Deutliche Zeichen in Richtung Ökumene gesetzt

Homburg. Im Werben für das Evangelium als Kernbotschaft des Christentums setzte der 74. Diözesan-Katholikentag des Bistums Speyer am vergangenen Wochenende in Homburg (wir berichteten) auch deutliche ökumenische Zeichen

Homburg. Im Werben für das Evangelium als Kernbotschaft des Christentums setzte der 74. Diözesan-Katholikentag des Bistums Speyer am vergangenen Wochenende in Homburg (wir berichteten) auch deutliche ökumenische Zeichen. Als erster Würdenträger der protestantischen Kirche überhaupt hielt der Kirchenpräsident der protestantischen Kirche der Pfalz, Christian Schad, den Hauptvortrag eines Katholikentages. Bischof Karl-Heinz Wiesemann hatte schon im morgendlichen Pontifikalamt die Leistungen der protestantische Kirche in der Vermittlung des Evangeliums gewürdigt und auch Schad persönlich für dessen Engagement gedankt. Schad seinerseits war sich der Bedeutung seines Auftrittes vor fast 5000 Gästen des Katholikentages am Nachmittag durchaus bewusst. "Dass ich heute zu ihnen sprechen darf, darin sehe ich eine besondere Ehre, auch für meine Kirche. Ich bin überzeugt davon, dass nur auf der Basis einer achtsamen, füreinander aufgeschlossenen Sensibilität Vertrauen und ein vertieftes, wechselseitige Verstehen wachsen können." Im ersten Teil seiner Rede griff Schad das Motto des Katholikentages, "Aus Leidenschaft für das Evangelium", auf. "Diese Leidenschaft führt uns in dieser Stunde zusammen", so der Kirchenpräsident. "Man hätte kein besseres Leitwort für das von Papst Benedikt ausgerufene Paulus-Jahr finden können. Mit seiner Leidenschaft fürs Evangelium, mit seiner Glaubensfreude, mit seinem missionarischen Schwung will Paulus auch uns, will er auch die Kirche von heute anstecken." Schad sprach aber auch von einer Leidenschaft für die Ökumene. "Immer deutlicher zeigt sich mir die Notwendigkeit, im ökumenischen Dialog eine Kultur zu entwickeln, in der Einheit und Differenz, auch Einheit und Vielfalt, nicht gegeneinander ausspielt, sondern in ihrer Wechselseitigkeit wahrgenommen werden." In die Zukunft gerichtet sagte Schad: "Die Leidenschaft für das Evangelium hat das leidenschaftliche Engagement für ein vertrauensvolles ökumenisches Miteinander zur Folge. Wir stehen als Protestanten und Katholiken vor gemeinsamen Herausforderungen. Es gilt für uns beide, eine Ortsbestimmung vorzunehmen." Ebenso wie Bischof Karl-Heinz Wiesemann, der in seiner Predigt am Morgen und mit einer Reflektion des Wirkens des Apostels Paulus zum Wagnis eines großmütigen missionarischen Aufbruchs aufgerufen hatte, blickte auch Kirchenpräsident Christian Schad in die Zukunft des Christentums und der Kirchen. "Die größte Herausforderung sehe ich darin, ob wir in der Lage sind, den Glauben an kommende Generationen weiterzugeben." Hier gelte es, so Schad, Familien zu unterstützen und "Kinder und Jugendliche im Glauben zu beheimaten." "Die größte Herausforderung sehe ich darin, ob wir in der Lage sind, den Glauben an kommende Generationen weiterzugeben." Christian Schad

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort