Die lateinische Sprache hat vielfältige Spuren hinterlassen

Homburg · Man erforschte Herkunft und Entwicklung und erfuhr viel Wissenswertes: Die lateinische Sprache stand im Mittelpunkt eines Projekts der Latein-AG der Sonnenfeldschule und des Lehrstuhls für klassische Philologie.

 Dass Latein gar nicht öde ist, finden Schüler der Grundschule Sonnenfeld (hier ein Archivfoto), die sich seit geraumer Zeit mit der Sprache beschäftigen. Foto: Thorsten Wolf/SZ

Dass Latein gar nicht öde ist, finden Schüler der Grundschule Sonnenfeld (hier ein Archivfoto), die sich seit geraumer Zeit mit der Sprache beschäftigen. Foto: Thorsten Wolf/SZ

Foto: Thorsten Wolf/SZ

Die Arbeitsgemeinschaft Latein der Grundschule Sonnenfeld blickt auf ein gemeinsames Unterrichtsprojekt mit dem Saarbrücker Lehrstuhl für Klassische Philologie , Professor Peter Riemer, zurück.

Die Projektgruppe hatte sich in den vergangenen Wochen intensiv mit der Geschichte der lateinischen Sprache, der Entwicklung der romanischen Sprachfamilie und ihrem Einfluss auf unsere deutsche Sprache beschäftigt. Schulleiterin Lacher begrüßte zur Präsentation der Unterrichtsergebnisse neben Riemer auch das Kollegium und natürlich viele interessierte Eltern, heißt es in der Pressemitteilung der Schule.

Gemeinsam mit Maria Vasiloudi, einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin des Professors, erforschten die Schülerinnen und Schüler Herkunft und Entwicklung der lateinischen Sprache. Sie erfuhren, dass es im Imperium Romanum nicht nur die erste gemeinsame europäische Währung gab, sondern dass zu dieser Zeit auch eine gemeinsame europäische Sprache rund ums Mittelmeer gesprochen wurde. Als das römische Weltreich auseinander brach, entwickelten sich aus der lingua Latina fünf Tochtersprachen, die heute weltweit gesprochen werden, darunter vor allem Französisch, Portugiesisch und Spanisch. Auch bis zu 70 Prozent des Englischen ist lateinischen Ursprungs.

Obwohl die deutsche Sprache keine Tochtersprache des Lateins ist, hat Latein unsere Sprache bis heute nachhaltig geprägt. Die AG fand heraus, dass geläufige Wörter wie Akku (von lat. accumulare, "anhäufen") und Lokomotive (locus, "Ort", + movere, "bewegen"), ja sogar lesen (legere) und schreiben (scribere) lateinische Wurzeln haben. Allein das Verb regere (lenken, gerade richten) wirkt in einer Vielzahl wohlklingender Wörter nach: regieren, Regiment, Rektor, Region, Regel, Recht. Riemer zeigte sich in seinem Schlusswort beeindruckt von den "Forschungsergebnissen" der Latein-AG, heißt es in der Mitteilung weiter. Er betonte noch einmal das griechisch-römische Erbe als Basis unserer europäischen Identifikation und kündigte an, dass die erfolgreiche Kooperation im kommenden Schuljahr fortgesetzt wird.

Die Schulleiterin bedankte sich mit einem Blumenstrauß und einer Dankurkunde bei Maria Vasiloudi für deren ehrenamtliches Engagement.

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