Weihnachtsaktion Eine Flamme des Friedens aus Bethlehem

Homburg · Im Homburger Weihnachtsdorf auf dem Christian-Weber-Platz ist am Mittwoch das Friedenslicht angekommen.

 Die aus Bethlehem kommende Flamme des Friedenslichtes wurde am Ende der feierlichen Zeremonie an die Besucher des Homburger Weihnachtsdorfs verteilt.

Die aus Bethlehem kommende Flamme des Friedenslichtes wurde am Ende der feierlichen Zeremonie an die Besucher des Homburger Weihnachtsdorfs verteilt.

Foto: Sebastian Dingler

Viel Resonanz erfuhr am Mittwochabend die Verteilung der Flamme aus Bethlehem, die mit einer kleinen Zeremonie im Homburger Weihnachtsdorf auf dem Christian-Weber-Platz abgehalten wurde. Die Idee dahinter ist einfach: Eine Flamme lässt sich beliebig vervielfältigen. Wenn sie ursprünglich in der Grabesgrotte Jesu in Bethlehem entzündet wurde, bekommt ihr eine besondere Bedeutung zu. Die DPSG-Pfadfinder des Stammes Camino Homburg mit Sitz in der Pfarrei Sankt Fronleichnam sorgten mit Ansprachen und Gesängen für den feierlichen Rahmen der kleinen Andacht. Mit dabei: Gemeindereferent Frank Klaproth, der Stammeskurat und geistliche Leiter Thomas Forthofer und der Stammesvorsitzende Matthias Omlor.

Sie hatten sich mit etwa 20 Pfadfindern auf der Bühne des Weihnachtsdorfes versammelt. Die Flamme (in diesem Zusammenhang sprachen alle Beteiligten immer nur von „dem Licht“) war am vergangenen Sonntag aus Bethlehem in Speyer eingetroffen und von dort per S-Bahn nach Homburg gebracht worden. „Da waren 35 Pfadfinder von uns dabei“, sagte Omlor. Zuvor war das Licht per Flugzeug von Bethlehem nach Wien gebracht worden. Die ganze Aktion war vom österreichischen Sender ORF ausgegangen. Seit 1986 entzündete zum ersten Mal ein Kind eine Kerze in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem. Die Pfadfinder sind laut Omlor vor 25 Jahren mit eingestiegen.

Die kurze Andacht begann mit einem Auszug aus dem Friedensgebet der Vereinten Nationen, vorgetragen von einem Pfadfinderkind. Erwünscht wurde darin eine Welt, in der die Menschheit nicht zerrissen ist „in sinnlose Trennung nach Rasse, Hautfarbe oder Weltanschauung.“ Wie Omlor anschließend in seiner Ansprache sagte, setzten sich die Pfadfinder mit der Verteilung des Lichts für Frieden und Völkerverständigung ein. „Frieden braucht Vielfalt, Toleranz, Offenheit und die Bereitschaft aufeinander zuzugehen“, sagte er. Das Friedenslicht verbinde auf seinem über 3000 Kilometer langen Weg nach Deutschland viele Nationen miteinander. „Uns alle eint der Wunsch nach Frieden, auch wenn das gerade im Heiligen Land und auch manchmal bei uns in Deutschland zerbrechlich erscheint.“

Um die Vielfalt des Friedens darzustellen, hatten die Pfadfinder viele verschiedene Halstücher mitgebracht und hielten diese demonstrativ hoch. Gemeindereferent Klaproth sagte: „Gott schenkt uns in seinem Sohn Jesus Christus seinen Frieden, seine Liebe, sein Licht. Auf seine Ankunft bereiten wir uns vor. An ihm dürfen wir unser Leben ausrichten und dieses Licht selbst in die Welt tragen.“ Die Andacht beinhaltete auch das Singen christlicher und jüdischer Lieder wie „Meine Hoffnung und meine Freude“ und „Hevenu schalom alejchem“. Gegen Ende wurden alle Zuhörer, und das dürften bestimmt an die 70, 80 gewesen sein, dazu aufgefordert, ihren Nächsten an der Hand zu nehmen und ihm Frieden zu wünschen. Daraufhin durften die Kerzen ausgepackt und mit dem Licht aus Bethlehem angezündet werden.

Viele hatten zuvor die Gelegenheit genutzt und ein Windlicht an den zwei Ständen vor der Bühne gekauft. Damit werde kein Gewinn erzielt, meinte Forthofer, das Ganze sei kostendeckend angelegt. Die Flamme sei zuvor schon im Rathaus bei Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind und bei Landrat Theophil Gallo in der Kreisverwaltung verteilt worden. Im Weihnachtsdorf findet die Andacht von Anfang an alljährlich statt.

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