Die Freundschaft wird gepflegt

Homburg · Stand vergangenes Jahr noch der Partnerschaftsbesuch unter den Terroranschlägen von Paris und wurde untersagt, so kommt jetzt der Besuch aus dem französischen La Baule umso lieber nach Homburg. Auch die Ilmenauer Gäste werden erwartet.

 So sehr sich die Homburger freuen, die faszinierende Landschaft der Bretagne um La Baule zu erkunden, so freuen sich aber auch die Franzosen jedes Jahr – insbesondere zur schönen Vorweihnachtszeit –, nach Homburg zu kommen. Foto: SZ/Linz

So sehr sich die Homburger freuen, die faszinierende Landschaft der Bretagne um La Baule zu erkunden, so freuen sich aber auch die Franzosen jedes Jahr – insbesondere zur schönen Vorweihnachtszeit –, nach Homburg zu kommen. Foto: SZ/Linz

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Vor einem Jahr stand Frankreich unter Schock. Die schreckliche Attentat-Serie am 13. November, unter anderem in einer Pariser Musikhalle, am Fußballstadion und in einem jüdischen Supermarkt, hatte nach Angaben der französischen Regierung 130 Menschen das Leben gekostet.

Zu den nationalen Notstandsmaßnahmen der französischen Regierung gehörte auch, alle Schulfahrten und Ausflüge bis zum Jahresende zu streichen. Dieses Verbot hatte auch Homburg getroffen, denn ausgerechnet im Dezember findet immer der traditionelle Austausch zwischen Schülern aus dem Homburger Saarpfalz-Gymnasium und Schülern aus La Baule statt.

Das Programm stand schon - doch nach dem 13. Dezember 2015 alles war umsonst. Simone Lukas, die Partnerschaftsbeauftragte der Stadt, die zugleich Lehrerin am Saarpfalz-Gymnasium ist, war nicht die einzige, die darüber traurig war.

Doch sie hatte sich vorgenommen, die partnerschaftlichen Beziehungen zwischen Homburg und La Baule "jetzt erst recht" zu intensivieren. Und nun laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren: Am 5. Dezember werden wieder rund 30 Schülerinnen und Schüler aus La Baule in Homburg erwartet. Sie bleiben bis zum 10. Dezember und werden wieder von der Deutschlehrerin, Madame Riou, sowie von einem Geschichts- und einem Sportlehrer begleitet.

Simone Lukas hatte sich gleich bei Amtsantritt vorgenommen, die Freunde im thüringischen Ilmenau nicht zu vernachlässigen und bemühte sich hier um eine erfolgreiche Wiederbelebung. Und so werden in einigen Tagen auch Jugendliche aus Ilmenau nach Homburg kommen und dort mit den La Baulern zusammentreffen, die auch im dortigen Jugendstadtrat tätig sind. Gemeinsam ist eine Veranstaltung zum Thema "Europa- Träume und Ängste" geplant.

Doch nicht nur über den regen Jugendaustausch freut sich Simone Lukas, sondern auch über den Kontakt der Vereine, insbesondere der beiden Feuerwehren aus La Baule und Homburg-Mitte, die jetzt eine lebendige Freundschaft pflegen. Begonnen hatte alles mit einem Besuch einiger bretonischer Wehrleute in Homburg im Oktober 2015. Der Kontakt lief so gut, dass die beiden Wehren sich in diesem Jahr wieder zwei Mal getroffen haben.

 Homburg hat auch eine Städtepartnerschaft mit der thüringischen Stadt Ilmenau, in der Goethe tätig war. Foto: dpa

Homburg hat auch eine Städtepartnerschaft mit der thüringischen Stadt Ilmenau, in der Goethe tätig war. Foto: dpa

Foto: dpa
 Aus ihrem ersten Besuch erwuchs eine gute Freundschaft: Homburger und La Bauler Feuerwehr-Kameraden. Foto: Thorsten Wolf

Aus ihrem ersten Besuch erwuchs eine gute Freundschaft: Homburger und La Bauler Feuerwehr-Kameraden. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Die gemeinsame öffentliche Jahresversammlung zu den Städtepartnerschaften findet am Mittwoch, 23. November, 17.30 bis 18.30 Uhr, im Rathaus (Raum 245) statt. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem der Jahresrückblick der Städtepartnerschaftsbeauftragten Simone Lukas, der aktuelle Stand der Städtepartnerschaften sowie die Förderung des Jugendaustauschs.

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