Infotag Ausbildungszentrum Homburg Ausbildung der Zukunft im Blick

Erbach · Das Ausbildungszentrum Homburg ist Spezialist in der Verbundausbildung. Jetzt hatte es zum Infotag geladen. Ein Thema war dort auch die „Industrie 4.0“ mit der Verknüpfung von industrieller Produktion und Digitalisierung.

 Melanie Groß, Auszubildende zur Elektronikerin für Betriebstechnik, gehört zu denen, die am Samstag ihren Ausbildungsberuf beim Ausbildungs-Informationtag des Ausbildungszentrums Homburg vorstellte.

Melanie Groß, Auszubildende zur Elektronikerin für Betriebstechnik, gehört zu denen, die am Samstag ihren Ausbildungsberuf beim Ausbildungs-Informationtag des Ausbildungszentrums Homburg vorstellte.

Foto: Thorsten Wolf

Wer auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz für das kommende Jahr ist, der muss sich jetzt schon mal umschauen. Und so präsentieren sich in diesen Tagen nicht wenige Ausbildungsbetriebe mit gesonderten Informationstagen. Eine Sonderstellung nimmt da das Ausbildungszentrum Homburg (AZH) ein, das Spezialist in der so genannten Verbundausbildung ist für viele Betriebe, die selbst nicht über eine entsprechende Infrastruktur verfügen, aber trotzdem ausbilden wollen, quasi eine externe Lehrwerkstatt.

Folgerichtig gab es dort beim Ausbildungsinformationstag am vergangenen Samstag nicht nur das AZH selbst zu erleben, sondern auch einige der Unternehmen, die im Verbund mit dem Ausbildungsspezialisten ausbilden – so die Karlsberg Brauerei, Schaeffler Technologies oder auch die Firma Fuchs Elektromaschinenbau.

Gerade die Verbindung zwischen dem AZH und Schaeffler ist eine sehr enge, am vergangenen Samstag stellte Katrin Klink, Ausbildungsleiterin des Unternehmens am Standort Homburg, all die Perspektiven des Weltkonzerns vor – und das unter dem Vorzeichen von „Industrie 4.0“. Im Gespräch mit unserer Zeitung machte Klink dabei deutlich, dass sich ihr Unternehmen sehr stark in der Ausbildung engagiere, „das ist für uns ein hohes Gut. Wir investieren hier viel Zeit und Mühe und entwickeln derzeit auch entsprechende Konzepte, um die Ausbildung für die Zukunft besser zu gestalten, eben in die Richtung ‚Industrie 4.0‘.“ Dabei habe man das Thema „Ausbildung der Zukunft“ im Bereich des Unternehmens-Vorstandes angesiedelt, verdeutlichte Klink die Bedeutung dieser Richtungsentscheidungen für die kommenden Jahre. Den Samstag nutzt Klink auch dafür, die technisch-gewerbliche Ausbildung als tragfähige Alternative zum Studium zu präsentieren. „Ich glaube, man muss, so wie heute, noch mehr an die Öffentlichkeit gehen, um zu zeigen, dass duale Ausbildung gut ist und nach ihrem Ende noch viele Perspektiven bietet.“ So sei auch das Thema der beruflichen Weiterbildung ein großes Thema bei Schaeffler.

Doch wie sieht es beim Mittelstand aus in Sachen Ausbildung – und vor allem auch in Sachen „Industrie 4.0“? Hier konnte man am Samstag ganz besondere Eindrücke gewinnen, ist der AZH-Standort in Erbach doch auch Zuhause der Juno Metalltechnik.

Julian Seiler ist Geschäftsführer beider Unternehmen und sieht so auch beide Seiten, als Ausbilder und Unternehmer. Im Bereich mittlerer und kleinerer Betriebe gehe es in Sachen Zukunft der Digitalisierung vor allem aktuell erst mal um „Industrie 2.0“, sprich um eine deutlich stärkere Einbindung von elektronischer Datenverarbeitung, so in der Warenwirtschaft und dem Bestellwesen. Zu oft, so Seiler, werde auch heute noch Papier eingesetzt, um diese beiden wichtigen Unternehmensbereiche zu managen. Trotzdem, und hier sprach dann der Geschäftsführer des Ausbildungszentrums, bereite man den Ausbildungsbetrieb selbst, vor allem verbunden mit dem Engagement von Schaeffler Technologies, auf die Anforderungen der „Industrie 4.0“ vor. So werde die Werkstatt komplett neu gestaltet und mit entsprechenden Ausbildungsmöglichkeiten für die  Zukunft fit gemacht.

Und wie sehen junge Auszubildende selbst ganz aktuell ihre Ausbildung, ganz unabhängig von der angekündigten, neuerlichen industriellen Revolution? Unter denen, die am Samstag beim Info-Tag da Interessierten Rede und Antwort standen, war auch Melanie Groß, Auszubildende zum Beruf der Elektronikerin für Betriebstechnik bei Amprion, einem Unternehmen im Bereich Netzbetriebe. Groß hatte sich trotz Fachabitur für eine duale Ausbildung entschieden – in diesen Tagen fast schon unüblich. „Das Handwerk macht mir einfach mehr Spaß, als den ganzen Tag zu lernen. Ich mag die Abwechslung zwischen Schule und Arbeit. Und hier beim AZH ist die Ausbildung sehr abwechslungsreich.“

Von diesem Abwechslungsreichtum gab es am Samstag viel zu erleben, es wurden unterschiedliche Ausbildungsberufe vorgestellt, zusätzlich gab ein Show-Truck vor dem Gebäude der AZH in den Rohrwiesen Einblicke in die Welt der Metall- und Elektroberufe.

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