkschaft. „Ihr habt für die Arbeit der IG Metall einen großen Beitrag geleistet.“

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