Walsheimer Sommer Mit Choract geht der Spätsommer in die Pause

Walsheim · Winterschlaf für den Walsheimer Spätsommer. Den letzten Auftritt dieses Jahres legte jetzt das Walsheimer Ensemble Choract hin.

 Choract mit dem Leiter Jörg Concemius (links mit Gitarre) und der Solistin Katrin Martin bei seinem Auftritt im Walsheimer Brauereikeller. Foto: Wolfgang Degott

Choract mit dem Leiter Jörg Concemius (links mit Gitarre) und der Solistin Katrin Martin bei seinem Auftritt im Walsheimer Brauereikeller. Foto: Wolfgang Degott

Foto: Wolfgang Degott

Auch schwierigste Arrangements meisterte das Walsheimer Ensemble Choract beim Abschlusskonzert des Walsheimer Spätsommers im voll besetzen historischen Brauereikeller. Gemeinsam mit ihrem Leiter, Gitarristen, Sänger und Moderator Jörg Concemius und den dazu gehörenden Bandmitgliedern nahmen sie die Zuhörer auf die Zeitreise mit deutschen Liedern aus den letzten drei Jahrzehnten. „Wir haben ein halbes Jahr intensiv am Repertoire für den Abend gefeilt, dabei den Focus bei der der Auswahl auf Lieder mit sinnhaften Texten, die teilweise auch das Zeitgeschehen in den Blick nehmen,“ so Concemius zum „roten Faden“ der kurzweiligen Stunden unter dem Kreuzgewölbe.

Durch auf eine Wand projizierte Texte der einzelnen Kompositionen wurde das Publikum mit einbezogen. Es konnte mitgesungen, aber auch die Texte gelesen werden. „Ihr seid ein Geschenk“ von Ewig war die Reminiszenz an die Gäste des Abends und wurde auch von den beiden Solistinnen Claudia Stemmler und Uschi Montana in Szene gesetzt. Außer den beiden bei stehenden Ovationen frenetisch geforderten Zugaben „Honky Tonk Women“ der Stones und dem Traditional „Oh, happy Day“ und der Solostimme von Katrin Martin waren ausschließlich deutsche Texte zu hören. Darunter auch Nenas „Wunder gescheh’n“, das die Popmusikerin 1989 geschrieben hatte und damit die „Message“ verband, dass das Leben voller Wunder sei und nicht alles geglaubt werden dürfe, was man sehe.

Positive Meldungen kamen auch von Udo Lindenberg, in seinem Erfolgssong „Hinter dem Horizont“ die Hoffnung damit verbindet, dass es im Leben immer weiter gehe. Den Blick in die Zukunft wagte die Komposition „Ihr von Morgen“, eine Hymne an die Zukunft von Udo Jürgens. Darin war unter anderem zu hören, dass aus Gedanken Ziele, aus dem Samen ein Baum und aus einem viele werden, die Freiheit sich ihren Raum schafft. Concemius freute sich auch darüber, dass sich viele aus dem Chor bereit erklärt hatten, einen Schritt nach vorn zu gehen, Soloparts zu übernehmen.

So sang Charlotte Bender mit ihrer Schwester Claudia Stemmler, der zudem mit dem Akkordeon instrumentale Beiträge lieferte, das Werk „Paradies“ von Adel Tamil „Eines Tages ist das Leben wie bestellt und wir brauchen kein Paradies“, Anna Zöller mit Stemmler Namikias „Lieblingsmensch“, bei dem man verträumt und verrückt sein kann, gemeinsam mit Chor, dem Keyboarder Pfarrer Wolfgang Kafitz, dem Bassisten Hartmut Brengel, in Szene setzte. Weitere Solisten waren Christian Schmelzer, Corinna Thomann, Silke Micheli und Joschka Schmidt, der auch das Schlagzeug „bediente“. Zum Nachdenken regte ein Text der deutschen Schlager-Ikone Sarah Connor an.

 Choract bei ihrem vielbeachteten Auftritt im Brauereikeller Walsheim anlässlich des Walsheimer Spätsommers.

Choract bei ihrem vielbeachteten Auftritt im Brauereikeller Walsheim anlässlich des Walsheimer Spätsommers.

Foto: Wolfgang Degott

In „Augen auf“ hatte sie ein Statement gegen Menschenhass eingebaut hatte, wie auch „Schrei nach Liebe“, mit dem die Kultgruppe „Die Ärzte“ die Aktion Flüchtlingshilfe finanziell unterstützt. So wurde an dem unterhaltsamen Abend der Integrationsarbeit unter die Arme gegriffen wurde. Einen stimmungsvollen Abschluss lieferten Corinna und Michael Thomann, die mit einer „Walsheim-Hymne“ und der Aussage „Wir sind Walsheimer und wollen es auch bleiben“ nicht nur Einheimische begeisterte, auch auf den Erfolg der neuen Veranstaltungsreihe feierten. „Wir werden uns jetzt zusammen setzen und entscheiden, wie wir weiter machen“, so der Ortsvorsteher. Mittlerweile hat der Ortsrat beschlossen eine feste Bühne zu beschaffen, was eine weitere Aufwertung des Kellers bedeuten würde, damit es wieder heißen kann: „Beweg dein Herz zum Hirn, schick beide auf die Reise, tanz“.

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