Das Forum muss saniert werden

Homburg · Klar ist, dass das gemeinsame Verwaltungsgebäude von Stadt und Kreis saniert werden muss. Nur wie das alles ablaufen kann, muss noch ermittelt werden. Nun entscheidet heute erst einmal der ständige Vergabeausschuss. Sagt dieser Ja, dann wäre dies ein erster Schritt.

 Im gut 30 Jahre alten Gebäude am Homburger Forum sind die Kreisverwaltung und auch das Rathaus untergebracht. Foto: Thorsten Wolf

Im gut 30 Jahre alten Gebäude am Homburger Forum sind die Kreisverwaltung und auch das Rathaus untergebracht. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Wer das gemeinsame Verwaltungsgebäude von Saarpfalz-Kreis und Stadt sieht, der denkt spontan: typischer 70er-Jahre-Bau. Das stimmt auch so einigermaßen, denn der erste Spatenstich für das Haus am Homburger Forum war im August 1978, 1979 wurde der Grundstein gelegt, im Sommer 1983 konnten dann die Verwaltungen einziehen.

Stadt-Pressesprecher Jürgen Kruthoff hat diese Daten allerdings nicht herausgesucht, weil ein runder Geburtstag ansteht. Der Grund ist profan und wenig erfreulich: Das Gebäude ist in die Jahre gekommen, hat einen "hohen Instandhaltungsbedarf" und weist einen "zunehmenden Sanierungsstau" auf, wie es in der Vorlage zur Sitzung des Ständigen Vergabeausschusses heißt. Der kommt heute um 17 Uhr im kleinen Sitzungssaal des Rathauses zusammen, das ja einen Teil des Gebäudes ausmacht, um das es geht. Den anderen Bereich nutzt die Kreisverwaltung. Daran, dass etwas gemacht werden müsse, führe kein Weg vorbei, sagt Kruthoff. Und in den Sitzungsunterlagen sind auch Details aufgeführt, was im Argen liegt. Bauliche Mängel gebe es etwa bei der Abwasserentsorgung, dem Brandschutz, beim Dach, der Fassade, der Elektroanlage sowie der EDV-Verkabelung.

Was den Energieverbrauch angeht, kann demnach ebenfalls noch einiges optimiert werden, zum Beispiel die Dämmung des Hauses und die Heizung. Und obwohl Kreis und Stadt jetzt schon beide in einem Haus sitzen, allerdings räumlich deutlich getrennt, soll hier noch mehr getan werden. Von Anfang an solle das Augenmerk auf eine "möglichst interkommunal organisierte Nutzung" gelenkt werden, etwa durch einen gemeinsamen Eingangsbereich und eine vernetzte technische Betriebsstruktur, beispielsweise bei Hausmeister und EDV.

Im Ausschuss soll eine erste Weiche gestellt werden in Richtung Sanierung des Gebäudes. Da beide öffentlichen Nutzer, also Stadt Homburg und der Kreis, dies beabsichtigen, muss auch der Kreis "gleich lautend" entscheiden wie das der Ausschuss heute tun kann. Es geht darum, heißt es, eine Entscheidungsgrundlage zu erarbeiten, um damit die wirtschaftlichste bauliche Option einleiten zu können, genauso wie die wirtschaftlichste Beschaffungsvariante, also ob man es in Eigenregie macht oder eine öffentlich-private Partnerschaft (ÖPP) wählt. Zur Erinnerung: So wurde beim neuen Kombibad verfahren. Erarbeitet werden soll diese Entscheidungs- samt einer Kostengrundlage von einem Beratungsunternehmen: der ÖPP Deutschland AG, auch Partnerschaften Deutschland (PD). Beteiligt sind daran die öffentliche Hand, Hauptgesellschafter sei hier der Bund, sowie die Privatwirtschaft. Das Unternehmen übernehme auch das Projektmanagement. Und es existiert eine Liste, welche Punkte abgearbeitet werden sollen, einige Beispiele daraus: Der Raumbedarf wird ermittelt, zudem wird ein technischer Berater eingebunden, der die Kosten für bauliche Optionen ermitteln soll, stichwortartig genannt sind hier General- beziehungsweise Teilsanierung oder Abriss und Neubau. Die PD werde bei der Auswahl des Beraters helfen.

Zudem werde geprüft, ob eine öffentlich-private Partnerschaft überhaupt geeignet ist. Laute hier die Antwort Ja, dann werde eine vorläufige Wirtschaftlichkeitsuntersuchtung erstellt. Die wirtschaftliche Beratung werde ebenfalls untervergeben. Die Leistungen müssten bezahlt werden, Stadt und Kreis teilten sich Kosten und auch den Nutzen je zur Hälfte, steht in den Unterlagen. Durch die Kooperation gebe es aber auch Fördermittel.

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Hintergrund Wenn der ständige Vergabeausschuss heute, am Dienstag, 6. Oktober, um 17 Uhr im kleinen Sitzungssaal des Rathauses, Am Forum, zusammenkommt, stehen weitere Themen auf der Tagesordnung. Unter anderem geht es um ein wohl um 1920 erbautes städtisches Gebäude in der Dürerstraße, das saniert und umgebaut werden soll, um dort schnellstmöglichst Flüchtlinge und Asylsuchende unterbringen zu können. Derzeit werde das Haus vom Homburger Amateurtheater, dem Stadtteilbüro und der Beratungsstelle Donum Vitae genutzt. Diese könnten in anderen städtischen Gebäuden untergebracht werden, heißt es dazu weiter in den Unterlagen zur Sitzung. Die Kosten werden laut Vorlage auf 635 000 Euro geschätzt. Wenn es um so eine Größenordnung gehe, werde das Thema auch noch im Stadtrat behandelt, ergänzte Pressesprecher Jürgen Kruthoff. ust

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