Feiern in Homburg Die Homburger feierten wie echte Bayern

Homburg · Auch in diesem Jahr wird in Homburg wieder das Oktoberfest gefeiert. Ganz nach dem Original, der Münchner Wies’n, geht es auch hier zünftig bayrisch zu. Mit Dirndl, Lederhosen, Festbier und einem zünftigen Unterhaltungsprogramm.

 Was wäre eine Homburger Wiesn ohne einen zünftigen Fassbieranstich, am Samstagabend markierte dieser Moment den offiziellen Autakt für die acht Wiesn-Tage, die nun bis zum 3. Oktober für weiß-blaues Treiben im Festzelt am Forum sorgen werden.

Was wäre eine Homburger Wiesn ohne einen zünftigen Fassbieranstich, am Samstagabend markierte dieser Moment den offiziellen Autakt für die acht Wiesn-Tage, die nun bis zum 3. Oktober für weiß-blaues Treiben im Festzelt am Forum sorgen werden.

Foto: Thorsten Wolf

Samstagabend, kurz nach 19 Uhr. Das große Festzelt am Homburger Forum ist schon jetzt quasi bis auf den letzten Platz besetzt, am Eingang zum Zelt machen kleine Schilder mit der Aufschrift „Ausverkauft“ klar, dass man ohne einen rechtzeitigen Kartenkauf jetzt leer ausgeht. Aber wer die Homburger Wiesn kennt, der weiß: Spontanbesuche an einem Samstagabend sind fast immer ein aussichtsloses Unterfangen.

Drinnen bereiten sich Gäste des Abends auf „Feiern wie in Bayern“ vor, das Bier läuft schon beständig aus den Zapfhähnen und in die Kehlen. Und als die Band „Krachleder“ rund eine halbe Stunde vor dem offiziellen Fassbieranstich auf die Bühne kommt, hält es schon da die ersten nicht mehr auf den Bänken. Und genauso soll es sein, bei der zehnten Auflage der Homburger Wiesn, mit seinem Bayern-Import feiert Festwirt Thorsten Bruch in diesem Jahr einen weiß-blauen Geburtstag. Mit den Jahren hat sich das Zeltfest als echter Renner erwiesen, schon vor einem Jahrzehnt hat Bruch das Potential eines gut gemachten Oktoberfestes erkannt. Vom ersten Schauplatz an der Kaiserslauterer Straße bis zur besten Lage am Homburger Forum hat sich die Veranstaltung zu einem echten Schwergewicht im Kalender der Stadt gemausert – und bayerische Lebensart in der Saarpfalz etabliert. Das passt natürlich hervorragend, wurde die Stadt doch als Teil des Rheinkreises lange Zeit von München aus regiert. So fern ist man geschichtlich in Homburg dem Vorbild Bayern also nicht.

Und wer am Samstag durch das Zelt geht, der hat wirklich den Eindruck, mitten auf dem großen Vorbild, dem Münchner Oktoberfest, gelandet zu sein. Trachten, Lederhosen – all das gehört zu einem Abend auf der Homburger Wiesn einfach dazu, auch für Tamara, Sina und Sabrina, die es sich irgendwo in der vorderen Hälfte schon recht früh gemütlich gemacht haben. „Hier ist ein guter Platz. Man ist nah genug an der Bühne um alles mitzukriegen, hat aber nicht den Stress der ersten Plätze“, lacht Tamara, während sie einen der Kellner schon mal um die ersten Maß Bier „erleichtert“. Es wird angestoßen – und dann geht es schon rauf auf die Bänke. Noch tobt nicht das ganze Zelt, es fehlt ja quasi noch der offizielle Startschuss, der Fassbieranstich. Doch dem rücken „Krachleder“ Ton für Ton, Akkord für Akkord, Lied für Lied immer näher. Und als sich vor der Bühne Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind, Bürgermeister Klaus Roth, der Karlsberg-Generalbevollmächtigte Christian Weber, Bierprinzessin Natalie, Karlsberg-Geschäftsführer Markus Meyer und einige andere Offizielle einfinden, da steht dem Schlag aufs Fass eigentlich nichts mehr im Wege. Einer fehlt in diesem Moment allerdings, niemand geringerer als Festwirt Thorsten Bruch. Der ist da noch im Zelt unterwegs, sputet sich aber sichtlich, als er unter „Thorsten, Thorsten“-Rufen von den Gästen quasi auf die Bühne gezerrt wird. So komplett geht es für die „Vortrinker“ auf der Bühne dann nur noch um die Antwort auf die wichtigste Frage des Abends: Wie viele Schläge wird Schneidewind brauchen, um das Fass anzuschlagen? Er selbst kündigt derer zwei an – durchaus gewagt, hat der Homburger Verwaltungschef doch auch schon mal beim ersten Brauereifest seinen Fassanschlag in eine Bierdusche verwandelt. Doch gesagt, getan: Mit genau zwei Schlägen rammt Schneidewind den Zapfhahn in Fass. Läuft! Und das auch für Thorsten Bruch, der sich von der Bühne aus und angesichts der Menschenmengen davor sichtlich begeistert zeigte. „Ich freu‘ mich, ausverkauftes Haus, keine Stehplatzkarte mehr. So können wir anfangen um acht Tage zu feiern.“

Es ist also angerichtet, mit Maßbier, Händl, Haxen geht es nun an insgesamt acht Wiesn-Tagen bis zum 3. Oktober im großen Festzelt am Homburger Forum ordentlich rund in weiß und blau. Und wie das Ganze gerade an den Abenden aussehen wird, wenn am nächsten Tag nicht gearbeitet werden muss, davon kündete der Eröffnungssamstag. Je später der Abend wurde, desto mehr stieg die Stimmung – und die Wiesn-Fans auf die Bänke. Vor der Bühne wurde es richtig, richtig voll, es wurde getanzt, geschunkelt, mitgesungen und Krachleder ließen es ordentlich krachen. Ohne Zweifel: „Feiern wie in Bayern“, das können die Homburger, ausgelassen und bis spät in die Nacht!

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