Die alten und die neuen Meister

Homburg · Die Saison der Meisterkonzerte geht zu Ende und dies mit dem Auftritt des renommierten Artemis Quartetts. Ab September kann sich das Publikum erneut auf viele Höhepunkte freuen.

 Gregor Sigl, Vineta Sareika, Eckart Runge und Anthea Kreston (von links) sind zusammen das Artemis Quartett. Am Donnerstag spielen sie in Homburg. Foto: Felix Broede

Gregor Sigl, Vineta Sareika, Eckart Runge und Anthea Kreston (von links) sind zusammen das Artemis Quartett. Am Donnerstag spielen sie in Homburg. Foto: Felix Broede

Foto: Felix Broede

Kaum hat das Jahr begonnen, ist es in blitzartiger Geschwindigkeit schon wieder gut zur Hälfte vorbei: Zumindest kommt es einem gerne so vor. So steht in der Reihe der Meisterkonzerte bereits der Abschluss der Saison an. Und der ist fulminant: Das Artemis Quartett wird am Donnerstag, 9. Juni, 20 Uhr, im Homburger Saalbau zu hören sein und damit auch den Schwerpunkt Quartettspiel pflegen, der diesmal seit dem Start im Oktober gesetzt war. Unter anderem waren das Hagen Quartett oder auch das Leipziger Streichquartett zu Gast.

Dass das renommierte Artemis Quartett nun in Homburg tatsächlich in Streicher-Vierer-Besetzung auftritt, ist dabei keine Selbstverständlichkeit. Der Bratscher Friedemann Weigle, der mit seinem Artemis-Quartett ursprünglich für das Homburger Meisterkonzert angekündigt war, verstarb im Juli des vergangenen Jahres. Die "Friedemann-Weigle-Tournee" über Winter wurde zumeist in Triobesetzung mit Pianisten absolviert. Mittlerweile ist das Ensemble aber wieder komplett: Die amerikanische Geigerin Anthea Kreston (zweite Violine) gehört nun neu dazu. Hugo Wolfs "Italienische Serenade" für Streichquartett, Edvard Griegs Streichquartett g-Moll, opus 27 und Ludwig van Beethovens "Rasumowsky-Quartett", F-Dur, opus 59 Nummer 1 werden sie im Saalbau zu Gehör bringen - übrigens im Rahmen der Hochschulwoche, die heute Abend beginnt.

Auch und gerade wenn es um Kultur geht, wird weit voraus geplant - und so steht zum Abschluss der aktuellen Saison schon fest, was es ab September in der Traditionsreihe neu zu hören gibt. Erst kürzlich wurde der Kulturkalender, in dem auch das neue Meisterprogramm ausführlich beschrieben wird, vorgestellt (wir berichteten). Das startet übrigens ebenfalls mit Kammermusik. Das Armida Quartett wird zu hören sein und später in der Saison präsentiert sich das Cuarteto Casals auf der Saalbau-Bühne. Insgesamt sei ein programmatischer Schwerpunkt auf Mozart und Beethoven gelegt worden, teilt der künstlerische Leiter der Meisterreihe, Markus Korselt, mit. Es soll in den insgesamt neun Konzerten auch ausgefallenes Repertoire zu hören sein wie frühe Mozart-Sinfonien und Konzertarien mit dem international führenden Originalklang-Ensemble der Akademie für alte Musik Berlin und der Sopranistin Robin Johannsen. Berühmte Werke, quasi Ohrwürmer der klassischen Musik, sollen im Lauf der Konzertreihe ebenfalls erklingen, zum Beispiel Beethovens Pathétique.

Wie es schon seit längerem gepflegt wird, ist das Meisterprogramm eine Mischung aus internationaler Spitzenklasse und saarländischem Einschlag. So kommt zum Beispiel der für viele wohl berühmteste aller Oboisten , Albrecht Mayer, in den Saalbau. Der Solo-Oboist der Berliner Philharmoniker wurde mehrfach mit dem Echo-Klassik ausgezeichnet, hat etliche CDs eingespielt. International gefeiert ist auch der französische Pianist Pierre-Laurent Aimard , der erstmals in Homburg zu hören sein werde, ebenso wie Jungstar Kris Bezuidenhout am Hammerflügel, so Korselt.

Gespannt sein kann das Homburger Publikum in der Saarland-Runde auf die Birringer-Schwestern in der Nachwuchs-Ecke "Meister von morgen" und auf das Trio Lézard. Zur Meisterreihe gehört seit einigen Jahren auch ein kleiner Cello-Schwerpunkt. So kamen in der Vergangenheit unter anderem "Die 12 Cellisten" der Berliner Philharmoniker oder die Weltstars am Cello, Sol Gabetta und Mischa Maisky . Diesmal spielt der Franzose Gautier Capuçon als Vertreter dieser Zunft Stücke von Beethoven.

Das Meisterkonzert mit dem Artemis Quartett am Donnerstag ist in die Homburger Hochschulwoche eingebunden. Diese wird heute, Montag, 6. Juni, 19.30 Uhr, im großen Sitzungssaal des Homburger Forums eröffnet. In einem Vortrag von Professor Wolfgang Reith, Direktor der Uni-Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, wird es dabei um die Behandlung des Schlaganfalls im Wandel der Zeit gehen.

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 Der bekannte Oboist Albrecht Mayer spielt in der kommenden Meisterkonzertsaison im Mai 2017 in Homburg. Foto: Ralph Mecke

Der bekannte Oboist Albrecht Mayer spielt in der kommenden Meisterkonzertsaison im Mai 2017 in Homburg. Foto: Ralph Mecke

Foto: Ralph Mecke

Hintergrund Karten für das Meisterkonzert am Donnerstag, 9. Mai, 20 Uhr im Homburger Saalbau kosten 23/ 21 Euro. Erhältlich sind Tickets bei der Homburger Kulturgesellschaft im Rathaus, Tel. (0 68 41) 10 11 68 oder 10 11 72, und übers Internet sowie an allen Ticket-regional-Vorverkaufsstellen. Der Homburger Kulturkalender liegt in der Stadt an vielen Stellen aus und ist auch im Rathaus, Am Forum, erhältlich. Zudem kann er im Internet unter www.homburg.de heruntergeladen werden. Hilfreich im Internet: www. homburger-meisterkonzerte.de, www.ticket-regional.de . ust

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