Arbeitsmarkt Winter macht sich am Markt bemerkbar

Homburg/Kirkel/Bexbach · Für den Saarpfalz-Kreis meldet die Agentur für Arbeit im Januar einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Das sei saisonal bedingt.

 Die überwiegende Zahl der Stellenangebote wurde im Gesundheits- und Sozialwesen gemeldet.

Die überwiegende Zahl der Stellenangebote wurde im Gesundheits- und Sozialwesen gemeldet.

Foto: dpa/Holger Hollemann

4057 Frauen und Männer waren im Januar 2019 im Saarpfalz-Kreis arbeitslos gemeldet, 325 mehr als im Dezember 2018. Die Arbeitslosenquote lag bei 5,3 Prozent, 0,4 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats. Gegenüber dem Vorjahr gab es einen Anstieg um 0,1 Prozentpunkte in der Quote und um 83 Personen in der absoluten Zahl.

In dem Anstieg zum Jahresbeginn sieht Jürgen Haßdenteufel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland, in erster Linie eine Reaktion auf saisonale Einflüsse: „Der Hauptkündigungstermin zum Jahresende und das Auslaufen der befristeten Arbeitsverträge nach dem Weihnachtsgeschäft machten sich im Januar bemerkbar. Auch im Hotel- und Gaststättengewerbe gab es weniger zu tun, viele Außenarbeiten ruhten“, so Haßdenteufel. Insgesamt spricht der Agenturleiter von der saisontypischen Durchgangsarbeitslosigkeit, die mit der Frühjahrsbelebung wieder abgebaut sein sollte. „In der Regel handelt es sich hierbei für die Betroffenen um eine vorübergehende Arbeitslosigkeit. Wer qualifiziert ist und nah am Berufsleben steht, hat gute Chancen, rasch eine neue Beschäftigung zu finden. Gut ausgebildete Fachkräfte werden branchenübergreifend gesucht.“ Laut Arbeitsagentur ist die Beschäftigung in den letzten Jahren konstant gewachsen.

Bei der Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen im Januar um 229 auf 1672 gestiegen, das waren 5,0 Prozent mehr als vor einem Jahr. Bei den Jüngeren unter 25 Jahren erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 37 auf 145 im Vergleich zum Monat Dezember. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl um 25 erhöht. Die Zahl der Arbeitslosen in der Altersgruppe 50plus lag bei 895. Sie hat sich gegenüber dem Vormonat um 85 und gegenüber dem Vorjahr um 27 erhöht.

Beim Jobcenter im Saarpfalz-Kreis waren im Januar 2385 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 96 mehr als im Dezember. Damit lag sie um vier über dem Vorjahreswert. Die Zahl der arbeitslosen Jüngeren unter 25 Jahren lag mit 126 um 21 unter dem Vorjahresniveau. 815 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren 50 Jahre und älter. Ihre Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr um 60 erhöht. Rund 41 Prozent der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen sind gleichzeitig auch langzeitarbeitslos, also bereits länger als ein Jahr gemeldet. Aktuell sind 975 Personen langzeitarbeitslos. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um 8,7 Prozent.

Die Unterbeschäftigung lag im Saarpfalz-Kreis im Januar mit 5798 Personen um 5,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Anteil der Arbeitslosen an der Unterbeschäftigung betrug rund 70 Prozent. Der Arbeitsmarkt wurde durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen damit um weniger als ein Drittel entlastet.

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird von Seiten der Agentur für Arbeit unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen beziehungsweise ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit auch im Saarpfalz-Kreis entsprechend höher ausfallen würde. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung umfassender erfasst und realwirtschaftlich bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt. Zudem können die direkten Auswirkungen der Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeitslosenzahlen nachvollzogen werden.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist im Januar zurückgegangen. Unternehmen der Region haben 282 Stellen zur Besetzung gemeldet, 37 weniger als im Dezember und 66 weniger als im Vorjahresmonat. Aktuell stehen 1315 freie Jobs zur Besetzung zur Verfügung.

Die überwiegende Zahl der Stellenangebote wurde im aktuellen Monat vor allem in den Bereichen der Zeitarbeit, im Gesundheits- und Sozialwesen und auch im Handel gemeldet. Auch im Bereich Verkehr und Lagerei, im Verarbeitenden Gewerbe sowie im freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleistungsbereich gab es zahlreiche offene Stellen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort