Dreckiger Erbach Den Anwohnern stinkt’s nach der langen Trockenheit gewaltig

Erbach · Die Stadt Homburg ist auf der Suche nach einer technischen Lösung für das Abstellen der üblen Gerüche aus dem Erbach. Schnelle Abhilfe tut Not.

 Es stinkt gewaltig vom renaturierten Erbach her, der fast eingetrocknet ist. Anwohner und Politiker trafen sich zum Ortstermin, um über mögliche Maßnahmen in dieser Situation zu diskutieren.

Es stinkt gewaltig vom renaturierten Erbach her, der fast eingetrocknet ist. Anwohner und Politiker trafen sich zum Ortstermin, um über mögliche Maßnahmen in dieser Situation zu diskutieren.

Foto: Markus Hagen

Der Geruch ist ganz schön aufdringlich. Es stinkt gewaltig am Teilbereich des renaturierten Erbachs, der sich zurzeit total verdreckt mit einer unansehnlichen Oberschicht präsentiert. Den Anwohnern stinkt es erst recht.

„Es ist unzumutbar, was wir seit Wochen aushalten müssen“, meint ein Betroffener. Ein anderer Anwohner: „Ich hatte die Wahl, dass ich mich entweder wegen der hohen Außentemperaturen in der stickigen Wohnung aufhalte, oder in meinem Garten mit den üblen Gerüchen vom Erbach.“ Grund genug, dass sich die Stadtoberen am Donnerstagabend selbst ein Bild von der misslichen Lage machten.

Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind, Dieter Dorda, Leiter der Umwelt- und Grünflächenabteilung der Stadt Homburg, Martin Orschekowski von der Abwasserbeseitigung Stadt Homburg, der ehrenamtliche Umwelt-Beigeordnete Ulrich Fremgen sowie Mitglieder aus dem Stadtrat und Ortsvorsteher aus Erbach und Jägersburg diskutierten vor Ort über die stinkende Situation und welche Möglichkeiten zur Beseitigung der Geruchsbelästung bestehen.

Dieter Dorda: „Durch die wochenlange Trockenheit ist kaum Wasser vorhanden. Es fließt auch keines nach. Bei Starkregen sind die Rückhalte-Becken überlastet und so gelangen Kanalabflüsse in den Erbach.“ Keinesfalls sei die Renaturierung des Erbachs, bei der unter anderem die Betonhalbschalen beseitigt wurden, für den derzeitigen Zustand mit den üblen Geruchsbelästigungen verantwortlich zu machen.

Martin Orschekowski erklärte weiter, dass Dinge in den Toiletten entsorgt werden, die die Verschmutzung noch verstärken. „Windeln und Feuchttoilettenpapier verstärken die Verschmutzung. Sie klumpen zusammen und werden als großes Gebilde in den Erbach geschwemmt.“ Diskutiert wurde die Möglichkeit, wie der versiegte Wasserzulauf des Erbachs beendet werden könne. Vom Biotop Möhlwoog kann kein Wasser oder sollte kein Wasser fließen. Rüdiger Schneidewind: „Wir müssen eine Lösung finden.“ Fragt sich nur welche? Der Vorschlag, mit Hilfe der Feuerwehr Homburg-Mitte dem Erbach Wasser zukommen zu lassen, um zumindest einmal die total verdreckte Oberfläche abfließen zu lassen, wurde noch am Donnerstagabend umgesetzt.

Anwohner und Stadt bezweifeln aber, ob dies für längere Zeit ausreicht, um nicht wieder von Gerüchen belästigt zu werden. Dorda sagte zu, mit dem Entsorgungsverband Saar (EVS), der für die Rückhaltebecken am Erbach zuständig ist, zu sprechen, um eine technische Lösung zu finden.

Mit einem Sieb könne man unerwünschten Dreck auffangen und so verhindern, dass sich dieser im Erbach sammelt. In dieser Angelegenheit hatte Dorda  mit einem Vertreter der EVS telefoniert, um so schnellstens eine Verbesserung zu ermöglichen. „Die Maßnahme wird so schnell wie möglich umgesetzt“, erklärte er am Donnerstag. Er habe die entsprechende Zusage vom Entsorgungsverband Saar  (EVS) erhalten. Eine Rückkehr zum ursprünglichen Zustand etwa oder sogar eine mögliche Übertunnelung mit einer Röhre des Erbachs im betroffenen Bereich lehnt Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind ab.

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