Matinee im Kulturpark Ein bisschen Rock’n’Roll war auch dabei

Reinheim · Die dritte Matinee im Europäischen Kulturpark gehörte „Robert, du und ich“ mit Ralf Hunsicker, der nicht nur sang, sondern auch nachahmte.

 Die Gruppe „Robert, du und ich“, bestehend aus Martin Rink (Saxofon/Klarinette), Ralf Hunsicker (Gesang), Jürgen Wagner-Guhl (Schlagzeug/Percussions) und Robert Bour (Piano /Gesang; von links nach rechts), trat bei der Matinee in der Taverne des Europäischen Kulturparks Bliesbruck-Reinheim auf.

Die Gruppe „Robert, du und ich“, bestehend aus Martin Rink (Saxofon/Klarinette), Ralf Hunsicker (Gesang), Jürgen Wagner-Guhl (Schlagzeug/Percussions) und Robert Bour (Piano /Gesang; von links nach rechts), trat bei der Matinee in der Taverne des Europäischen Kulturparks Bliesbruck-Reinheim auf.

Foto: Jörg Martin

Es schien irgendwie etwas in der Luft zu liegen. Diesen Eindruck konnte man am Sonntagvormittag gewinnen. Wenige Minuten vor Start der dritten Matinee für diese Saison herrschte in der Taverne des Europäischen Kulturparks ein leichtes, sympathisches Gewusel. Die Gäste dieses Mal: „Robert, du und ich“. Die Gruppe trat mit Auszügen aus ihrem aktuellen Programm „Es liegt was in der Luft!“ auf und war Gast des Vereins Begegnungen auf der Grenze, der Stiftung Europäischer Kulturpark und der Gemeinde Gersheim. Letztere sei wieder als Mitveranstalter im Boot, wie Vereinsvorsitzender Hans Bollinger in seiner Anmoderation mitteilte. „Robert, du und ich“, das klingt nach einem Trio. Irrtum. Frontmann Ralf Hunsicker (Gesang) hat nicht nur Robert Bour (Piano /Gesang) und Jürgen Wagner-Guhl (Schlagzeug/Percussions) seit Jahren an seiner Seite. Neuerdings macht nun Martin Rink (Saxofon/Klarinette) die Band nach ihrer zweijährigen Pause zum Quartett. Apropos Jahre: Das Programm am Sonntag entpuppte sich als Reise durch gut 100 Jahre Schlager- und Chansongeschichte. So‘n bisschen Rock’n’Roll war auch dabei. Jedoch, ohne die Zeit zu verklären. Vielmehr, um Bekanntem neues Gehör zu verleihen oder weniger Populäres neu zu präsentieren. Ein Schwerpunkt machen Werke von Konstantin Wecker aus. Gleich zum Auftakt etwa sang Ralf Hunsicker „Kennst du diese Sekunden?“ Ein Titel, der sich humorvoll mit dem Thema Leichenobduktion beschäftigt. Er singt nicht nur Weckers Lieder, sondern ahmt die Stimme des Bayern gut nach. Da kommt der Wecker‘sche Betroffenheitsslang wie bei „Du bist so hässlich“ mehr als gut rüber. Schon anfangs drehte Hunsicker mächtig auf, bahnte sich singend seinen Weg durchs Publikum, gab schon beinahe alles. So, dass man dachte: „Boahhh, der Mann verausgabt sich ganz schön. Wie hält der das durch?“, wie es einem Stammbesucher spontan entfuhr. Manchmal verlässt Hunsicker – scheinbar spontan, aber wohl doch geplant – für eine Weile die Bühne. Dann haben, wie bei „Das Kamel“ (Lisa Fitz) seine Musiker Platz für mitreißende und raumfüllende Soli. Und das Publikum geht direkt darauf ein. Gelegentlich wird die Stimmung gekonnt hochgekitzelt. Wie bei „Mein Bruder macht beim Tonfilm die Geräusche“. Da hatte nicht nur das Publikum, sondern die ganze Band mächtig Spaß. Man konnte, angesichts der Geräusche und so manchen Gags beim Singen, schon fast von Party-Stimmung sprechen. Und dann verriet Frontmann Hunsicker den Gästen „Das Geheimnis seines Erfolges“: „Ich habe Sex-Appeal.“ „Das nimmt man ihm irgendwie ab“, meinte Joachim Hissel aus Homburg direkt. Ein Wiederhören gab es auch mit dem Schlager „Bel Ami“, den – ohne Aufforderung – die meisten sofort mitsangen. Nicken auch bei „Der Überzieher“ (Otto Reutter) mit dem Hunsicker an die legendäre TV-Zeit von Peter Frankenfeld erinnerte. Begeisterung erzielte Ralf Hunsicker, als er mit der „Uff the Kerb“ Debbie and the Juniors interpretierte.

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