Den „vergessenen Krieg“ nicht vergessen

Erbach · Der Erste Weltkrieg prägte das 20. Jahrhundert. Zu einer Aufarbeitung der Geschenisse soll auch die Ausstellung „14/18 – mitten in Europa“ beitragen. Für die Schüler der Sandrennbahnschule referierte Doktorand Tim Altpeter über die Ursachen und Folgen des Ersten Weltkrieges.

 Tim Altpeter informierte in einem sehr anschaulichen Vortrag die Schüler über den Ersten Weltkrieg. Foto: Werner Hillen/VdK

Tim Altpeter informierte in einem sehr anschaulichen Vortrag die Schüler über den Ersten Weltkrieg. Foto: Werner Hillen/VdK

Foto: Werner Hillen/VdK

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Saarland (VdK) zeigt derzeit in der Neuen Sandrennbahn Gemeinschaftsschule Homburg-Erbach die Ausstellung "14/18 - mitten in Europa". "Wie sehr der Erste Weltkrieg Europa veränderte, weiß heute fast keiner mehr. Die Zeitzeugen sind alle verstorben und der Fokus liegt in der Bildung und in den Medien auf dem Zweiten Weltkrieg. Umso wichtiger erscheint es, die Jugendlichen zu informieren und in die politischen Verstrickungen vor mehr als 100 Jahren zurückzuversetzen, damit sie die Möglichkeit haben, das heutige vereinte Europa zu verstehen und als mündige Bürger in wenigen Jahren ihrer Verantwortung innerhalb unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft gerecht zu werden: nämlich Frieden zu erhalten." Mit diesen Worten begrüßte die Schulleiterin der Gemeinschaftsschule Neue Sandrennbahn, Sabine Bleyer, die Gäste Werner Hillen und Tim Altpeter, die die Ausstellung erläuterten.

 Mit großem Interesse verfolgten die 9. und 10. Klassen die Einführung zur Ersten-Weltkriegs-Ausstellung. Foto: Werner Hillen/VdK

Mit großem Interesse verfolgten die 9. und 10. Klassen die Einführung zur Ersten-Weltkriegs-Ausstellung. Foto: Werner Hillen/VdK

Foto: Werner Hillen/VdK

Hillen, Vorsitzender des VDK Saarland, sagte, dass Krieg und Vertreibung ein äußerst aktuelles Thema der Weltpolitik darstelle, wie die Flüchtlingsproblematik gerade eben zeige. "Trotz, dass der Erste Weltkrieg als der 'vergessene Krieg' bezeichnet wird, so gilt er jedoch als Ur-Katastrophe des 20. Jahrhunderts. Ohne den Ersten Weltkrieg hätte es so den Zweiten Weltkrieg wohl sicher nicht gegeben. Der 100. Jahrestag im Jahre 2014 soll zu einer intensiven Aufarbeitung führen und das ist Zweck unserer Ausstellung", so Hillen. In seinem Vortrag informierte der Doktorand Tim Altpeter in seinem Vortrag, der einerseits den Schülerinnen und Schülern die Ursachen, Folgen und vor allem die Situation an der Ostfront transparent machte und andererseits zum Reflektieren der persönlichen Situation anregte. "Da begreift man erst mal, wie viel sich in Europa innerhalb von weniger als 100 Jahren verändert hat und man ist froh, heute in Deutschland in Frieden leben zu können", so Ugur aus der Klasse 10.2. Klaudia und Kavitha waren sich einig, dass es unwirklich und unvorstellbar sei, wenn heute ihre 16-jährigen Klassenkameraden als "Kanonenfutter" an die Front müssten.

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