Personalschwund bereitet Probleme

Reinheim · Die Jugendwehr des Löschbezirks Reinheim hat sechs Austritte zu verkraften. Jetzt soll die Nachwuchs-Förderung verstärkt werden.

 Die Geehrten und die Ehrenden bei der Freiwilligen Feuerwehr in Reinheim haben vor dem Sportheim im Gersheimer Ort Aufstellung genommen. Foto: Wolfgang Degott

Die Geehrten und die Ehrenden bei der Freiwilligen Feuerwehr in Reinheim haben vor dem Sportheim im Gersheimer Ort Aufstellung genommen. Foto: Wolfgang Degott

Foto: Wolfgang Degott

Der schlagkräftige Brandschutz sollte auch in den nächsten Jahren sichergestellt bleiben: Löschbezirksführer Reinhold Drieß skizzierte in der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Reinheim im Sportheim aber eine rückläufige Personalentwicklung. Auch werde es immer schwieriger, Jugendliche nach ihrer Ausbildung in der Nachwuchswehr in die aktive Wehr zu bringen. Um dem gegen zu steuern sollen Angehörige der Jugendwehr ab ihrem 14. Lebensjahr die Möglichkeit haben gemeinsam mit der momentan 28-köpfigen aktiven Wehr zu üben.

Aber auch die Förderung des Nachwuchses, so Drieß, müsse verstärkt werden, da "Seiteneinsteiger" absolute Ausnahmen seien. Als weiteres Defizit sah er die Teilnahme an den Übungen. Sie sei weiter zurückgegangen. "Wir dürfen dies nicht auf die leichte Schulter legen, was die Anforderungen in unseren Einsätzen beweist", so der Feuerwehr-Chef. Die meisten Übungsbesuche hatten Klaus Wack, Löschbezirksführer-Stellvertreter, Peter Wagner, Roland Jann und Silvia Anna vorzuweisen. 21 Mal sei die Wehr ausgerückt, und sei auch zu kritischen Tageszeiten einsatzfähig gewesen. Gesellschaftlicher Höhepunkt sei der Ausflug nach Trier mit Weinprobe auf dem Steffenhof in Trittenheim gewesen. Sechs Austritte hätte die Jugendwehr zu verkraften, so ihr Beauftragter Manuel Langenbahn.

So sei die Mannschaftsstärke, die ein Durchschnittsalter von 12,2 Jahren aufweise, auf 17 gesunken. "Wir brauchen Lösungen, sonst bekommen wir Probleme", überschrieb es Kreisbrandmeister Steffen Rastetter und fügte hinzu: "Wir sind eine starke Truppe mit einigen Problemen". Innerhalb des Saarpfalz-Kreises würde nach Lösungen gesucht, um die Feuerwehr zukunftstauglich zu machen. Insbesondere beim Atemschutz liege die Achillesferse, da es schwieriger werde, einsatzfähige Geräteträger zu haben. Die gute Zusammenarbeit mit der Nachbarwehr Mandelbachtal machte Wehrführer Stefan Lugenbiel auch an der erfolgten "Aktivierung" der Schlauchwerkstatt in Ormesheim fest. Dort würden jetzt auch die Gersheimer Schläuche gewartet werden.

Wie wichtig Nachwuchsförderung sei, unterstrich Gemeinde-Jugendfeuerwehrbeauftragter Matthias Motsch. In allen gemeindlichen Wehren sei der Anteil der früheren Jugendfeuerwehrangehörigen mittlerweile sehr hoch. Bürgermeister Alexander Rubeck sprach von der "grundsätzlich gut aufgestellten Gemeinde-Feuerwehr" und nahm diese Aussage mit aus dem kürzlich fortgeschriebenen Brandschutz-Entwicklungsplan der Bliestalgemeinde.

Aber auch er legte den Finger in die Wunde Personalschwund. Die Einsatzfähigkeit werde dadurch zunehmend problematischer. Innerhalb der dörflichen Gemeinschaft bilde die Feuerwehr einen wichtigen Pfeiler. Gerade im Jubiläumsjahr - Reinheim feiert in den folgenden Monaten seinen 750. Geburtstag (wir berichteten) - müsse man enger zusammenstehen. Er rief die Wehrleute dazu auf, sich auch einzubringen, beispielsweise in den Arbeitsgruppen mitzuwirken. Manfred Rippel, Vorsitzender des Kreis-Feuerwehrverbandes, appellierte, das Fahr-Sicherheitstraining für Sonderfahrzeugführer zu nutzen.

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Ehrungen und Beförderungen bei der Feuerwehr in Reinheim 25 Jahre: Christoph Schwarz, Stefan Becker; 35 Jahre: Heinrich Müller, Michael Plitt; 40 Jahre: Thomas Huppert; 45 Jahre: Christian Drieß; 50 Jahre: Ferdi Glasstetter; 55 Jahre und gleichzeitig Gründungsmitglieder der Jugendwehr: Antonius Anna, Günther Anna, Helmut Becker, Werner Becker; 60 Jahre: Hermann Lembert; Beförderungen: Anna Huppert (Feuerwehrfrau), Silvia Anna (Oberfeuerwehrfrau), Kai Krämer (Oberfeuerwehrmann), Pascal Motsch (Hauptfeuerwehrmann).

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