BBZ Homburg Auf dem neuesten Stand der Technik

Homburg · Beim traditionellen Tag der offenen Tür an der Paul-Weber-Schule in Homburg konnten Schüler wieder in den Unterricht des berufsbildenden Zentrums schnuppern und dabei auch spannende Experimente miterleben.

 BBZ-Lehrer Patrick Neininger freut sich über Roboter Cosmo, der in der Lage ist, Emotionen zu zeigen.

BBZ-Lehrer Patrick Neininger freut sich über Roboter Cosmo, der in der Lage ist, Emotionen zu zeigen.

Foto: Sebastian Dingler

Am Samstag veranstaltete das berufsbildende Zentrum (BBZ) Paul-Weber-Schule seinen traditionellen Tag der offenen Tür. Dabei konnten interessierte Schüler in die einzelnen Fachbereiche hineinschnuppern oder sich gleich für eine der vielen Schulformen anmelden. Die Schule ist mit moderner Technik ausgestattet wie zum Beispiel einer 250 000 Euro teuren computergesteuerten Fräsmaschine.

Fachlehrer Ralf Müller bringt den Schülern dort bei, wie eine technische Zeichnung in ein dreidimensionales Modell am Computer übertragen wird und von dort aus die Maschine steuert. Aus kleinen Aluminiumblöcken werden dann beispielsweise Teelichter hergestellt. Die Anschaffung steht auch im Zeichen der viel beschriebenen Wende zu „Industrie 4.0“, bei der die handwerklichen Tätigkeiten immer mehr von programmierten Maschinen übernommen werden.

Udo Heger, stellvertretender Leiter der Berufsschulabteilung, sagte, große Firmen wie Bosch und Festo würden in den nächsten Jahren umstellen von Metall- auf Elektro- und Mechatronikberufe. „Das Handwerkliche in den Metallberufen nimmt ab“, so Heger.

An der Schnittstelle zwischen Informatik und dem Bereich Psychologie und Pädagogik bewegt sich eine andere Anschaffung der Schule, der Roboter Cosmo. Das kleine Raupenfahrzeug mit Greifarmen besitzt nämlich ein Gesicht mit zwei Augen, die Emotionen ausdrücken können. Außerdem kann es Gesichter lernen, Namen zuordnen und aussprechen sowie Spiele spielen. Dabei „ärgert“ sich der Roboter sogar, wenn er verliert. Der stellvertretende Leiter der Abteilung Oberstufengymnasium, Patrick Neininger, sagte, man wolle an der Schule „die neusten Dinge einbringen, wie zum Beispiel die Untersuchung von künstlicher Intelligenz“.

Martina Stillemunkes-Dörr, Lehrerin im Fachbereich Pädagogik/Psychologie, ist davon überzeugt, dass ihre Absolventen gute Grundkenntnisse ins Studium mitbringen: „Eine Schülerin von mir lebt mit einer Psychologiestudentin in einer Wohngemeinschaft und kann ihr teilweise Tipps geben.“

BBZ-Leiter Norbert Moy verwies auf die „große Durchlässigkeit in den Bereichen – Schüler können etwa im Berufsvorbereitungsjahr anfangen und im Oberstufengymnasium enden.“ Man könne punkten mit dem unglaublich großen Angebot, das die Schule biete. Vom Tag der offenen Tür mit seiner Vielzahl an Einzel- und Gruppenberatungen behielt Moy den Eindruck, „dass der Andrang und das Interesse relativ groß waren“.

Die im BBZ eingesetzten Lehrkräfte sind überwiegend Berufsschullehrer. „Die stehen im Leben und unterrichten praxisorientiert. Diese Rückmeldung bekommen wir auch immer wieder von den Schülern. Man schätzt es, dass die Schule hier etwas zum Anfassen ist.“

Neu ist der Oberstufenverbund, der ab Sommer in Zusammenarbeit mit den drei Gemeinschaftsschulen Robert-Bosch, Sandrennbahn und Kirkel-Limbach startet. Dann können Schüler am BBZ auch ein Abitur nur mit allgemeinbildenden Fächern machen. Bislang war es nur möglich, das Abitur mit einem Schwerpunkten in Wirtschaft oder Gesundheit und Soziales abzulegen – entgegen anders lautender Gerüchte ermöglichte dieses natürlich den Zugang zur Universität wie jedes andere Abitur auch.

Nur eines grämt Schulleiter Moy ein wenig: Dass es im Oberstufengymnasium keinen Schwerpunkt in Technik gibt. Das würde er sehr gerne auch anbieten, doch dazu fehle die Genehmigung vom Kultusministerium.

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