Die diesjährige Auflage des Homburger Nikolausmarktes war mit einiger Spannung erwartet worden. Wie wird sich die Traditionsveranstaltung vor dem Hintergrund eines Marktplatzes behaupten, der in den vergangenen Monaten am Zugang zur Eisenbahnstraße sein Gesicht verändert hat? Und wie wird der Markt angenommen in Zeiten, in denen sich die Verwaltung und Rat Gedanken darüber machen, wie die Vorweihnacht in Homburg in Zukunft aussehen soll?

Antworten auf diese und andere Fragen lieferte in diesem Jahr zum ersten Mal Achim Müller, als Nachfolger von Kultur-Abteilungsleiter Christoph Neumann noch recht neu an mitverantwortlicher Stelle bei der Stadtverwaltung. "Als damit quasi noch neutraler Beobachter ist es für mich eine gute Sache, dass dieser traditionelle Nikolausmarkt so noch Bestand hat und in seiner Grundstruktur mit ihrer Gemütlichkeit so erhalten geblieben ist - trotz der baulichen Veränderungen im Bereich der Gastronomie am Marktplatz. Das war für mich wichtig, und das haben auch die Leute so gesehen."

Ebenfalls als gut, und damit auf der Habenseite des Homburger Nikolausmarkt verbucht, bewertete Müller das "breit gefächerte Musikprogramm. Wir müssen von der 'Oh Tannenbaum'-Monotonie wegkommen, ohne das jetzt abschätzig bewerten zu wollen. Wir müssen aber schauen, dass wir für ein größeres Spektrum an Menschen etwas bieten können. Das soll natürlich weihnachts-affin sein und nicht bei Hardrock oder Freejazz enden." Dabei gehe, wie Norbert Zimmer als Macher des Musikprogramms ergänzte, um den Mix in Sachen Musik. "Es gibt einfach Formationen, die muss man auf einem Homburger Nikolausmarkt präsentieren, wie das Blasorchester Jägersburg oder die Pfarrkapellen Kirrberg. Das sind in Homburg einfach Institutionen, die zum Nikolausmarkt dazu gehören, ebenso wie die Homburger Chöre." Diese im besten Sinne traditionellen Auftritte durchmische man mit modernen Elementen, mit coolen Bands, "am Mittwochabend war mit ,Rock Xn' eine sensationelle Formation auf der Bühne, die ganz tolle Rock-Balladen gespielt haben. Das kommt bei den Leuten richtig gut an, unter der Woche war da richtig viel los."

Eine Besonderheit in der Homburger Vorweihnacht ist der Umstand, dass man mit dem Nikolausmarkt und dem anschließenden, privat betriebenen Weihnachtsdorf auf dem Christian-Weber-Platz (ab dem 8. Dezember) zwei eigenständige Veranstaltungen aufweisen kann. In diesem Jahr kommt mit der "Winter-Weihnachtswelt" (11. bis 13. Dezember) auf dem Marktplatz noch eine dritte Vorweihnachts-Veranstaltung dazu. Ein bisschen viel Vorweihnacht in Homburg ? Müller verneinte dies. Auch eine Übersättigung der Menschen sehe er nicht, "in anderen Städten läuft eine solche Veranstaltung wie der Nikolausmarkt vom ersten bis zum vierten Advent. In Homburg sind es dagegen mehrere Veranstaltungen und jede hat ihren eigenen Charme. Und das ist für mich besser, als wenn man vier Wochen lang das Gleiche bietet."

Eben das wird auch in diesem Jahr nicht geschehen, schon am Dienstagabend verändert sich das vorweihnachtliche Bild von Homburg , dann startet auf dem Christian-Weber-Platz das Weihnachtsdorf mit den großen Eisbahn als Attraktion. Los geht es um 18 Uhr mit der offiziellen Eröffnung. Bis zum 30. Dezember (am 25. und 26. Dezember bleibt das Dorf geschlossen) gibt es dann ein umfangreiches Musik- und Unterhaltungsprogramm.