Das Uniklinikum begann als Heil- und Pflegeanstalt

Homburg. Wenn die älteren Homburger "die Anstalt" sagen, dann meinen sie das Universitätsklinikum. Das Universitätsklinikum hingegen schmückt sich viel lieber mit der kurzen und irgendwie militärisch klingenden Abkürzung "UKS" - das steht für Universitätsklinikum des Saarlandes

Homburg. Wenn die älteren Homburger "die Anstalt" sagen, dann meinen sie das Universitätsklinikum. Das Universitätsklinikum hingegen schmückt sich viel lieber mit der kurzen und irgendwie militärisch klingenden Abkürzung "UKS" - das steht für Universitätsklinikum des Saarlandes. "Die Anstalt" hat aber durchaus ihre historische Begründung, zumal die Ursprünge des Klinikums tatsächlich auf die 1909 im Wald gegründete Pfälzische Heil- und Pflegeanstalt Homburg zurückgeht. Es ging dort vor allem um die Pflege geisteskranker und schwerstbehinderter Menschen. Die ältesten Gebäude auf dem Campus, in reinstem Jugendstil errichtet, gehen noch auf diese Zeit zurück. Zimperlich in der Wortwahl war man damals nicht, wenn man sich die alten Pläne anschaut, in denen von Gebäuden die Rede ist, die für die "Blöden" oder "Irren" errichtet wurden. Diese Gebäude gibt es noch immer, manche stehen unter Denkmalschutz, darunter auch die 100-jährige Klinikkirche, die als Simultankirche errichtet wurde, das heißt, prostantische und katholische Christen konnten sie gleichermaßen benutzen. Wobei auch die Bänke im hinteren Bereich nicht fehlen durften, auf denen verwirrte oder geistesgestörte Besucher festgebunden wurden. Jedenfalls erzählen das ehemalige Pfleger. Wie dem auch sei, die "Anstalt" entwickelte sich innerhalb von 100 Jahren zur wichtigsten medizinwissenschaftlichen Institution des Saarlandes mit Medizinern, die weltweit einen sehr guten Ruf genießen. Am Freitag, 3. Juli, findet in einem Festzelt auf dem Klinikgelände ein Festakt statt, um den 100. Geburtstag der Einrichtung zu feiern. maa

Auf einen Blick"Von der Pfälzischen Pflegeanstalt zum Universitätsklinikum des Saarlandes UKS - 1909 -2009", so lautet der Titel des Festaktes zum 100. Geburtstages des Uniklinikums am 3. Juli. Ab 10.30 Uhr werden auf dem Campus in einem Festzelt die Gäste begrüßt. Beginn ist um 11 Uhr mit einem Gottesdienst in der ebenfalls 100 Jahre alten Klinikkirche. Um 11.30 Uhr begrüßen der Ärztliche Direktor Köhler, Unipräsident Linneweber, Landat Lindemann und Oberbürgermeister Schöner die Gäste. Den Festvortrag hält Ministerpräsident Peter Müller.

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