Stadtrat Homburg Das Ende der Homburger Kerb ist besiegelt

Homburg · Immer weniger Schausteller, immer weniger Besucher — und zunehmend harsche Kritik an der fehlenden Attraktivität: Die Homburger Kirmes hat seit Jahren mit massiven Problemen zu kämpfen, jetzt ziehen die Verantwortlichen den Stecker. Der Stadtrat beschloss gestern Abend mit großer Mehrheit das Ende der Kerb. Dieses Szenario hatte sich in den vergangenen Wochen bereits angekündigt (wir berichteten).

Die Veranstaltung war früher einmal ein wahres Volksfest. Nachdem die jüngste Kerb laut Aussage der Stadtverantwortlichen jedoch eine „Katastrophe“ war, blieb dem Rat eigentlich keine andere Wahl. Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind gestern: „Viele werden jetzt sagen: Wie kann man das zulassen, dass eine solche Traditionsveranstaltung stirbt. Aber ich sage: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.“ Die Leute hätten in den Sommermonaten halt ein Riesenangebot allenthalben. Da könne man mit einer Kerb halt nur schwerlich mithalten. Die richtig attraktiven Fahrgeschäfte seien nur noch auf großen Volksfesten vertreten. Es sei quasi unmöglich, diese nach Homburg zu holen — zumal die Stadt dann auch noch jede Menge Geld in die Hand nehmen müsste, so der OB.

Schneidewind hofft, dass die Homburger Gastronomie das dann freie September-Wochenende auf andere Art und Weise nutzen möge. In den Stadtteilen, in denen nach wie vor die Kerb gefeiert werde, wolle man diese Tradition so lange wie möglich beibehalten und auch unterstützen. Auch das Jägersburger Strandfest, das Anfang Juli stattfindet, bleibe ein fester Bestandteil des Homburger Veranstaltungskalender. Aber für die Kirmes in der Stadtmitte hat in diesem Sommer die letzte Stunde geschlagen.

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