Homburg und seine Geschichte

Die Geschichte lässt sich nicht leugnen, auch nicht in Homburg. Da ist die 87-jährige Edith Aron, Übersetzerin lateinamerkanischer Literatur, in Homburg geboren, emigriert, durch die Welt gezogen - und nun wiederentdeckt. Ein "positiv-wohliges Gefühl" verbinde sie mit Homburg, berichtet die ehemalige Sozialministerin Barbara Wackernagel-Jacobs (SPD). Wie schön

Die Geschichte lässt sich nicht leugnen, auch nicht in Homburg. Da ist die 87-jährige Edith Aron, Übersetzerin lateinamerkanischer Literatur, in Homburg geboren, emigriert, durch die Welt gezogen - und nun wiederentdeckt. Ein "positiv-wohliges Gefühl" verbinde sie mit Homburg, berichtet die ehemalige Sozialministerin Barbara Wackernagel-Jacobs (SPD). Wie schön. Nur - als die zwölfjährige Edith ihre Heimatstadt Homburg in Richtung Buenos Aires verlassen musste, tat sie dies bestimmt nicht freiwillig. Die Welt fühlte sich 1935 für das Mädchen vermutlich weder wohlig noch positiv an. Im Jägersburger Ortsrat wurde, ebenfalls in dieser Woche, darüber diskutiert, ob man einen nationalsozialistischen Bürgermeister weiterhin in der Porträtgalerie behalten sollte. Die meisten Akten über ihn wurden vernichtet. Deshalb könne man ihm auch nichts nachweisen, argumentierten einige Ratsmitglieder: keine Akte, keine Schuld, so einfach ist das. Die Homburger Schulen gehen da seit Jahren einen sehr viel geradlinigeren Weg. Unter Anleitung ihrer Lehrer haben Schüler die Anne-Frank-Ausstellung mitgetragen, Führungen selbst gestaltet, Zeitzeugen getroffen, - sogar KZ-Überlebende in Berlin besucht. Edith Aron wird in den Schulen auf junge Leute treffen, die verstehen, worum es geht.

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