Bisophärenzweckverband „Nicht vor dem Ziel die Pferde wechseln“

Gersheim · Turnusgemäß stand beim Biosphärenzweckverband Bliesgau die Wahl des Verbandsvorstehers an. Man vertraut weiter auf Landrat Theophil Gallo.

 Mandelbachtals Bürgermeister Gerd Tussing (links) und Landrat Theophil Gallo nach ihrer Wiederwahl im Gersheimer Rathaus.

Mandelbachtals Bürgermeister Gerd Tussing (links) und Landrat Theophil Gallo nach ihrer Wiederwahl im Gersheimer Rathaus.

Foto: Erich Schwarz

Landrat Theophil Gallo wurde auf der Verbandsversammlung des Biosphärenzweckverbandes Bliesgau am Donnerstagabend erneut zum Verbandsvorsteher gewählt. Sein Stellvertreter bleibt Gerd Tussing, Bürgermeister der Gemeinde Mandelbachtal. Unter der Versammlungsleitung des Gastgebers im Rathaussaal in Gersheim, Bürgermeister Alexander Rubeck, wurden die beiden Vorgeschlagenen ohne Gegenstimmen wiedergewählt. Diese Wiederwahl ist ungewöhnlich, hatte man doch ursprünglich vereinbart, den Verbandsvorsitz immer wechselnd nach zwei Jahren neu zu vergeben. Grund für diese einmalige Wiederwahl: Im Jahre 2019 steht eine sogenannte Evaluierung der Biosphäre Bliesgau an. Dann wird das deutsche MAB-Komitee (MAB steht für „Man and the Biosphere“) zum ersten Mal nach der Anerkennung des Biosphären-Status nachprüfen, ob alle Ziele und alle Auflagen erfüllt sind.

Und man nahm es bei der Versammlung sportlich: Theophil Gallo wollte man erneut zum „Spielführer“ wählen, damit es nicht unnötigerweise zu einem „Abstieg“ kommen sollte. „Ich habe gemerkt, das Amt des Verbandsvorstehers ist ein anspruchsvolles Amt“, unterstrich Landrat Gallo. Stellvertreter Gerd Tussing nahm Bezug zum Pferdesport: „Wir sollten auf der Zielgeraden noch einmal ordentlich Gas geben und nicht kurz vor dem Zieleinlauf die Pferde wechseln“, so sein Kommentar zur erneuten Wahl von Gallo zum Verbandsvorsteher. Auch ihm blieben dann weitere zwei Jahre, um in die Sache hineinzuwachsen.

Daniel Kempf, Gemeinderatsmitglied aus dem Mandelbachtal, ergänzte, er habe die Lösung einer Wiederwahl zunächst sehr skeptisch gesehen, sei aber inzwischen eines Besseren belehrt worden: „Ich sehe die guten Ergebnisse der Arbeit“, lobte Kempf den Verbandsvorsteher. Dieser ließ in seinem kurzen Rechenschaftsbericht die letzten Monate Revue passieren und ging auf die vielfältigen Aktivitäten ein.

Die Geschäftsführer Gerhard Mörsch und Holger Zeck gaben einen Überblick über Arbeit und Projekte, etwa das Projekt „Junge Biosphäre“, die Klimaschutzkonferenz der Unesco in St. Ingbert, dem Workshop „Alternative Landnutzungsformen“ sowie über das Partnerbetriebe-Netzwerk und die Kooperationsbetriebe.

Auch wurde über den „Masterplan 100 Prozent Klimaschutz“ referiert. Zudem wurden sogenannte Profilierungsberichte der Stadt Blieskastel und der Stadt Homburg vorgetragen. Eine wichtige Entscheidung auch bezüglich der Evaluation wurde von Helga May-Didion bekanntgegeben: Ein Teil der Pflegezone in Kirkel (Zollbahnhof) soll aufgegeben werden, weil dieses Gelände immer noch eine Widmung als Bahngelände hat und von der Firma BahnLog gewerblich genutzt wird. Stattdessen soll das Beeder Bruch zur Pflegezone werden: „Dieses Gebiet würde das alte Gebiet kompensieren, auch fachlich wäre das ein guter Tausch“, erläuterte die Mitarbeiterin des Umweltministeriums.

Außerdem wurde mitgeteilt, dass man auch in Sachen Biosphärenhaus weiter am Ball bleiben will. Hier laufen erste Planungen für den vorgesehenen Standort Blieskastel. Wie Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener mitteilte, sei bisher festgestellt worden, dass die Bliesgaufesthalle in Blieskastel zwar grundsätzlich sanierungsfähig sei, man zunächst aber die Energie- und Folgekosten kalkulieren müsse. Das Biosphärenhaus gilt als Leitinvestition für die Biosphäre, hieß es bei der Versammlung.

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