La Baule Feuerwehr-Einsatz über Grenzen hinweg

Homburg · Feuerwehrleute aus der Homburger Partnerstadt La Baule in Frankreich waren am Wochenende zu Gast. Im nunmehr vierten Jahr gab es einen Austausch zwischen den beiden Wehren.

 Erschöpft, aber erfolgreich: Maxime Lengline, Fabian Nashan, Hervé Taconnais und Fabian Scheliga (von links) nach Ende der gemeinsamen Übung an der Homburger Feuerwache am Hochrech.

Erschöpft, aber erfolgreich: Maxime Lengline, Fabian Nashan, Hervé Taconnais und Fabian Scheliga (von links) nach Ende der gemeinsamen Übung an der Homburger Feuerwache am Hochrech.

Foto: Thorsten Wolf

Wenn zwei das Gleiche tun, ist das noch lange nicht dasselbe? Doch – zumindest wenn man Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau ist. Brände löschen, Menschen retten – das ist die Kernaufgabe all derer, die sich dem Dienst in der Feuerwehr verschrieben haben. Und dann ist es ganz gleich, ob man die Uniform in Homburg oder in La Baule trägt. Genau davon konnten sich drei Feuerwehrleute aus der Homburger Partnerstadt in Frankreich am vergangenen Wochenende überzeugen – zum nunmehr vierten Mal gab’s einen Austausch zwischen den beiden Wehren. Vor einigen Wochen hatten Homburger Feuerwehrleute La Baule besucht, nun stand der Gegenbesuch aus der Stadt an der Atlantikküste an.

Für die Gäste aus Frankreich hatten sich die Homburger Feuerwehrleute mit Dominik Eisel, Marc Steinmann und Fabian Scheliga an der Spitze zusammen mit der Partnerschaftsbeauftragter der Stadt Homburg, Simone Lukas, einiges an Programm einfallen lassen: Am Freitagabend gab’s ein Begrüßungsessen im Homburger Hof, am Samstagmorgen eine gemeinsame Übung mit Kräften der Homburger Feuerwehr am Standort der Feuerwache am Hochrech. Ein Besuch der Schlossberghöhlen gehörte danach eben zum Programm wie ein Abend auf der Homburger Wiesn. Ohne Zweifel, für Maxime Lengliné, Serge Gouret und Hervé Taconnais lohnte sich die Fahrt nach Homburg. Feuerwehrtechnisch dabei mit Sicherheit der Höhepunkt: die gemeinsame Übung am Samstagmorgen. Über Sprach- und Systemgrenzen hinweg galt es, als deutsch-französisches Team einen Brand zu löschen und eine vermisste Person zu retten. Dass die Einsatzkräfte dabei auch in nahezu völliger Dunkelheit ihren Weg durch die so genannte „Atemschutzstrecke“ (ein Übungsparcours, in dem Feuerwehrleute innerhalb eines mehrteiligen Stahlkäfigs unter Atemschutz einen Weg durch ein Labyrinth finden müssen) suchen mussten, das forderte zusätzlich deutlich. Für die Homburger Feuerwehr bewertete Markus Hinsberger das Ergebnis am Ende so: „Das Übungsziel wurde meines Erachtens sehr gut erreicht. Und was man hervorheben muss: Trotz der Sprachbarrieren hat die Zusammenarbeit sehr gut geklappt.“

Auch aus Sicht der französischen Gäste gab’s nur Gutes zu hören – auch wenn es, wie Maxime Lenglié nach Ende der Übung feststellte, einige Unterschiede in der Technik und der Organisation gebe. Noch vor der Übung hatte Volker Kern, der stellvertretende Löschbezirksführer von Homburg-Mitte, auch deswegen den französischen Kameraden eine kurze Einweisung in die Struktur eines deutschen Löschbezirks gegeben. Der deutsch-französische Feuerwehraustausch war natürlich auch der geeignete Anlass, bei der Partnerschaftsbeauftragten Simone Lukas mal nachzufragen, wie lebendig das grenzüberschreitende Miteinander ist. Was Lukas da klar machte: „Es ist absoluter Blödsinn, wenn jemand sagt, dass diese Partnerschaft tot ist. Denn der Austausch lebt, zumindest in den zurückliegenden vier Jahren in ganz vielen Bereichen.“

 Zum Einstieg in das Austauschwochenende gab’s erstmal einen zünftigen Abend als Begrüßung.

Zum Einstieg in das Austauschwochenende gab’s erstmal einen zünftigen Abend als Begrüßung.

Foto: Thorsten Wolf

Beispielhaft nannte Lukas hier eben den Feuerwehraustausch, aber auch das Engagement des Saarpfalz-Gymnasiums und die Verbindungen von Künstlern. Auch im Bereich Sport tue sich einiges. Zudem arbeite man schon jetzt an den Vorbereitungen für die Feierlichkeiten zum 35-jährigen Bestehen der Partnerschaft im kommenden Jahr. „Homburg kann sich stolz zeigen und sagen ‚Ja, wir leben unsere Partnerschaften‘ und agieren nicht wie andere Städte, wo die Partnerstädte nur auf dem Schild stehen und nur ab und zu mal ein Touristenbus hin und her fährt.“ Damit dies funktioniere, seien Freude und vorallem ein offener Geist von Initiatoren, Verantwortlichen, Politikern, Förderern gefragt und gefordert. Der kürzlich besiegelten Partnerschaft mit Albano Laziale in Italien fehle hingegen bisher jegliche Basis, die müsse erst aufgebaut werden.

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