Pächter für Campingplatz gefunden

Gersheim · Die Gemeinde Gersheim hat sich dazu entschlossen, den Walsheimer Campingplatz zu privatisieren. Als künftiger Pächter ist nun ein holländisches Ehepaar gefunden worden.

 Der Campingplatz Walsheim wurde an eine holländische Familie verkauft. Foto: Erich Schwarz

Der Campingplatz Walsheim wurde an eine holländische Familie verkauft. Foto: Erich Schwarz

Foto: Erich Schwarz

Der Campingplatz in Walsheim wird privatisiert. Der Gemeinderat hat in nichtöffentlicher Sitzung der Veräußerung des gemeindeeigenen Campingplatzes an ein holländisches Pächter-Ehepaar zugestimmt. Wie Bürgermeister Alexander Rubeck auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte, könne man damit eine hohe fünfstellige Summe jährlich einsparen. Zur Chronologie: Nicht erst in letzter Zeit waren Stimmen laut geworden, die eine Privatisierung des Walsheimer Campingplatzes gefordert hatten. Die Gemeinde, oder besser der Freizeitbetrieb der Gemeinde, hatte jährlich Geld zuschießen müssen: "Ein solcher Betrieb kann zum Beispiel familiär unter ganz anderen Voraussetzungen geführt werden, als dies zum Beispiel der Freizeitbetrieb der Gemeinde kann. Unter den jetzigen Bedingungen schreibt der Campingplatz dauerhaft rote Zahlen", unterstrich der Bürgermeister.

Als Beispiele nannte Rubeck unter anderem die Personalkosten, aber auch andere Unterhaltungskosten. Also hatte man beschlossen, den Campingplatz zu veräußern. Man inserierte in den Tageszeitungen, in einer Fachzeitschrift und hatte zusätzlich auch einen einschlägigen Makler eingeschaltet, ohne dass dadurch für die Gemeinde zusätzliche Kosten entstanden wären. Fachlichen Rat hatte man sich bei Professor Heinrich Lang aus Tübingen eingeholt. Der ist der einzige vereidigte Sachverständige für Camping- und Ferienparkwirtschaft in Deutschland. Und dann wurde man von der Anzahl der Bieter überrascht: Es gab immerhin zehn Angebote, wovon vier in die engere Auswahl kamen.

Im Ausschuss für Finanz- und Betriebswirtschaft des Gemeinderates mussten die Bieter ihre Konzepte vorstellen. Den Zuschlag erhielt am Ende das Ehepaar Söhngen aus der Nähe des niederländischen Eindhoven. "Ihr Konzept war am Ende das überzeugendste", betonte der Gersheimer Verwaltungschef. Mit dem Ehepaar werde dann in Kürze ein so genannte Erbrechtsvertrag abgeschlossen. Auch diese juristische Vertragskonstruktion hatte Professor Lange vorgeschlagen. Die Gemeinde erhält von den neuen Besitzern eine einmalige Vergütung und dann jährlich einen Erbpachtzins. "Damit haben wir uns gewisse Einflussmöglichkeiten erhalten", unterstrich der Bürgermeister. So könne das zukünftige Besitzerehepaar zwar eigenverantwortlich auf dem Campingplatz wirtschaften. Aber würde etwa ein Bauprojekt in Angriff genommen, das nichts unmittelbar mit dem Campingbetrieb zu tun hätte, könnte die Gemeinde ihr Veto einlegen.

Wie die Gemeinde mitteile, sind auf dem Walsheimer Campingplatz etwa 100 Dauercamper registriert. Wohnmobile und andere Kurzcamper seien zwar in der Sommersaison auch öfters auf dem Platz, die meisten Camper seien aber Dauercamper.

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HintergrundBereits im Jahr 1950 begann die damalige Gemeinde Walsheim mit dem Anlegen des Campingplatzes. 1974, mit der Gründung der neuen Gemeinde Gersheim , wurde er Teil des Eigenbetriebes. Der Platz ist derzeit mit drei Sternen vom Verband der Campingplatzbetreiber Rheinland-Pfalz/Saar (VCRS) bewertet. Ebenfalls ist er als Eco-Camping zertifiziert, und es gibt ein W-Lan-Netz. Der Campinglatz verfügt über 200 Stellplätze, davon 100 für Kurzcamper, 100 für Dauercamper. red

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