Gersheim Voller Stolz auf Erfolge und Perspektiven

Gersheim · Ins Kulturhaus hatte die Gemeinde Gersheim zu ihrem Neujahrsempfang eingeladen. Mit dabei waren auch zahlreiche Gäste aus Frankreich.

 Zahlreiche Gäste waren zum Neujahrsempfang mit Gersheims Verwaltungschef Alexander Rubeck (rechts) ins Kulturhaus gekommen.

Zahlreiche Gäste waren zum Neujahrsempfang mit Gersheims Verwaltungschef Alexander Rubeck (rechts) ins Kulturhaus gekommen.

Foto: Erich Schwarz

Mit der Hilfe von Sponsoren gelang es der hoch verschuldeten Gemeinde Gersheim auch in diesem Jahr wieder, einen stilvollen Neujahrsempfang im Kulturhaus durchzuführen. Musikalisch wurde der offizielle Neujahrsbeginn der Gemeinde wieder von einheimischen Vereinen gestaltet, in diesem Jahr vom Musikverein Rubenheim und dem Gesangverein Walsheim. Der Bürgermeister, Alexander Rubeck, begrüßte am Dienstagabend traditionell nicht einzelne Gäste. Ausnahme: Stellvertretend für die vielen französischen Gäste konnte Rubeck die Vizepräsidentin der Region Grand-Est, Nicole Muller-Becker, auch Zweite Bürgermeisterin der Stadt Saargemünd, begrüßen.

In seiner Ansprache erteilte der Gersheimer Verwaltungschef einer Zusammenlegung von Gemeinden, wie vielfach gefordert, eine Absage. Er selbst halte viel von interkommunaler Zusammenarbeit, denn: „Gerade wir im Bliestal – Blieskastel, Gersheim und Mandelbachtal – dürfen uns selbstbewusst als landesweite Vorreiter in diesem Bereich ansehen“. Und er fügte sogleich hinzu: „Ein Heilmittel für die finanzielle Misere ist das nicht!“. Interkommunale Zusammenarbeit mache nämlich nicht nur aus Spargründen Sinn, sondern vor allem „um die Effektivität und Professionalität zu steigern“. Er persönlich schlug sogenannte Verwaltungsgemeinschaften vor, wie man das in Bayern oder Baden-Württemberg sehr erfolgreich praktiziere, und zwar in zum Teil noch viel kleineren Kommunen. Vereinfacht gesagt bedeutet dies, Verwaltungstätigkeiten zu bündeln, ohne die Eigenständigkeit der beteiligten Kommunen aufzugeben. Den Gesetzgeber, der zum Beispiel auch immer wieder die interkommunale Zusammenarbeit fordere, müsse sich in vielen Bereichen Gedanken machen, und zwar rechtzeitig. „Bevor man nämlich gesetzliche Standards und Anforderungen, sei es bei Kindergärten, Schulen, bei der energetischen Sanierung von Gebäuden oder auch beim Brandschutz, immer weiter in die Höhe schraubt, muss man sich fragen, ob, was politisch wünschenswert erscheint, vor Ort auch leistbar ist“. Als Beispiel nannte er den Brandschutz, wo man die Anforderungen in unbezahlbare Höhen getrieben habe, und nun versuche, „krampfhaft zurück zu rudern“.

Und obgleich das Haushaltsjahr für Gersheim schwierig gewesen sei, man etwa auch die Grundsteuer habe empfindlich erhöhen müssen, gebe es auch „Erfolge und Perspektiven, auf die wir stolz sein dürfen“, so Rubeck. Nach den Um- und Neubauten der Kitas in Reinheim und Peppenkum etwa sei man Spitzenreiter bei den Krippenplätzen im Kreis. Auch beim Ausbau von schnellem Internet stehe man deutschlandweit im Vergleich zu anderen ländlichen Regionen sogar spitzenmäßig da. Und nicht zuletzt könne man auf Quasi-Vollbeschäftigung stolz sein, ebenso wie auf die niedrige Kriminalitätsrate. Hier appellierte er indes an die Landespolitiker, keiner Polizeireform zuzustimmen, welche die Präsenz der Polizei in der Fläche weiter ausdünne. Rubeck machte am Ende seiner Rede den Bürgern Mut, schließlich lasse es sich in der Gemeinde gut leben. Die Menschen engagierten sich in vielfältiger Weise in ihren Dörfern und liebten ihre Heimat. Man sei stolz auf diese Heimat, denn „Lebensqualität lässt sich nicht in Zahlen ausdrücken“.

Der Neujahrsempfang wurde abgerundet von einem Jahresrückblick in bewegten Bildern von Wolfgang Freier, weitere Bilder kamen von Wolfgang Degott. Die Bewirtung hatten die Landfrauen aus Gersheim übernommen.

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