Mit Osterhasen fing alles an

Reinheim. Nicht nur in der Adventszeit sind Brunhilde und Josef Pink aus Reinheim fast täglich für die Homburger Tafel unterwegs, sammeln Spenden und Lebensmittel für die rund 2000 Bedürftigen in den 850 registrierten Familien. Diese sind ausgestattet mit Tafelausweisen. In und um Homburg werden sie allwöchentlich in der Inastraße 1 in betreut und verpflegt

 Josef und Brunhilde Pink vor dem mit Spenden voll gepackten Kofferraumes ihres Autos.Foto: ott

Josef und Brunhilde Pink vor dem mit Spenden voll gepackten Kofferraumes ihres Autos.Foto: ott

Reinheim. Nicht nur in der Adventszeit sind Brunhilde und Josef Pink aus Reinheim fast täglich für die Homburger Tafel unterwegs, sammeln Spenden und Lebensmittel für die rund 2000 Bedürftigen in den 850 registrierten Familien. Diese sind ausgestattet mit Tafelausweisen. In und um Homburg werden sie allwöchentlich in der Inastraße 1 in betreut und verpflegt. Berechnungsgrundlage seien Hartz IV, Grundsicherung nach dem Sozialgesetzbuch VII und das Asylbewerbergesetz. "Es war ein Artikel in der Tageszeitung, der mich dazu animierte, mit diesem Engagement zu beginnen", teilt der 72-jährige Josef Pink mit. Seine erste größere Aktion sei die Bereitstellung von rund 350 Osterhasen gewesen. Seitdem werde er von den Kindern in der Kreisstadt als "Osterhasenmann" immer wieder erkannt und begrüßt. "Mir und meiner Frau geht das Schicksal der vielen Menschen unter die Haut", so Pink, der betont, dass es schon erschütternd sei, festzustellen, wie viele Familien es in der unmittelbaren Nachbarschaft gebe, die unterstützt werden müssten, die sich den eigenen Lebensunterhalt nicht selbst verdienen könnten. Mit einer Flugblattaktion habe er dann die 370 Haushalte in Reinheim dazu aufgerufen, sich zu engagieren, auch einen Artikel im Mitteilungsblatt nutzte er, um auf die Notsituationen der Menschen aufmerksam zu machen. Er wolle einfach nur helfen, überschrieb der agile Senior seine Initiative, bei der er auf die Unterstützung seiner Frau bauen könne. Insbesondere das Schicksal der Kinder liegt dem Ehepaar am Herzen. "Sicher gibt es Nutznießer der Tafel, die dieses soziale Netz trotz aller Prüfungen missbrauchen. Doch keines der Kinder trägt Schuld, dass es in diesem Milieu aufwächst", teilt Pink in seinem Schreiben mit. Gebraucht würden Konserven, Teigwaren, haltbare Milchprodukte, Obst, Gemüse, Schokolade oder auch Dauergebäck. Jede Spende sei willkommen. Viele meldeten sich, spendeten Lebensmittel, aber auch Geld, um damit einzukaufen. Jeder, der wollte, bekam auch eine Spendenbescheinigung. Wilfried Lorms aus Ommersheim, ein Fahrer der Homburger Tafel, die seit Mai 2006 besteht, kam nun oft nach Reinheim in den Rebengarten. Die Geschichte der Tafel ist schon einige Jahre alt. Die erste derartige Einrichtung habe ihre Arbeit 1993 in Berlin aufgenommen. Mittlerweile seien fast 800 Tafeln bundesweit aktiv, so Pink. Die Anlaufpunkte signalisierten auch ein bemerkenswertes bürgerschaftliches Engagement. Bei der Homburger Tafel werden monatlich 18 bis 20 Tonnen Lebensmittel benötigt, um den Bedarf zu decken. Deshalb sei es mehr als willkommen gewesen, als ein Reinheimer Unternehmer vor Weihnachten eine ganze Autoladung spendete. Es folgten Initiativen und Spendensammlungen, beispielsweise in der Gesamtschule Gersheim, bei den Firmlingen in Medelsheim, dem Kindergarten Reinheim, dem Ort Walsheim, sowie vielen privaten Helfern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort