Europäischer Kulturpark Zusammenarbeit im Zeichen der Geschichte

Reinheim/Bliesbruck · Der Europäische Kulturpark Bliesbruck-Reinheim steht für deutsch-französische Kooperation. Diese soll künftig noch weiter vertieft werden.

 Pferderennen mit altem Rennwagen bei der „Vita Romana“ im Europäischen Kulturpark.

Pferderennen mit altem Rennwagen bei der „Vita Romana“ im Europäischen Kulturpark.

Foto: Michael Ecker

Die Eröffnung der traditionellen Vita Romana im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim hatte in diesem Jahr einen weiteren Akzent. Landrat Theophil Gallo und Generalratspräsident Patrick Weiten unterzeichneten eine Kooperationsvereinbarung über die weitere Gestaltung der Zusammenarbeit. Den Saarpfalz-Kreis und das Département de la Moselle verbindet eine Partnerschaft, deren Ziele die Vertiefung der regionalen Zusammenarbeit und die Stärkung des Miteinanders der in der gemeinsamen Region lebenden Menschen sind. Beide Gebietskörperschaften haben 2002 ihre Kooperation mit der Unterzeichnung einer offiziellen Partnerschaft besiegelt.

Dieser Partnerschaft ging die Gründung des „Europäischen Kulturparks Bliesbruck-Reinheim“ voraus, welcher kooperativ und partnerschaftlich weiterentwickelt wird. Seither gab es verschiedene Initiativen, das überregionale Projekt auszubauen und die Zusammenarbeit zu intensivieren. So wurden über das von der EU-geförderte Entwicklungsprojekt Interreg IVa-Projekt „Blesa“ neue Wege gefunden, finanziell und administrativ zusammenzuarbeiten.

Mit Blick auf die Umsetzung künftiger Projekte ist eine weitere Verzahnung der Aufgaben Gegenstand einer neuen Kooperationsvereinbarung zwischen dem Saarpfalz-Kreis und dem Département de la Moselle. Gemeinsame Ressourcen, eine stärkere Institutionalisierung der Abstimmungsprozesse und die Umsetzung einer einheitlichen Verwaltungsstruktur für den Park sollen geprüft werden. „Der Kooperationsausschuss mit Generalratspräsident Patrick Weiten hat vor gut einer Woche bereits erste Schritte eingeleitet, um zeitnah erste konkrete Ergebnisse zu haben“, informiert Landrat Theophil Gallo von einem Treffen im Foyer des Fürstinnengrabes auf deutscher Parkseite.

Es besteht Einigkeit darin, den Europäischen Kulturpark als deutsch-französisches Zentrum für die Großregion im Sinne der „Frankreichstrategie“ auf der deutschen Seite und der „Deutschlandstrategie“ auf der französischen zu etablieren und die Infrastrukturen hierzu miteinander weiter zu gestalten. So soll der wissenschaftliche und kulturelle Schwerpunkt um die Förderung der Sprachkompetenz erweitert werden. „Bereits jetzt bietet dieses wunderbare Gemeinschaftsprojekt wie kaum ein anderes die ideale Plattform, die französische Sprache und Kultur einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln und für die Wertschöpfung unserer Nachbarschaft zu sensibilisieren“, ergänzt Gallo auch in seiner Funktion als Vorsitzender der Stiftung Europäischer Kulturpark.

Der Kulturparkt hat mit dem Conseil Général de la Moselle, dem Ministerium für Kultur und Kommunikation auf französischer Seite sowie der saarländischen Landesregierung, dem Saarpfalz-Kreis und der Gemeinde Gersheim auf deutscher Seite eine beispiellose überregionale Partnerschaft, so die Kreisverwaltung. Dies zeigte sich jüngst wieder in der Veranstaltung „Vita Romana“ mit Blick auf die historischen Wurzeln. Den Wetterkapriolen trotzend kamen Jung und Alt aus der gemeinsamen Region, um während vier Veranstaltungstagen mehr über die römische Lebensweise zu erfahren. Nach mehr als 20 Jahren war insbesondere die diesjährige „Vita Romana“ ein Beleg praktizierter enger Zusammenarbeit: Hand in Hand liefen die Finanzierungsabstimmung und organisatorischen Vorbereitungen, um die Gladiatorenkämpfe und Wagenrennen, aber auch die Workshops zur römischen Kavallerie und zum Glashandwerk unter Federführung der französischen Parkteams. Die Teams von beiden Parkseiten haben damit ein gelungenes Ergebnis rund um die Thermenanlagen in Bliesbruck präsentiert.

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