„Das Homburger Völkchen ist äußerst liberal“

Homburg · Siebenpfeiffer, Wirth und weitere Namen sowie Ereignisse rund um das Hambacher Fest 1830-32 bilden den Rahmen für einen besonderen Stadtrundgang durch Homburg. Es ist dies der letzte bei Tageslicht für dieses Jahr.

Wo Siebenpfeiffer, als Gefangener in Ketten gelegt, seine allerletzte Nacht in Homburg zubrachte und wo sich genau Wirth, mit der Schlafmütze auf dem Kopf und mit dem Gesetzbuch in der Hand, gegen geballte Polizeigewalt auflehnte, wo der widerspenstige protestantische Dekan Weber - nach höchstpersönlicher Auffassung von Bayernkönig Ludwig I. "ein Wolf im Schafspelz" - gerne mit gleichgesinnten Freunden seinen Wein trank und wo die Homburger Bürger sich sammelten, um gemeinsam auf Pferdefuhrwerken zum Hambacher Fest zu gelangen: Episoden wie diese gehören mit zu dem Rundgang durch Homburg , zu dem am Donnerstag, 22. September, die Siebenpfeiffer-Stiftung einlädt. Die Exkursion gilt jenen Schauplätzen, an denen im Vorfeld des Hambacher Festes in den Jahren 1830 bis 1832 ein Stück deutsche Geschichte geschrieben wurde. Es ist der letzte Rundgang dieser Art bei Tageslicht für dieses Jahr. "Das Homburger Völkchen ist äußerst liberal" schrieb Georg Fein, der Redakteur an der "Deutschen Tribüne" in Homburg , 1832 in einem Brief an seine Mutter, und dieses Zitat ist auch das Motto der Stadtführung. Die Tour zu den Schauplätzen der Ereignisse um Siebenpfeiffer und Wirth wird aber kein gewöhnlicher Rundgang. Vielmehr erwartet die Teilnehmer eine inszenierte Kostümführung; Monika Link aus Zweibrücken wird als "Regina Wirth", also der Ehefrau von Johann Georg August Wirth, in zeitgenössischer Biedermeier-Bekleidung Revue passieren lassen, was sie in ihrer stürmischen Homburger Zeit zwischen 1832 und 1834 so alles erlebt hat.

Die Teilnahme ist kostenlos, Ausgangspunkt ist um 18 Uhr das Siebenpfeiffer-Haus, Kirchenstraße 8. Die Begehung dauert etwa anderthalb Stunden.

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