Wahlkreis 299 Die kleinen Parteien orientierten sich am bundesweiten Trend

Saarpfalz-Kreis · Vor allem die Kandidaten von FDP und AfD waren gestern Abend sehr zufrieden, obwohl beide keine Chance hatten, nach Berlin zu gehen.

 Beim Auszählen der Stimmen gestern Abend in Homburger Briefwahllokal  hatten die Helfer viel zu tun. Die Ergebnisse aus dem gesamten  Saarland trudelten erst sehr spät ein, so dann man lange auf konkrete Ergebnisse warten musste.

Beim Auszählen der Stimmen gestern Abend in Homburger Briefwahllokal  hatten die Helfer viel zu tun. Die Ergebnisse aus dem gesamten  Saarland trudelten erst sehr spät ein, so dann man lange auf konkrete Ergebnisse warten musste.

Foto: Thorsten Wolf

Auch für die kleinen Parteien, die mit Sicherheit keinen Kandidaten aus dem Wahlkreis 299 nach Berlin schicken werden, war der gestrige Abend dennoch spannend. Zum einen, weil es um das Abschneiden ihrer jeweiligen Bundesparteien ging, zum anderen auch, um den gegenwärtigen „Zustand der Bundesrepublik“ einschätzen zu können. Und dazu bot das Wahlergebnis reichlich Anschauungsmaterial, zumal die beiden großen Volksparteien CDU und SPD reichlich Federn lassen mussten.

So sieht es auch der FDP-Kandidat Peter Habel aus Neunkirchen, der sich gestern Abend über das „Super-Ergebnis“ seiner Partei freute. Da es gestern Abend lange dauerte, bis das Saarland seine Ergebnisse offiziell bekannt gab, wusste Habel bis 21 Uhr noch nicht, „ob es der Saar-FDP-Kandidat“ nach Berlin geschafft hatte oder nicht.

Habels Hoffnung war ein bundesweites  Ergebnis um die 10 Prozent, „und das hat sich voll erfüllt.“  Dies sei für ihn der Beweis, „dass in Berlin eine liberale Partei dringend benötigt wurde“. Aus dem Stand heraus auf zehn Prozent zu kommen, sei „eine tolle Leistung“.

Große Freude herrsche auch bei der zweiten Gewinnerpartei des Abends, der AfD. Kandidat Daniel Schütte aus Homburg, der mit einem Ergebnis mit etwas über 10 Prozent gerechnet hatte, findet, dass seine Prognose weit übertroffen wurde: „Ich freue mich sehr, dass wir so gut abgeschnitten haben.“

Mit 88 Sitzen im Bundestag könne man „ordentliche Oppositionsarbeit machen“. Obwohl der Wahlkampf sehr schwierig gewesen sei, „haben uns doch viele Leute gewählt.“ Für Schütte zeigt sich bei diesem Wahlausgang, „dass in der Bundesrepublik die beiden großen Parteien abgewirtschaftet haben: Die Wähler sammeln sich vermehrt an den Rändern, links oder rechts.“

Auch der Kandidat der Linken, Walter Kappmeier, wusste gestern gegen 20 Uhr noch nicht, ob es sein Wunschkandidat der Saar-Linken, Thomas Lutze, in den Bundestag geschafft hatte. Kappmeier  bedankte sich am gestrigen Wahlabend bei allen Bürgern, „die mich gewählt haben“ und fand auch, dass der Wahlkampf „sehr fair“ verlaufen sei. Er habe ein gutes Verhältnis zu den Kandidaten Esra Limbacher (SPD), Markus Uhl (CDU) und Mark Piazolo (Grüne) gehabt. Was ihn gestört habe, seien eher die Querelen innerhalb der eigenen Partei gewesen, „das hat uns eher zu schaffen gemacht als alles, was außen herum geschah.“  Mit dem bundesweiten Abschneiden der Linken war er zufrieden.  „Wir konnten ganz leicht zulegen, obwohl es für zehn Prozent nicht mehr gereicht hat.“

Als „überraschend gut“ bezeichnete unterdessen Marc Piazolo das Abschneiden der Grünen bundesweit. Der Direktkandidat seiner Partei im Wahlkreis 299 hatte zwar insgeheim davon geträumt, dass das Ergebnis besser sein könnte als bei der Bundestagswahl 2013, es allerdings „nicht als wahrscheinlich eingeschätzt“.

 Beim Auszählen der Briefwahlstimmen zur Bundestagswahl hatten gestern Abend die Helfer im St. Ingberter Rathaus viel zu tun. Die Ergebnisse aus dem gesamten Saarland trudelten erst sehr spät ein, so dann man lange auf konkrete Ergebnisse warten musste. 

Beim Auszählen der Briefwahlstimmen zur Bundestagswahl hatten gestern Abend die Helfer im St. Ingberter Rathaus viel zu tun. Die Ergebnisse aus dem gesamten Saarland trudelten erst sehr spät ein, so dann man lange auf konkrete Ergebnisse warten musste. 

Foto: Cornelia Jung

Da die SPD angekündigt habe,  in die Opposition zu gehen, müssten die drei anderen „staatsmännisch handeln“, sagte er mit Blick auf ein mögliches Jamaika-Bündnis aus CDU, FDP und Grünen bundesweit. Es werde schwierig, könne aber nicht sein, dass die drei sagten: Wir bekommen das nicht hin.

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