Geschichte Auf den Spuren von Siebenpfeiffer in Homburg

Homburg · Wo Siebenpfeiffer Violoncello spielte und Wirth zu Mittag aß, wo der protestantische Pfarrer Weber seinen Wein lagerte und der aus Helmstedt stammende Journalist Fein mit der Tochter seiner Vermieterin poussierte – derart mit Anekdoten verbundene Schauplätze werden beim anstehenden Rundgang auf den Spuren Siebenpfeiffers durch Homburg angesteuert.

Die historische Exkursion gilt nämlich jenen Schauplätzen, an denen im Vorfeld des Hambacher Festes in den Jahren 1830 bis 1832 ein Stück deutscher Demokratieschichte geschrieben wurde. Am Donnerstag, 30. August, lädt die Siebenpfeiffer-Stiftung zu dieser Führung durch die Innenstadt ein.

„Die Bevölkerung war dortmals entschieden liberal; ja so sehr war dieß der Fall, daß, unter dem Volk selbst, die entgegengesetzte Gesinnung sich nicht zu äußern getraute, wenn sie auch wirklich vorhanden seyn mochte“, freute sich Johann Georg August Wirth, der Herausgeber der „Deutschen Tribüne“, über die Sympathien, die ihm gleich bei seiner Ankunft in Homburg entgegenschlugen.

Dementsprechend ist die Tour zu den einschlägigen Schauplätzen der Ereignisse um Siebenpfeiffer und Wirth kein gewöhnlicher Rundgang. Vielmehr erwartet die Teilnehmer eine inszenierte Kostümführung; „Regina Wirth“, also die Ehefrau von Johann Georg August Wirth, wird in zeitgenössischer Bekleidung Revue passieren lassen, was sie in ihrer stürmischen Homburger Zeit so alles erlebt hat. In diese Rolle schlüpft Monika Link aus Zweibrücken. Haltepunkte sind beispielsweise das Terrain, auf dem sich einst Siebenpfeiffers Wohnung und auch das „Landcommissariat“ befanden, die Druckerpresse, auf der Wirths „Tribüne“ zeitweise gedruckt wurde, das Gasthaus Cappel, in dem das erste von zahlreichen „Festbanketten“ stattfand, das Gebäude, in dem Wirth arbeitete und mit seiner Familie lebte und schließlich auch der Freiheitsbrunnen am Rondell.

Die Teilnahme an dem Rundgang ist kostenlos, und Ausgangspunkt ist um 18 Uhr das Außengelände des Siebenpfeiffer-Hauses, Kirchenstraße 8. Die Begehung dauert etwa anderthalb Stunden, die Teilnahme ist kostenlos.

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