Tennis Auf dem Weg zu einer großen Tenniskarriere

Saarbrücken · Sarah Müller und Paul-Georg Günther haben beim Dunlop-Cup in Saarbrücken starkes Tennis gezeigt.

 Paul-Georg Günther ist gebürtiger St. Ingberter und trat beim Dunlop-Cup für den Tus 1860 Neunkirchen an. Am Ende kam er auf Platz zwei.

Paul-Georg Günther ist gebürtiger St. Ingberter und trat beim Dunlop-Cup für den Tus 1860 Neunkirchen an. Am Ende kam er auf Platz zwei.

Foto: Peter Franz

Drei Tage hatten die Teilnehmer nach diversen Qualifikationsturnieren bereits hinter sich. Vor knapp zwei Wochen standen dann die Halbfinals und Finals des Dunlop Südwest-Cups an, für den Tennis-Spieler aus ganz Deutschland in die Hermann-Neuberger-Sportschule nach Saarbrücken reisten – und trotzdem waren es die Saarländer, die das Turnier dominierten. Von den acht Halbfinalisten kamen drei aus der Region und lieferten sich auf heimischem Boden starke Duelle mit der nationalen Konkurrenz.

„Wir haben zwar keinen saarländischen Gewinner, man hat deutlich gesehen, dass einige Spieler eine Klasse besser sind als andere – aber trotzdem sind wir mit unseren Saarländern sehr zufrieden“, sagte Peter Franz vom veranstaltenden STB nach dem Turnier.

Das liegt vor allem an zwei Leuten. Sarah Müller, 14 Jahre und aktiv beim TuS Neunkirchen, wurde schon vor dem Turnier als Geheimfavoritin gehandelt und kämpfte sich souverän durch die ersten Partien – 7:5 und 6:2 hieß es im Achtelfinale gegen Lara Kohler vom HTC Bad Neuenahr, 6:1 und 6:0 in der nächsten Runde gegen Isabel Neumer von der Eintracht aus Frankfurt. Dann stand das Talent allerdings der wohl besten Spielerin des Turniers gegenüber – und hatte gegen die 15 Jahre ältere und auf Platz 69 der deutschen Rangliste stehende Ellen aus Karlsruhen nur wenige Chancen. 4:6 und 2:6 stand nach dem Halbfinale auf der Anzeigetafel – und trotz des Alters- und vermeintlichen Klassenunterschieds ärgerte sich die Teenagerin.

„Es war mein Ziel, so weit wie möglich zu kommen – und wenn man bei so einem Turnier dabei ist, will man natürlich auch im Finale mitspielen“, sagte Müller: „Trotzdem war das für mich ein Erfolg – ich denke, dass ich ganz gut gespielt habe.“

Gleichzeitig entwickelte sich bei den Männern ein anderer Saarländer zum Überraschungs-Titelanwärter. Der St. Ingberter Paul-Georg-Günther bekam es mit dem Völklinger Torben Etgen, dem Kölner Yannick Stephan Born, dem Neunkircher Julian Müller und im Halbfinale mit dem früheren Saarlandmeister und dem Turniersieger von 2014, Tim Focht, zu tun – und behielt in allen Duellen die Überhand. Gerade gegen Focht hatte keiner der Zuschauer so wirklich mit einem Erfolg des Überraschungs-Halbfinalisten gerechnet – es dauerte dann auch zwei nervenaufreibende Sätze sowie einen Match-Tiebreak, bis der Finaleinzug feststand.

„Ich hatte gewusst, dass ich gegen die meisten gewinnen kann. Und dann kam noch ein bisschen Glück dazu und ich stand im Finale“, sagte Günther: „Im Halbfinale hatte ich nach dem ersten Satz gedacht: Wenn das so weiterläuft, wird das nix mehr. Nachdem ich mich dann aber ein bisschen steigern konnte und im entscheidenden Moment da war, sah es dann doch ganz gut aus.“ Das Finale gegen den Hessen Kai Wehnelt war eine Nummer zu groß für den jungen Saarländer – mit 1:6 und 2:6 verlor er das Spiel und konnte seine schnelle Technik von den Duellen zuvor nicht mehr aufbringen. Bei den Damen gewann Linsenbolz gegen die Heidelbergerin Jolina Feger, Sarah Müller durfte nur noch zuschauen.

Trotzdem hat die Jugendliche große Pläne. „Natürlich würde ich gerne mal Profi werden und an die Weltspitze kommen. So ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen – das ist mein Traum.“ Vielleicht war der Südwest-Cup in Saarbrücken einer der ersten Schritte einer großen und vielversprechenden Tennis-Karriere.

  Ellen Linsenbolz, SSC Karlsruhe Foto:c:\Peter Franz\Spektrum

 Ellen Linsenbolz, SSC Karlsruhe Foto:c:\Peter Franz\Spektrum

Foto: Peter Franz
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