Medelsheim Salutschüsse zum Jakobsmarkt-Jubiläum

Medelsheim · Zum 20. Mal kamen dieser Tage Händler aus der Region in Medelsheim zusammen. Die ersten bauten schon am frühen Morgen ihre Stände auf.

 Erstmals waren die Böllerschützen des Schützenclubs Enzian Reinheim (von links) Rudi Wendling, Jasmin Braun-Recktenwald, Heike Hittinger, Konrad Hittinger, Dirk Braun, Anja Braun-Recktenwald und Ubaldo Recktenwald beim Jakobsmarkt in Medelsheim dabei. Die Männer und Frauen würdigten das 20-jährige Jubiläum mit lauten Salutschüssen.

Erstmals waren die Böllerschützen des Schützenclubs Enzian Reinheim (von links) Rudi Wendling, Jasmin Braun-Recktenwald, Heike Hittinger, Konrad Hittinger, Dirk Braun, Anja Braun-Recktenwald und Ubaldo Recktenwald beim Jakobsmarkt in Medelsheim dabei. Die Männer und Frauen würdigten das 20-jährige Jubiläum mit lauten Salutschüssen.

Foto: Wolfgang Degott

Als die Mittagsglocken der St. Martinkirche verstummten, knallten schnelles, langsames Reihenfeuer und abschließend Salutschüsse ins geschäftige Treiben des Jakobsmarktes in Medelsheim. Sieben Böllerschützen des Schützenclubs Enzian Reinheim, die auch noch einen Standböller mit im Arsenal hatten, waren erstmals und das gleich zum Jubiläum, dem 20. Markt seit 1999, von den Verantwortlichen engagiert worden. Sie hatten unter der Leitung von Rudi Wendling eine alte Tradition ins Bewusstsein gerückt. So findet das Böllerschießen seit Jahrhunderten beispielsweise an besonderen Festtagen wie Hochzeiten, Kirchweihen, insbesondere an Heiligabend oder an Neujahr zu Sonnwend statt, um böse Geister zu vertreiben und die anstehende Zeit mit guten Vorzeichen zu beginnen.

Bereits ab sechs Uhr war Marktmeister Albert Wack mit seinen Helfern unterwegs, wies die Standplätze zu. „Heute Morgen war es sehr friedlich, keine Hektik, sehr ruhig“, freute er sich. Schon Tags zuvor war ein Stammgast aus Thaleischweiler-Fröschen angereist, hatte sich eingerichtet. Für Karl-Heinz Ketzler, der mit seiner Frau Gabriele alle Ausführungen der Schuhmarke Dockers im Sortiment führt, ist es schon ein festes Ritual, beim „Wirtche“, dem Gasthaus Weber, einzukehren. „Das macht Spaß, das ist herrlich, das ist Kameradschaft“, würdigt er den Standort in der Parr, zumal auch Albert Wack beim Begrüßungstrunk immer dabei ist. Bis zu 130 Termine arbeitet er das Jahr über ab, bereist vor allem in Hessen und an der Mosel und in der Eifel mit seinem „Bordsteinfachgeschäft“ die Märkte. Seine Ziele liegen aber auch schon mal im Rheinland und in Norddeutschland bis in den Norden hinauf in Bremen. In den nächsten Tagen ist er Teil eines der größten Märkte von Südwestdeutschland in Bell bei Kastellaun, wo sich ungefähr 600 Händler ein Stelldichein geben.

Sein Nachbar in der Marktstraße ist der Neunkircher Werner Petry, der ebenfalls zum 20. Mal seine Auslagen, Hüte und Mützen aufgebaut hatte. Seit 27 Jahren ist er mit seinem ambulanten Handel unterwegs, freut sich alljährlich auf das „nette und umgängliche Publikum“ von Medelsheim. „Bei mir kaufen alle Altersklassen von 25 bis 60 Jahren, davon hauptsächlich Stammkundschaft“, weiß er zu berichten. Viele seiner Kunden attestieren ihm, dass sie sich bei ihm wohl fühlten, weil sie wüssten, welche Qualität sie kaufen.

Ebenfalls zum „Gründungspersonal“ innerhalb der Händlerschaft gehört Armin Mohn aus Luisenthal bei Völklingen. Auch er kann sich alljährlich auf den Besuch von vielen Stammkunden freuen, die insgesamt rund 90 Prozent des Publikums ausmachen. Wenig Laufkundschaft gesellt sich dazu, die seine Haushalts- und Stahlwaren, Staubsauger-Zubehör oder auch Glückwunschkarten unter die Lupe nehmen. Hauptsächlich ist er auf Märkten, davon auch viele Wochenmärkte im Saarland und Rheinland-Pfalz zu finden.

Neben einigen anderen einheimischen Ständen hatten auch die St. Martin Singers ihren Verkaufsraum zum zweiten Mal geöffnet. Elfie Wack offerierte Liköre und Marmeladen, während ihre Tochter Evelyn Flammkuchen anbot. Fest zum Inventar gehören die Landfrauen, die mit selbst gebackenem Kuchen ihre Abnehmer hatten.

Auch im Hof der früheren Gaststätte Jakobi fand sich viel fachkundiges Publikum. Dort war eine Ausstellung von Oldtimern zu sehen. Darunter waren auch ein aus dem Jahr 1932 stammender Citroen C4 IC, eine Isetta 250 Export mit Baujahr 1959 und ein 1939er Adler Trumpf Junior E Cabrio-Limousine zu bewundern.

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