Die Pfeifer kommen wieder

Homburg · Sie sind längst ein gewohnter Anblick in Homburg, die Trommler und Dudelsackspieler: Zum siebten Mal in Folge veranstaltet das College of Piping Glasgow seinen Workshop in der Jugendherberge.

 Der Marsch durch die Homburger Innenstadt zählt zu den Höhepunkten. Foto: Thorsten Wolf

Der Marsch durch die Homburger Innenstadt zählt zu den Höhepunkten. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Bald ist es wieder so weit: Nun schon im siebten Jahr in Folge veranstaltet das College of Piping Glasgow, Schottlands älteste Dudelsackschule, vom 5. bis 12. Februar einen einwöchigen Workshop für Dudelsackspieler und Trommler in der Homburger Jugendherberge und lockt damit viele internationale Teilnehmer an. Egal, ob diese aus Dänemark, Luxemburg, Frankreich, Belgien, Österreich, der Schweiz, Deutschland, den Niederlanden oder der Tschechischen Republik stammen - eines haben sie alle gemeinsam: die Liebe zu Schottland und seiner ganz eigenen Musik.

Wann und wo der ,,Dudelsack" zum ersten Mal erklang, ist heute leider nicht mehr genau nachvollziehbar. Es gibt jedoch Hinweise, die auf seinen Gebrauch im Persischen Reich bereits um 600 Jahre vor Christi hinweisen. Im Laufe der Jahrtausende haben sich weltweit sehr viele verschiedene Modelle von Sackpfeifen entwickelt, die sich je nach Verbreitung unterschiedlich in Größe, Form, Klang und Spielweise darstellen, wie die sizilianische Zampogna, die irische Uillean Pipe, die französische Musette de Cour, die Wiener Schäferpfeife, die spanische Gaita, der afrikanische Mezwed oder der bulgarische Kaba Gajda um ein Paar Beispiele zu nennen. Doch wer den Begriff ,,Dudelsack" hört, assoziiert in der Regel die ,,Great highland bagpipe" damit, gehalten und gespielt von Händen eines im Kilt gekleideten Schotten. Der heutige schottische Dudelsack ist tatsächlich die Sackpfeife mit dem lautesten und martialischsten Klang. Dieser diente im Mittelalter nicht nur zur rein musikalischen Unterhaltung, sondern auch zur Kommunikation über weite Strecken hinweg, durch die von Bergen und tiefen Tälern durchzogene Landschaft Schottlands, den Highlands.

Eine besondere Bedeutung wurde dem Instrument durch den später erfolgten Einsatz in der Militärmusik Großbritanniens zuteil und verbreitete sich durch die vielen britischen Kolonien auch auf den entfernteren Kontinenten. Das College of Piping ist eine gemeinnützige Organisation, die es sich zum Ziel gemacht hat, das Dudelsackspiel als schottisches Kulturgut zu erhalten und die Qualität des Dudelsackspiels seiner Anhänger zu verbessern.

Davon profitieren jedoch nicht nur die Workshopteilnehmer selbst, sondern auch alle Besucher, die zu den verschiedenen Veranstaltungen während der Workshopwoche eingeladen sind. Wenn es das Wetter zulässt, wird es auch diesmal wieder eine Parade der ,,Pipes and Drums" (Dudelsäcke und Trommeln) durch die Homburger Innenstadt geben.

Zu guter Letzt sei auf das große Dudelsack-Abschlusskonzert hingewiesen, das am Samstag, 11. Februar, um 19.30 Uhr in der Homburger Jugendherberge stattfinden wird. Dieses wird wie immer gestaltet von allen Lehrern und Schülern der College of Piping Winterschule.

Die Piper-Parade startet am Mittwoch, 8. Februar, um 14 Uhr vor der Jugendherberge Homburg , führt dann über die Kanalstraße und die Eisenbahnstraße bis hin zum Marktplatz, wo es ein kleines, kostenfreies Platzkonzert für die Zuhörer geben wird. Ebenfalls am Mittwoch, 8. Februar, geben ab 19.30 Uhr John Wilson und Chris Armstrong ein Dudelsackkonzert im Atrium der Jugendherberge Homburg .

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort