Drehleiter der Feuerwehr defekt

Homburg · Die „Drehleiter“, offiziell Hubrettungsfahrzeug, der Homburger Feuerwehr ist nicht einsatzfähig. Damit steht eines der wichtigsten Fahrzeuge nicht so zur Verfügung, wie es sein muss. Nach langem Schweigen sprach sich die Stadt nun für eine neue Drehleiter aus.

 Das Drehleiterfahrzeug der Homburger Feuerwehr, hier bei einem Übungseinsatz am alten Homburger Stadtbad, ist nicht mehr voll einsatzfähig, der Korb für die Menschenrettung kann nicht mehr montiert werden. Foto: Thorsten Wolf

Das Drehleiterfahrzeug der Homburger Feuerwehr, hier bei einem Übungseinsatz am alten Homburger Stadtbad, ist nicht mehr voll einsatzfähig, der Korb für die Menschenrettung kann nicht mehr montiert werden. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Unter der Hand ist es keine Neuigkeit, offen ausgesprochen hat es bis jetzt aber niemand: Die "Drehleiter", ganz offiziell Hubrettungsfahrzeug, der Homburger Feuerwehr ist nicht voll einsatzfähig. Damit steht eines der wichtigsten Fahrzeuge im Fuhrpark nicht so zur Verfügung, wie es eigentlich sein muss. Während man sich von amtlicher Seite in dieser Angelegenheit bislang bedeckt gehalten hat, hat sich nun SZ-Leserreporter Jörg Ecker deutlich zu Wort gemeldet. "Schon seit Monaten ist die Drehleiter der Homburger Feuerwehr defekt und ist damit nur bedingt einsatzfähig." Der Korb, so Ecker, der vor allem bei der Menschenrettung eingesetzt werde, könne nicht mehr montiert werden. "Warum die Drehleiter, die eigentlich außer Dienst gesetzt werden müsste, dennoch ausrückt, können nur die Verantwortlichen der Feuerwehr und der Stadt erklären." Die Drehleiter, Baujahr 1993 und somit 23 Jahre alt, sei für den Brandschutz in Homburg unabdinglich. Deswegen, da ist sich Jörg Ecker sicher, müsste seitens der Verantwortlichen sofort gehandelt werden. "Dies ist aber nicht der Fall, da die Finanzen der Stadtkasse sehr klamm sind und das Geld für andere Projekte ausgegeben wird."

Deutlich in Schutz nimmt Ecker in seinem Schreiben die Feuerwehrleute selbst: "Die Verantwortung für die Feuerwehr haben der Oberbürgermeister der Stadt Homburg und der Landrat des Saarpfalz-Kreises - und nicht die Feuerwehrleute , die mit defektem Gerät Menschen aus Gefahren retten müssen."

Monatelang habe man sich seitens der Feuerwehr in dieser prekären Situation auf das Drehleiter-Fahrzeug der Firma Bosch verlassen können, die im Bedarfsfall parallel zur Homburger Feuerwehr mit ausgerückt sei. Das Unternehmen, schildert Ecker in seinem Brief, habe aber jetzt ein neues und größeres Fahrzeug erhalten, "das leider für die Anforderungen in Homburg nur bedingt eingesetzt werden kann". Somit stehe die Homburger Feuerwehr mit der Verantwortung für rund 70 000 Bürger in Homburg , Bexbach und Kirkel, für sie Sicherheit der Universitätsklinik und der vielen Großunternehmen und Firmen ohne eine voll funktionsfähige Drehleiter da. "Im Schadensfall muss die Feuerwehr auf die Drehleitern der Nachbargemeinden Waldmohr, Zweibrücken oder Blieskastel zurück greifen." Die berge aber einige Unwägbarkeiten. Denn es könne ja nie ausgeschlossen werden, dass die angefordert Drehleiter der Nachbarwehren auch tatsächlich schnell verfügbar sei.

Auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigte die Homburger Stadtverwaltung ursächlich die Schilderungen Eckers. Linda Barth von der Pressestelle der Stadt am Dienstag: "Seit Januar steht uns keine Drehleiter mehr zur Verfügung." Aus diesem Grund greife man, wie schon von Ecker geschildert, auf Fahrzeuge benachbarter Kommunen zurück, im Detail auf die Drehleitern aus Waldmohr und Zweibrücken. Dies sei, so Barth, natürlich nicht optimal, "schon alleine wenn man die Anfahrtszeit berechnet." Ziel sei nun eine schnellstmögliche Neubeschaffung, "die in den kommenden Tagen - natürlich unter Einbezug des Stadtrats - in die Wege geleitet werden soll", sicherte Linda Barth zu.

Den Tipp für diesen Artikel bekamen wir von SZ-Leserreporter Jörg Ecker. Wenn Sie auch Interessantes zu erzählen haben, hinterlassen Sie eine Sprachnachricht unter der Telefonnummer (06 81) 5 95 98 00, schicken Sie eine E-Mail an leser-reporter@sol.de oder nutzen Sie unser Onlineformular unter www.saarbruecker-zeitung.de/leserreporter .

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