Girls Day Girls’ Day ändert die Organisation

Homburg · Der Verein Alwis - Arbeits-Leben, WIrtschaft, Schule - stemmt diesen Tag künftig für das ganze Saarland.

 Girls´ Day in der Autoindustrie:  Vier Mädchen im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren blicken in das Innere einer Karosserie, die für Schwingungs-Untersuchungen benutzt wird. Nicht gerade ein Thema, für das sich Mädchen üblicherweise interessieren.

Girls´ Day in der Autoindustrie:  Vier Mädchen im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren blicken in das Innere einer Karosserie, die für Schwingungs-Untersuchungen benutzt wird. Nicht gerade ein Thema, für das sich Mädchen üblicherweise interessieren.

Foto: dpa/dpaweb/Jörg Carstensen

Viele Jahre hat die Stadt Homburg für Homburger Unternehmen den Girls´ Day in der Stadt organisiert. Seit 2001 konnten Mädchen ab der 7. Klasse „typische Männerberufe“ in Unternehmen, Behörden, Organisationen, Hochschulen und Forschungszentren kennenlernen. Inzwischen heißt der Tag auch auf deutsch auch zunehmend  „Mädchenzukunftstag“. Am Girls’ Day öffnen diese den interessierten Schülerinnen ihre Türen und wecken Begeisterung für Berufe, die noch untypisch für Frauen sind. Gerade im Handwerk und im IT-Bereich sind Frauen immer noch oft in der Unterzahl.

In Homburg übernahm die Koordination dieser Veranstaltung zuletzt die Wirtschaftsförderung der Stadtverwaltung. Diese  Aufgabe gibt das Amt nun ab an die zentrale Stelle im Saarland. Der Verein Alwis (ArbeitsLeben, WIrtschaft, Schule) organisiert diesen Tag für das Bundesland und ist damit Ansprechpartner für Unternehmen und interessierte Teilnehmerinnen. Wirtschaftsförderin Dagmar Pfeiffer freut sich, mit Alwis einen zuverlässigen Partner gefunden zu haben, der den Girls’ Day in Homburg in ihrem Sinne weiterführen wird.

Die damalige Frauenbeauftragte Ingrid Braun und Pfeiffer hatten 2002 diese bundesweite Initiative auch in Homburg aufgegriffen, um Schülerinnen einen möglichst realistischen Eindruck von der Berufswelt zu vermitteln.

Seit 2015 übernahm das Amt für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing die Organisation des Girls’ Days in Homburg. Mittlerweile sind Angebot und Nachfrage jedoch nicht mehr im „Gleichgewicht“. Die Firmen, welche in Kooperation mit der Stadt diesen Tag gestalteten, waren zuletzt enttäuscht vom zurückgegangenen Interesse, da die Vorbereitungen auf diesen Tag mit Zeit und Geld verbunden sind.

Die zurückgegangene Anmeldezahl liege einerseits am inzwischen sehr breit gefächerten Angebot an Berufspraktika und Berufsinformationsveranstaltungen in Schulen und Betrieben, wie auch an mehr Berufen, die in den vergangenen Jahren bereits einen höheren Frauenanteil aufweisen können, betont Dagmar Pfeiffer die positiven Aspekte.

Andererseits gebe es dennoch genug Berufe, gerade am Wirtschaftsstandort Homburg, bei denen sich eine Teilnahme für beide Seiten lohnen würde. Deshalb – findet auch Pfeiffer – sei der Girls’ Day „eine tolle und sinnvolle Sache, die hoffentlich auch weiter in Homburg stattfinden wird“.

Der Girls‘Day ist das größte Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen weltweit. Seit dem Start der Aktion im Jahr 2001 haben etwa 1,9 Millionen Mädchen teilgenommen. Im Jahr 2018 erkundeten rund 100 000 Mädchen Angebote in Technik und Naturwissenschaften, mehr als 10 000 Angebote von Unternehmen und Organisationen waren auf unserer Website eingetragen.

Entstanden ist dieser Tag in den USA - ursprünglich ging es dabei um ein Familienprojekt: die Töchter durften sich einen Tag ansehen, wo Papa arbeitete, vorzugsweise im Auto- und Flugzeugbau.  Dass daraus eine Aktion wurde, um Mädchen so genannte „Männerberufe“ schmackhaft zu machen, ist eine Entwicklung, die man nicht voraussehen konnte. Wie es aussieht, wird sie wohl auch irgendwann ihr Profil ändern müssen, zumal es immer mehr „Frauenberufe“ gibt, die dringend eine Männerquote benötigten, zum Beispiel im Lehr- und Pflegebereich, der sich fast gänzlich in weiblicher Hand befindet.

Ansprechperson bei Alwis ist Anna Maria Pranke, Tel. (0681) 30 26 41 22, E-Mail: a.pranke@alwis-saarland.de).

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